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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Der Ruf kam von Tante Mathilda, irgendwo auf dem Schrottplatz. »Justus Jonas, wo steckst du?«
    Peter grinste. »Hört sich so an, als sei es deiner Tante diesmal wirklich ernst«, meinte er. »Sie braucht dich –
    dringend.«
    Bob öffnete eine Luke am Fußboden des Wagens, und gleich darauf hatten sich die Jungen hinabgelassen. Unter dem alten Campinganhänger endete eine weite Wellblechröhre, deren Inneres mit Teppichresten ausgepolstert war. Das war aber nur einer unter mehreren versteckten Geheimgängen, die sich die Jungen zugelegt hatten, damit sie zur Zentrale und wieder weg konnten, ohne daß es Tante Mathilda oder Onkel Titus auffiel.
    In wenigen Sekunden schafften es die drei ???, Tunnel II zu durchkriechen, ein Eisengitter zur Seite zu schieben, das den Zugang von der Röhre in Justs Werkstatt abdeckte, und ins Freie zu treten.
    »Justus Jonas!« Nun war Tante Mathilda bedrohlich nahe.
    Hastig zerrte Justus das Gitter wieder vor die Öffnung der Röhre.
    »Da bist du ja endlich!« sagte Tante Mathilda. Sie war im Eingang zur Werkstatt aufgetaucht. »Warum gibst du keine Antwort, wenn ich dich rufe? Patrick braucht dich. Er muß eine Lieferung ausfahren. Peter, du kommst auch mit, wo du schon hier bist. Es sind ein paar Möbel – ihr kennt doch die Tische und Bänke, die Onkel Titus blau und rot und grün und gelb angestrichen hat? Was diesen Mann manchmal überkommt, ist mir schleierhaft. Aber gestern war eine Frau da und kaufte den ganzen Plunder. Sie will in Santa Monica einen Kindergarten aufmachen, in der Dalton Avenue. Ein Glück, daß es noch Kindergärten gibt, sonst wären wir auf diesen Möbeln ewig sitzengeblieben. Bob, wo willst du hin?«
    »Muß zur Arbeit«, erklärte Bob rasch. »In zehn Minuten muß ich in der Bibliothek sein.«
    »Ja, dann trödel nicht länger herum«, ermahnte ihn Tante Mathilda. Sie sauste weiter, und Justus und Peter machten sich auf die Suche nach Patrick, einem der beiden irischen Brüder, die auf dem Schrottplatz arbeiteten. Bald hatten sie es gemeinsam geschafft, die Kindermöbel auf einen Lastwagen zu laden, und dann ging es auf die Fahrt nach Süden. Patrick saß am Lenkrad.
    Der Kindergarten befand sich in einer Nebenstraße unweit der Küste. Als Patrick am Haus vorfuhr, sahen die Jungen, daß gleich daneben das Senioren-Clubheim lag. Das war ein eingeschossiges Ziegelsteingebäude, von Rasenflächen umgeben. Vier ältere Männer spielten vor dem, Haus Boccia.
    Einer von ihnen stand auf seinen Stock gestützt und schaute den anderen Spielern zu. Er sah müde und mutlos aus, und Justus seufzte, als er den Mann erblickte.
    Es war Walter Bonestell.
    Peter zeigte hin. »Der sieht aber nicht so aus, als habe er einen guten Schlaf, oder?«
    Justus schüttelte den Kopf.
    »Bilde ich mir das nur ein«, meinte Peter, »oder lassen ihn die anderen Herrschaften links liegen?«
    »Schon möglich«, sagte Justus. »Das ist das Heikle, wenn man unter Verdacht steht. Die Leute wissen dann gar nicht mehr, wie sie mit so einem umgehen sollen.«
    »Kennt ihr diesen Mann?« fragte Patrick neugierig.
    »Er ist ein Klient von uns«, sagte Justus. »Ich müßte jetzt hingehen und ihn ansprechen, aber leider habe ich gar nichts Neues für ihn. Wir versuchen nämlich, ihm zu helfen.«
    »Dann geht alles gut«, stellte Patrick zuversichtlich fest.
    Patrick stieg aus dem Wagen und ging zur Pforte des Kindergartens. Während er wartete, bis man ihm auf sein Klingeln öffnete, blickte Peter die Straße entlang, am Seniorenclub vorbei, und plötzlich hielt er hörbar die Luft an.
    »Was gibt’s denn?« fragte Justus.
    »Das Mädchen da!« Peter zeigte hin und duckte sich dann im Führerhaus, damit er von draußen nicht zu sehen war.
    Justus sah eine bemerkenswert hübsche junge Frau auf dem Gehweg herankommen. Ihr langes blondes Haar flog mit jedem Schritt. Sie trug eine lange Hose und einen superweiten Pullover, und ein Bernhardiner trottete mit offenem Maul und heraushängender Zunge neben ihr her.
    »Wer ist das?« fragte Justus. »Kennst du sie?«
    »Das blonde Mädchen bei der Versammlung«, sagte Peter.
    »Die aufstand und auch eine Rede hielt. Und der sie dann alle zujubelten.«
    »Hm!« Justus richtete sich auf seinem Sitz auf und prägte sich das Äußere und die Gangart der jungen Frau genau ein.
    »Die ist ja sehr . . . sehr liebenswürdig«, sagte er. »Gerade fällt sie nämlich Mr. Bonestell um den Hals.«
    »Was?« Peter schnellte hoch und schaute hin.
    Das blonde

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