Die drei ??? und das Bergmonster
Dienststelle der Bank vorsprechen, und ich glaube, an seinem Schließfach wurde ein neues Schloß eingebaut. Es kostete auch was, aber nicht mal so viel.«
»Mir ist das peinlich«, sagte Kathleen. »Bei der Bank in Bishop bin ich sehr geachtet. Man kennt mich dort als zuverlässige Kundin, und als ich Geld brauchte, um den Skilift zu bauen, bekam ich ein Darlehen. Ich möchte jetzt nicht zur Bank gehen und sagen, daß ich dummerweise einen so wichtigen Gegenstand verloren habe.«
»Also gut«, sagte Justus. »Den drei Detektiven müßte es gelingen, Ihnen diese Peinlichkeit zu ersparen. Die Aufgabe kann ja nicht unlösbar sein. Der Gasthof ist nicht so groß. Wo verwahren Sie denn normalerweise den Schlüssel?«
»In meiner Schreibtischschublade. Aber jetzt . . .« Kathleen breitete in einer Geste der Verzweiflung die Hände aus. »Ich weiß noch, wie ich überlegte, daß mein Haus ja nun leer wäre, und da wollte ich den Schlüssel verstecken, falls jemand einbrechen sollte. Nur weiß ich nicht mehr, wo.«
»Dann suchen wir mal«, sagte Peter. Er schob seinen Stuhl zurück und stand vom Tisch auf.
»Sollen wir im Büro anfangen?« fragte Justus.
»Im Büro haben wir schon gesucht«, erklärte Kathleen. »Dort ist er nicht.«
»Wir können ja noch mal nachsehen.« Auf Justs rundem Gesicht zeigte sich ein Hoffnungsschimmer. »Wir stoßen vielleicht noch auf etwas, das Ihnen entgangen ist.«
»Wenn ihr wollt, gut.« Kathleen begann den Tisch abzuräumen.
Die drei ??? gingen sogleich zum Büro, wo noch immer Papiere, Aktenhefter und Geschäftsbücher bunt durcheinan-derlagen.
»Ich glaube, hier verschwenden wir nur Zeit, Just«, meinte Peter. »Kathleen und ihr Mann haben das Zimmer buchstäblich auf den Kopf gestellt. Wäre hier eine Stecknadel verlo-rengegangen, hätten sie sie längst gefunden.«
»Scheint mir auch so.« Justus setzte sich an den Schreibtisch.
In der Küche klapperte Geschirr, und Wasser rauschte ins Spülbecken. »Aber vielleicht finden wir heraus, was Kathleens Mann gestern abend hier wollte, als die anderen alle im Bett waren. Patrick und Kenneth haben uns gebeten, über Hammond möglichst viel in Erfahrung zu bringen. Also werden wir als erstes nachforschen, was ihn an diesem Büro so sehr interessiert.«
Justus begann einen Stapel Schriftstücke auf dem Schreibtisch durchzublättern. »Hm. Ein Brief von Patrick, und noch einer von Kenneth. Der hier ist über zwei Jahre alt. Kathleen hat wohl alle Briefe aufbewahrt, die ihr ihre Vettern schickten.«
»Trotzdem kein Grund für Hammond, zu dieser Lektüre die ganze Nacht aufzubleiben, oder?« Bob nahm eines der Geschäftsbücher von dem Stapel auf dem Bücherregal und machte sich ans Blättern. »Patrick und Kenneth sind ja nun in voller Lebensgröße hier, und wenn er irgendwas von ihnen wissen möchte, kann er ja fragen.«
»Nein, wirklich kein Grund.« Justus stützte sich auf die Ellbogen und fing an, seine Unterlippe zu kneten, ein sicheres Anzeichen dafür, daß er sich stark konzentrierte.
»Oh, da ist ja was«, sagte Bob. Er schob Justus das Buch über die Tischplatte zu. »Kathleens Kontobuch über ihr Spargut-haben.«
»Das ist ja ein recht gewichtiges Sparbuch«, stellte Peter fest.
»Es ist gar kein Sparbuch. Es ist nur ein Notizbuch mit einer Spalte für die Einzahlungen und einer für die abgehobenen Beträge, und die letzte Spalte auf jeder Seite weist das verfügbare Guthaben aus.«
Justus wandte flink die Seiten um, bis er das Buch zur Hälfte durchgeblättert hatte. Dann hielt er inne. »Die letzte Eintra-gung stammt aus der vorletzten Woche«, berichtete er Bob und Peter. »In der vorletzten Woche hat Kathleen 175 Dollar auf ihr Sparkonto einbezahlt – wo, ist uns unbekannt.
Abgehoben hat sie nichts, und die Endspalte gibt an, daß sie 10 823 Dollar besitzt.«
»Alle Achtung!« rief Peter. »Wenn das alles Bargeld ist, dann ist Kathleen etwa neunzig Prozent der amerikanischen Bevölkerung weit voraus. Das habe ich dieses Jahr in Sozialkunde gelernt. Die meisten Leute haben überhaupt nie Geld flüssig und stecken so tief in Schulden, daß schon ein geplatzter Autoreifen sie in die Klemme bringt.«
»Also ist Kusine Kathleen doch recht wohlhabend«, sagte Justus. »Bob, wir müssen ihren Schlüssel so schnell wie möglich finden und dann vom Dorf aus deinen Vater anrufen.
Es würde mich sehr interessieren, ob die Kredit-Auskunftei in Reno eine Akte Hammond angelegt hat.«
»Du meinst, er hat es auf
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