Die drei ??? und der rasende Löwe
die halbe Nacht lang Radau.«
»Nur das nicht!« stöhnte Peter. »Sag bloß nicht, daß wir noch ein Rätsel vor uns haben – einen rasenden Panther!«
»Das glaube ich nicht, Peter. Bei ihm muß sich die Aufregung der Reise legen, und er muß sich an die Umgebung gewöhnen.«
»Was macht Georges Verletzung, Mike?« fragte Bob.
»Ist schon fast verheilt. Man sieht kaum noch, wo der Schnitt war.«
Mike zeigte zum einen Ende der Szene. Jim Hall stand dort allein, den großen Löwen an seiner Seite. Er sah die Jungen und winkte sie zu sich herüber. Die drei ??? gingen los, George vorsorglich im Blick. Das lohfarbene Tier saß ruhig da, die gelben Augen in weite Ferne gerichtet. Der lange Schwanz zuckte, während Jim Hall ihm die Ohren kraulte.
»Fein, daß ihr kommen konntet«, sagte Jim Hall. »Wie ihr seht, ist George heute ganz groß in Form. Wir haben seinen Auftritt schon ein paarmal geprobt, und er weiß ganz genau, was er zu tun hat.« Er blickte zu dem geschäftigen Regisseur hinüber.
»Ich hoffe, Eastland fängt bald an, solange George noch gut aufgelegt und ruhig ist.«
Der große Löwe fletschte gähnend die langen gelblichen Zähne. Aus seiner Kehle stieg ein dumpfes Knurren.
Als – die drei ??? besorgt aufsahen, lächelte Jim Hall. »Er schnurrt nur. Das ist ein gutes Zeichen. Es bedeutet, daß George guter Laune ist.« Ungeduldig sah er zu Eastland hin.
»Kommt, gehen wir mal«, murmelte er.
Der dicke Regisseur kam über den Platz zum Felshang und gab dabei mit lauter, verdrießlicher Stimme Befehle aus. »Die Kamera hier herüber«, ordnete er an.
Dann schaute er in ein paar beschriebenen Blättern nach. »Für diese Szene müssen wir alle auf dem Posten sein. Sie ist nur kurz, aber wir sollen sie auf Anhieb in den Kasten kriegen, kapiert?«
»Es ist billiger, wenn eine Szene nur einmal aufgenommen wird«, flüsterte Peter Justus ins Ohr.
Eastland winkte von den Schauspielern einen Mann und ein Mädchen zu sich. »Miss Stone, Sie und Rock Randall stellen sich hierher.« Er wies auf den Platz unter dem Felsvorsprung.
»Der Löwe steht dann oben auf dem Vorsprung und schaut herunter. Sie beide kriegen sich in die Haare. Wenn Randall dem Felsen den Rücken zukehrt, springt ihn der Löwe an. Ist das klar? Noch eine Frage, Susan? Nein? Sie, Rock? Also kann’s losgehen.«
Er wandte sich an den Kameramann. »Sie drehen weiter, wenn George runterspringt. Randall versucht dann, ihn abzuschütteln, und der Kampf geht ein paar Schritte hin und her. Dann stürzt Randall zu Boden, der Löwe versetzt ihm ein paar Prankenhiebe, und das wär’s. Schluß der Einstellung, damit Hall zu seinem Löwen rüberkommen und ihn beruhigen kann, während wir die nächste Szene mit Susan vorbereiten. Ich will nur hoffen, daß alles glattgeht.«
Röte überflog Jim Halls Gesicht. »George weiß genau, was er zu tun hat, Eastland. Sorgen Sie nur dafür, daß sich Randall zu Boden fallen läßt und nicht versucht, sich aufzurichten. Wenn er das tut, schlägt ihn George wieder nieder. Aber gefährlich ist das alles nicht.«
Der Regisseur nickte mit schiefem Lächeln. »Das wollen wir alle mal hoffen.« Er wandte sich zu dem Darsteller. »Haben Sie auch immer Ihre Versicherungsprämie bezahlt, Rock?« Der junge Mann sah blaß und ängstlich aus. »Ach, hören Sie auf, Eastland. Lassen Sie die Witze.« Sichtlich aufgeregt ging er weg und zündete sich eine Zigarette an.
»Rock Randall hat ja ganz schön Angst«, flüsterte Justus seinen Freunden zu. »Und Eastland macht es nur noch schlimmer mit seinem Getue, als sei George nicht zu trauen.«
Peter sah den großen Löwen an, der friedlich neben seinem Herrn saß. »Ich kann es Randall nicht verdenken, daß er nervös ist«, meinte er. »Wie könnte man auch ruhig bleiben, wenn man weiß, daß man von einem ausgewachsenen Löwen angesprungen wird?«
›;Aber der ist doch darauf abgerichtet«, sagte Mike. »George tut niemand was zuleide. Er spielt nur seine Rolle.«
»Ich dachte, Rock Randall sei gestern in eine Rauferei verwik kelt gewesen«, sagte Bob. »Aber das sieht man ihm gar nicht an.«
»Schminke«, sagte Peter wissend.
Eastland kam zu der jungen Frau herüber. »Ihre Szene mit George nehmen wir gleich hinterher auf, Susan. Sie schlafen in Ihrem Zelt. George steckt den Kopf durch die Öffnung und kommt herein. Er ist nur neugierig, aber Sie wachen auf, sehen ihn und schreien. Und er reißt den Rachen auf und brüllt. Das ist alles. Klar? Daß Sie mir
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