Die drei ??? und der magische Kreis
gekommen«, warf Peter ein. »Die Bremsen an seinem Wagen versagten, als er eines Nachts nach einer Party bei ihr nach Hause fahren wollte.«
»Ob das eine Party war?« meinte Justus. »Oder war das eher ein solches Ritual, wie wir es heute abend beobachtet haben? Eines wissen wir inzwischen sicher: Madeline Bainbridge ist eine Hexe
– zumindest hält sie sich für eine Hexe. Und sie glaubt, sie habe Macht über andere.«
»Macht, einen Menschen zu . . . zu töten?« flüsterte Peter kaum hörbar.
»Mord durch Magie?« Bob schüttelte den Kopf. »Unmöglich!«
»Mag sein«, sagte Justus. »Aber offenbar hat Madeline schwere Schuldgefühle wegen Desparto. Sie würde die Verantwortung nicht so heftig von sich weisen, wenn sie nicht glaubte, sie könne möglicherweise auf irgendeine Art doch Unheil über ihn gebracht haben.«
»Dieser Marvin Gray«, sagte Peter. »Wieso hat er sie eigentlich so in Rage gebracht? Er hätte doch all das Vergangene nicht wieder aufwühlen müssen.«
»Vielleicht hat er sie irgendwie in der Hand«, sagte Justus. »Er könnte die treibende Kraft in diesem Hauswesen sein – vielleicht sogar die einzige Kraft.«
»Mir ist er unsympathisch«, sagte Peter.
»Mir auch«, bestätigte Justus. »Erst recht, seit ich ihn jetzt über das Walkie-Talkie gehört habe. Der Mann ist ein ganz brutaler Kerl. Ich muß mich fragen, ob er Lügen nur verbreitet, um Madelines Privatleben abzuschirmen. Vielleicht hat er es viel eher nötig, seine eigenen Schandtaten geheimzuhalten.«
»Du, Just –« sagte Bob. »Könnte Gray etwas mit dem Diebstahl des Manuskripts zu tun haben?«
Justus zuckte die Achseln. »Ich wüßte nicht, weshalb oder wie. Er selbst hätte das Manuskript nicht an sich bringen können – er wurde ja genau zu der Zeit, als es gestohlen wurde, von Jefferson Long interviewt. Und er hat auch kein Motiv für den Diebstahl.
Ganz im Gegenteil, als Madeline Bainbridges Manager ist es eher ein Vorteil für ihn, wenn das Buch gedruckt wird und Geld einbringt. Aber hat er mit einem Dritten über das Buch geredet?
Oder hat Madeline Bainbridge das getan? Nach allem, was wir heute abend erfahren haben, bin ich fast sicher, daß sich die Lösung des Rätsels mit dem verschwundenen Manuskript in Madeline Bainbridges Vergangenheit verbirgt – in jenem magischen Kreis, den es einst gegeben hat.«
Justus stand auf. »Für heute abend haben wir getan, was wir konnten. Ich gehe jetzt und hole mir mein Walkie-Talkie und treffe euch beim Fahrradversteck wieder. Und morgen . . . morgen nehmen wir uns den Hexenzirkel von damals vor.«
»Falls es einer war«, sagte Bob.
»Das ist für mich gar keine Frage«, sagte Justus, und er lief querfeldein auf den verwunschenen Hain zu.
Freund und Helfer der Justiz
»Mach keine Witze!« sagte Beefy Tremayne. »Madeline Bainbridge ist also tatsächlich eine Hexe?«
Beefy lenkte seinen Sportwagen über den Santa Monica Boulevard. Justus saß neben ihm, und Peter und Bob hatten sich auf den Rücksitz gezwängt.
»Jetzt ist sie eine Hexe«, erklärte Justus, »und es scheint mir ziemlich sicher, daß sie damals, als sie in den Filmen mitwirkte, auch eine war. Wir haben den Eindruck, sie leitete einen Hexenzirkel, und unter den Beteiligten müßte sich allerlei Undurchsichtiges zugetragen haben. Irgendwer, der dazugehörte, will nun möglicherweise verhindern, daß ihre Memoiren gedruckt werden.
Wir haben uns vorgenommen, die Leute zu befragen, die ihr damals nahestanden, um festzustellen, ob irgend jemand in den letzten Tagen Kontakt mit Madeline Bainbridge hatte. So müßten wir auf jemand stoßen, der wußte, wo sich das Manuskript vorgestern abend befand.«
»Aber du kannst nicht verlangen, daß einer zugibt, er habe gewußt, wo das Manuskript ist«, wandte der junge Verleger ein.
»Erst recht nicht, wenn der Betreffende der Dieb ist.«
»Wir wollen ja gar nicht nach dem Manuskript fragen«, entgegnete Justus. »Wenigstens nicht gleich. Erst einmal müssen wir herausfinden, wer aus dem magischen Kreis noch Verbindung mit Madeline Bainbridge hat oder über sie Bescheid weiß. Ich denke nicht, daß jemand sich scheuen würde, das zuzugeben.«
Beefy bog in nördlicher Richtung in die La Brea Avenue ein, nach Hollywood führte.
»Und nun willst du also mit Jefferson Long den Anfang machen?« meinte er. »Long, der Freund und Helfer der Polizei . . . Der ist doch so unantastbar, ein richtiger Fels im Meer. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er
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