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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Zufahrt her, und blitzartig war der Korb verschwunden.
    Getrappel und hastige Worte folgten, und Ernie und zwei andere Männer saßen nun plötzlich mit Gitarren und einem Akkordeon vor der Menge. Ernie schlug einen Akkord auf seiner Gitarre an. Der Mann mit dem Akkordeon fing an zu spielen, und die blonde junge Frau stimmte mit leiser Stimme ein Lied an.
    Die Zuhörer fielen ein, und es erklang eine Melodie, schlicht und anmutig wie ein Volkslied, das Kinder singen.
    Peter hörte ein Motorrad anbrausen. Er drehte sich um, und gerade da kam ein Polizist von der Verkehrsstreife die Straße herauf.
    Die Stimmen der Sänger wurden zaghaft, und das Lied erstarb.Der Streifenpolizist stieg von seinem Motorrad und ging zu dem freien Platz beim Rednerpult. »Tut mir leid, euch hier zu stören, Leute«, sagte er. »Wer hat denn hier das Sagen?«
    »Das bin ich.« Ernie stand auf. »Was ist denn los? Wir haben von Mr. Sanderson die Erlaubnis, hier eine Probe abzuhal-ten.«
    »Sanderson?- Der Polizist schaute zum Motelbüro hin. »Ist das der Besitzer hier?«
    »Richtig. Wir haben bei ihm den Aufenthaltsraum gemietet.
    Wollen Sie die Quittung sehen?«
    »Nein, ich glaube Ihnen ja. Aber das hier ist nicht der Aufenthaltsraum. Und hat Sanderson – oder sonst jemand –
    Ihnen nicht gesagt, daß das Motel nicht mehr sicher ist? Was meinen Sie wohl, warum es geschlossen ist? Der Erdboden ist nach dem Dauerregen nicht mehr fest, und der Hang kann jeden Augenblick ins Rutschen kommen. Was machen Sie übrigens hier? Wer sind denn all diese Leute?«
    Ernies Lächeln war gekonnt unschuldsvoll. »Wir sind der Singkreis von Sunset Hills«, sagte er. »Wir proben für das Folk-Festival im Coliseum am siebenundzwanzigsten.«
    Der Polizist schaute über die Menschenmenge hin. »All die Leute?« fragte er. »Sie proben alle für dieses . . . Festival?«
    »Bei dem Folk-Festival sind auch große Amateur-Chöre zugelassen«, erklärte Ernie geduldig. »Ja, Mr. Sanderson hat uns gesagt, der Berg sei nicht mehr sicher. Aber es war zu spät, um die Probe abzusagen, und ein paar von unseren Sängern sind eigens aus Laguna gekommen, also beschlossen wir, hier im Freien zu proben. Das ist ja ungefährlich. Wenn das Motel tatsächlich einstürzt, wird wenigstens keiner verletzt, nicht?«
    »Verlassen Sie sich lieber nicht darauf«, riet der Polizist. Er erhob die Stimme. »Tut mir leid, Leute, aber ich muß euch alle bitten, so schnell wie möglich das Gelände zu räumen.
    Bitte keine Panik, aber es ist wirklich ein Risiko, also beeilt euch. Na, dann los. Alles heraus hier. Wegen der Stühle
    macht euch keine Sorgen. Die lassen wir stehen. Aber nun bitte alles weg hier.«
    Die Menschen räumten das Feld in Ruhe und Ordnung. Als Peter bergab ging, hörte er noch, wie Ernie zu dem Polizisten sagte: »Na gut, aber meine Gitarre will ich wenigstens noch einpacken, ja?«
    Peter schüttelte verwundert den Kopf. Er dachte nur noch: Wenn das erst Justus zu hören bekommt!

    Heiße   Rhythmen, überlebensgroßen Kultfiguren, dieses blaugoldene Symbol eines Tisches und der Aufruf zum Spendenopfer – dieses Freilichttheater kommt mir in jeder Beziehung spanisch vor. War das nun die Sammelaktion einer wohltätigen Loge für eine Massen-speisung am goldenen Tisch? Oder war es ein gigantischer Werbegag für einen kommenden Bestseller oder Erfolgsfilm? Aber wir wollen sehen, was Justus dazu sagt.

Neue Fährten
    »Ich weiß nicht, wozu die Leute zusammengekommen waren«, sagte Peter. »Aber ich wette mein ganzes Taschen-geld für April, daß das mit Folk-Singerei nichts zu tun hatte.«
    Es war am nächsten Morgen, und Peter saß in der Zentrale auf dem Fußboden. Er blickte finster vor sich hin.»Da wette ich lieber nicht mit dir«, sagte Justus. Er hatte den Lokalteil der Los Angeles Times vor sich auf dem Schreibtisch ausgebreitet. »Im Coliseum findet nämlich am siebenundzwanzigsten eine Kleintierzuchtschau statt.«
    Bob saß auf einem Schemel am Vorhang, der im Campingwagen den Büroteil von Justs Detektiv-Labor abtrennte. Er war am Vortag ganz entmutigt gewesen, als er aus Santa Monica zurückkam, denn es war ihm nicht gelungen, über den Blinden noch etwas in Erfahrung zu bringen. Jetzt, nachdem er sich Peters Geschichte angehört hatte, hatte er wieder Oberwasser. Nun kam ihm zugute, was er zufällig kurz vorher im Sonderheft einer Illustrierten über religiöse Kulte in Südamerika gelesen hatte.
    »Der Wimpel, den sie bei dieser Probe oder Versammlung

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