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Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Die drei ??? und der Fluch des Rubins

Titel: Die drei ??? und der Fluch des Rubins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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winkte zurück, ohne auch nur einen Blick auf die Pritsche hinter sich zu werfen. So fuhren er und Patrick zum Schrottplatz zurück und ahnten nicht, dass sie den neugewonnen Octavian schon wieder verloren haben sollten.
    Justus allerdings wusste es. Im Walkie-Talkie begann es zu krachen, dann kam Hugos Stimme.
    »Wir haben ihn!«, sagte Hugo. »Der Große ist noch mal zurückgegangen, und sobald er außer Sicht war, schnappten Frank und ich uns das Paket vom Lastwagen. Ich glaube, die wissen nicht mal, dass das Ding weg ist.«
    »Gut gemacht!«, lobte Joe. »Bringt es zu unserem Versteck und öffnet es nicht, bevor wir kommen. Ende.«
    »Verstanden. Ende.«
    Das Walkie-Talkie verstummte. Joe beehrte Justus mit einem schiefen Grinsen. »So, mein Junge, ich glaube, wir haben’s geschafft. Wir haben den Stein und brauchen dich nicht mehr auszufragen. Aber wir wollen auf Nummer sicher gehen. Ihr drei Burschen bleibt hier, bis der Stein geborgen ist und wir unsere Spuren verwischt haben. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, ich rufe euren Freund an, damit er euch abholt – aber erst später. Vielleicht heute Abend.«
    Er und Charlie gingen hinaus. Mr Jackson nahmen sie mit. Der schaute Justus noch einmal lange an, als bedaure er es, dass er nicht helfen konnte. Dann stiegen die drei in einen Wagen, der hinter dem Haus versteckt geparkt war, und fuhren weg.
    Sobald sie fort waren, rief Justus laut: »Peter! Gus! Könnt ihr mich hören?«
    »Bist du’s, Just?« Peters Stimme drang gedämpft herauf. »Wie sieht’s aus? Kannst du uns hier rauslassen? Die Batterie in unserer Lampe ist bald leer!«
    »Tut mir leid, Nummer Zwei«, rief Justus zurück. »Ich bin selber in der Klemme. Sie haben mich verschnürt wie eine Mumie. Wir sitzen hier fest, und die Schwarzbärte haben Octavian!«

Unerwartete Entdeckungen
    Justus saß an den Stuhl gefesselt und dachte nach. In Büchern gab es für Gefesselte immer eine Chance, freizukommen. Sie bekamen ein altes Messer zu fassen und rieben die Stricke sägend gegen die Klinge, bis sie zerschnitten waren. Eine Glasscherbe tat den gleichen Dienst. Immer ließ sich etwas finden.
    Nur er hatte nichts. Sicher, da war sein Messer. Es lag auf dem Fenstersims, aber er kam nicht dran. Selbst dann hätte er es nicht öffnen können. Und wenn, wäre es ihm unmöglich gewesen, die Stricke an der Klinge durchzusägen – seine Arme waren ja getrennt an den Sessellehnen festgebunden.
    Justus überlegte weiter. Den Hungertod hatte er wohl nicht zu befürchten, denn irgendwann würde jemand kommen. Aber es konnte lange dauern. Unter sich hörte er dumpfe Stöße. Peter und Gus warfen sich mit Schwung gegen die verriegelte Tür, um sie aufzubrechen. Jetzt vernahm er ihre Stimmen.
    »He, Just – Just! Kannst du mich hören?«
    »Ausgezeichnet sogar, Nummer Zwei«, antwortete Justus laut. »Macht ihr Fortschritte?«
    »Ach wo. Die Tür hält was aus! Wir haben uns bloß die Schultern blau gestoßen. Du, hier unten ist’s schrecklich dunkel.«
    »Hab Geduld, Peter. Ich überlege, wie wir hier herauskommen können.«
    »Prima, Chef. Aber überleg schnell! Ich glaube, hier gibt’s Ratten.«
    Justus biss sich zur Unterstützung seines Denkprozesses auf die Unterlippe. Ungeduldig rutschte er hin und her. Der Stuhl quietschte und ächzte.
    Durchs Fenster konnte Justus sehen, wie die Zeit verging. Es war, als beobachte er einen Uhrzeiger. Der hohe spitze Berggipfel an der Westseite der Schlucht warf seinen Schatten auf die Grasfläche, und Just konnte fast zusehen, wie dieser Schatten immer länger wurde, je mehr die Sonne nach Westen wanderte und dabei sank.
    Er bewegte sich wieder, um den Spielraum seiner Fesseln zu prüfen. Sie saßen ganz fest. Aber der Stuhl ächzte und quietschte. Da ging Justus ein superhelles Licht auf. Einmal hatte er auf einem knarrenden alten Stuhl gesessen, der unter seinem Gewicht zusammengebrochen war. Wenn er das mit diesem Sessel schaffen könnte …
     

    Justus hatte soeben aufgrund seiner hervorragenden Beobachtungsgabe – hier akustisch – einen für sein augenblickliches Schicksal überaus nutzbringenden Geistesblitz. Doch leider, leider hat eine andere Beobachtung – optischer Natur – vorerst bei Justus noch keine weiteren Kombinationsprozesse freigesetzt. Wie steht’s bei euch?
     
    Er fing an, seinen Körper so heftig wie möglich vor- und zurückzuwerfen. Die Rückenlehne bewegte sich, die Armstützen wackelten. Aber von Zusammenbrechen konnte nicht die

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