Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der magische Kreis

Die drei ??? und der magische Kreis

Titel: Die drei ??? und der magische Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
schepperte es – der Klang gegeneinanderschlagender Metallteile. Das Geräusch kam von links, anscheinend war es genau hinter einem Haufen Kotflügel.
    Peter schlich weiter und spähte um die Kotflügel herum. Der Atem stockte ihm. Harold Thomas war keine zwei Meter von ihm entfernt. Er stand an einem grauen Transporter, der auf einem freien Platz mitten im Gelände geparkt war. Die hinteren Türen zum Laderaum standen offen, und innen stapelten sich Filmrollen in Blechschachteln. Peter hatte schon oft solche Schachteln mit Filmen gesehen, wenn er seinen Vater an dessen Arbeitsplatz im Studio besuchte. Jetzt starrte Peter auf die Blechschachteln und versuchte, die Beschriftung auf dem Rand zu lesen. Auf einem Etikett konnte er ›Kleopatra – Rolle 1‹ entziffern. Auf einem anderen stand ›Salem – III‹. Auf dem Autofriedhof war es mit einem Mal ganz still. Peter vernahm nur das Rauschen des Blutes in seinen Ohren und seinen eigenen Herzschlag.
    Dann schlug Harold Thomas die Türen am Transporter zu. Er ging zum Führerhaus vor, setzte sich ans Lenkrad und ließ den Motor an. Gleich darauf rollte der Wagen die von tiefen Fahrspuren gefurchte unbefestigte Ausfahrt zum Tor entlang.
    Peter blieb einen Augenblick regungslos stehen, völlig verdutzt über das, was er gesehen hatte. Die Filmrollen! Es schien unmöglich – unglaublich – und doch mußte es wahr sein. Das mußten die Filme sein, die aus dem Labor neben dem Verlag gestohlen worden waren. Und Harold Thomas hatte sie bei sich!
    Peter gab sich einen Ruck. Er lief los, jetzt nicht mehr auf Sicherheit bedacht. Am Tor des Schrottplatzes kam er gerade zurecht um den Transporter nach Norden wegfahren zu sehen. Er versuchte das Kennzeichen zu entziffern, aber es gelang ihm nicht ob unbeabsichtigt oder nicht, das Nummernschild war völlig verstaubt.
    Peter lief zur Tür der Baracke bei der Einfahrt. Er sah einen Schreibtisch und zwei zerkratzte alte Stühle – und ein Telefon. Er nahm den Zettel mit Beefys Telefonnummer aus seiner Brieftasche und drehte die Wählscheibe.
    Das Telefon am anderen Ende der Leitung klingelte einmal, zweimal.
    Vor der Baracke schritt jemand über das Gelände, wo das Erdreich von Hunderten durchfahrender Autos und Lastwagen zu steinhartem Boden gewalzt war. Peter blickte sich nicht um. Sollte der Firmeninhaber beanstanden, daß er sein Telefon benutzte, so würde er ganz einfach sagen, er müsse die Polizei anrufen.
    Endlich ging Beefy ans Telefon.
    »Passen Sie auf, Beefy«, sagte Peter hastig. »Hier ist Peter. Ich bin auf einem Autoschrottplatz an der Thornwall Avenue, zwei Blocks südlich vom Wilshire Boulevard. Sagen Sie Justus und Bob, daß ich gerade beobachtet habe . . .«
    Ein Schatten fiel über den Schreibtisch, und Peter wollte sich zur Tür umdrehen. Aber da traf ihn ein heftiger Schlag in den Nacken.
    Dann wurde es dunkel um ihn, und das Telefon polterte zu Boden, und Peter fiel . . . fiel . . . fiel . . .
    Peter wußte nicht, wie lange er bewußtlos war, aber als er wieder zur Besinnung kam, befand er sich in einem engen staubigen Raum – einem Raum, der nach Schmieröl und altem Gummi roch. Darin war es heiß – fürchterlich heiß – und ganz finster. Peter versuchte sich zu bewegen, sich umzudrehen oder die Glieder zu recken, aber es ging nicht. Es war zu eng zum Ausstrecken.
    Ihm tat der Nacken weh, und etwas Hartes drückte von oben auf seine Schulter. Seine Hände berührten Metallflächen, die sich rauh anfühlten, wie von Rost und vom Alter zerfressen. Peter machte sich klar, daß er vermutlich noch auf dem Gelände der Autoverschrottung war. Er war im Kofferraum eines der alten Autos eingesperrt und darauf brannte die Sonne nieder und machte einen Backofen daraus.
    Peter versuchte zu rufen, aber die Kehle war ihm vor Hitze und Angst ganz ausgedörrt. Er schloß den Mund und versuchte zu schlucken. Draußen im Gelände war es ganz still. Niemand war da. Niemand würde ihm zu Hilfe kommen. Eine Welle panischen Entsetzens schlug über ihm zusammen. Kein Mensch würde je hierherkommen!

Der geheimnisvolle Zweite
    Beefys Wagen brauste die Straße entlang und kam mit quietschen-den Reifen bei der Einfahrt zum Autoschrottplatz zum Stehen.
    Bob und Justus sprangen heraus und rasten in das Büro.
    Bob sah sich aufgeregt in der leeren Baracke um. »Wo steckt er?« sagte er. »Hier muß es doch sein. Es ist der einzige Autoschrottbe-trieb hier in der Nähe.«
    Beefy stolperte durch die Tür. »Da kommt ein Mann«,

Weitere Kostenlose Bücher