Die drei ??? und der lachende Schatten
sicher, Justus?« frage Mr. Harris. »War es nicht vielleicht der Wind, oder hat deinen Freunden die Phantasie einen Streich gespielt?«
»Nein, Sir, hier auf dem Gut gibt es irgendwo einen solchen lachenden Schatten«, erwiderte der Erste Detektiv. »Und ich glaube, daß dieser Schatten hier Leute gefangenhält.«
»Tatsächlich, Justus?« sagte Ted. »Gefangene – Menschens-kind!«
»Aber wieso, Justus?« meinte Mr. Harris. »Worum geht es hier eigentlich?«
»Um den Schatz der Chumash, Sir. Das weiß ich genau.«
»Den was?« fragte Mr. Harris ungläubig.
»Einen riesigen Goldschatz«, sagte Justus. Dann berichtete er alles, was die Freunde selbst über den Schatz der Chumash gehört hatten. Mr. Harris und Ted bekamen vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Als Justus fertig war, lächelte Mr. Harris.
»Aha«, meinte er. »Ob ich diese ganze Geschichte glauben kann, weiß ich nicht – überlieferte letzte Worte und all das . . .
Aber was ihr da behauptet, daß eine Bande von Kriminellen womöglich daran glaubt, das leuchtet mir ein. Das könnte recht gefährlich werden. Es gefällt mir gar nicht, daß ihr Jungen in eine solche Geschichte verwickelt sein sollt.«
»Würdest du noch mal wiederholen, was dieser alte Indianer sagte, Justus?« bat Ted.
»Na ja«, erklärte Justus, »der Kein seiner Worte war, der Schatz sei )im Himmelsauge, wo kein Mann ihn finden kann‹.«
»Was könnte das bloß bedeuten?« meinte Ted ratlos. »Und was hat es mit Tante Sarahs Goldfigürchen zu tun? Wie meinst du das, daß irgendwo auf dem Gut Leute eingesperrt sind?«
Ehe Justus antworten konnte, hörten sie von draußen Miss Sanchez rufen.
»Theodor! Ich brauche dich mal eben. Wo bist du?«
Ted folgte der Aufforderung und lief hinaus. Als er gegangen war, sagte Justus rasch zu Mr. Harris: »Sir, ich weiß, daß es den lachenden Schatten wirklich gibt – ich habe ihn nämlich selbst gehört! Und ich weiß, daß auf dem Gut Menschen gefangengehalten werden, denn in dem Amulett steckte eine Botschaft, als wir es fanden!«
»Eine Botschaft? Im Innern dieser Figur?« Mr. Harris sah betroffen aus.
»Ja, eine Bitte um Hilfe«, sagte Justus.
»Habt ihr die Polizei verständigt?«
»Nein, Sir, da gab es im Grunde ja nichts zu berichten.«
»Nun, das begreife ich.« Das Problem gab Mr. Harris offenbar zu denken. »Wann hast du diesen lachenden Schatten gesehen?«
»Gestern abend, gerade ehe wir mit Ted zusammentrafen«, sagte Justus. Dann erzählte er Mr. Harris, was er und Peter auf dem Anwesen bei der Jagdhütte beobachtet hatten.
»Und was hältst du davon, Justus?«
»Ich glaube, die vier sonderbaren Gestalten waren Gefangene mit Säcken über dem Kopf! Das sah dann so aus, als hätten sie gar keinen Kopf«
»Wie?« rief Mr. Harris erstaunt. »Vier Gefangene bei uns in der Jagdhütte? Mit dem lachenden Schatten als Wärter . . .
Ungeheuerlich. Wie sollte sich so etwas unter den Augen von Miss Sanchez abspielen können?«
»Was wissen Sie wirklich von Ted Sanchez, Sir?« fragte Justus geradeheraus.
»Ted?« Mr. Harris riß den Mund auf und zwinkerte mit den Augen. »Ihr meint, da hat Ted die Finger drin? Teufel noch mal, der Sache muß ich auf den Grund gehen! Komm mit, Justus, ich möchte mir die Hütte dort mal ansehen.«
Mr. Harris trat zum Schreibtisch und zog eine Schublade heraus. Als er sich umwandte, hatte er eine Pistole in der Hand.
Holt die Polizei!
Mr. Harris hatte die Pistole fest im Griff, als er und Justus schweigend den Waldpfad entlang zur Jagdhütte gingen. Sie schritten im Schatten der Bäume kräftig aus, und zu der gesunden Röte im Gesicht des Vegetariers war ein ernster, entschlossener Ausdruck getreten.
»Und du glaubst also, daß die dunkelhäutigen Männer, die euch überfallen und euch die Figur weggenommen haben, dieselben sind, die da auf mich losgegangen waren?« fragte Mr. Harris im Gehen.
»Sie müssen es sein, Sir.«
»Wenn das stimmt, dann sind das vielleicht auch die Burschen, die hier draußen andere gefangenhalten. Seien wir lieber vorsichtig, wenn wir zur Hütte kommen.«
»Wahrscheinlich sind sie inzwischen verschwunden, Sir, besonders wenn der Schatten mich und Bob gestern abend gesehen hat.«
»Das bleibt abzuwarten. Wenn sie wirklich so unverfroren sind, hier auf dem Grundstück jemanden einzusperren, dann lassen sie sich nicht unbedingt von zwei Jungen ins Bockshorn jagen. Aber weißt du, ich begreife einfach nicht, was sie eigentlich vorhaben.«
»Ich glaube,
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