Die drei ??? und der rasende Löwe
Namen in einen Hut taten. Nur die Glück-lichen, deren Namen gezogen wurden, wurden zum Start zuge-lassen. Jeder durfte sich drei Parzellen von 40 Quadratmeter abstecken. Die Veteranen, die oft schon in früheren Jahren am Volkslauf um Schürfrechte teilgenommen hätten, heuerten für das Wettrennen einheimische Sportler an, oder sie ließen ihre sorgfältig trainierten Söhne für sich laufen.
»Ist ja phantastisch«, sagte Bob vor sich hin. »Zweiundvierzig-tausend Dollar für einen Diamanten! Das ist ’ne Stange Geld!«
Er blätterte um und blieb sogleich bei einem anderen Artikel hängen.
Diamantenschmuggler vor Gericht
Porto Ferraro, ehemaliger Referent des Innenministers in Koster, Südafrika, wurde am Dienstag vor dem obersten Gerichtshof wegen Diamantenschmuggel in die USA während des vergangenen Jahres angeklagt. Man hatte ihn auf dem Flughafen von Los Angeles verhaftet. Bei der Durchsuchung fanden die Zollbeamten fünf Päckchen geschliffene Diamanten mit einem Gesamtgewicht von 659,14 Karat und einem Handelswert von etwa 750 000 Dollar. Die gegen Ferraro erhobene Anklage lautet sowohl auf Schmuggel als auch auf Hinterziehung von Zollgebühren. Jeder Punkt der Anklage dürfte ihm eine Haftstrafe von zwei Jahren und eine Geldstrafe von 5000 Dollar einbringen.
Bob ließ nachdenklich die Zeitung sinken.
48 Karat = 42 000 Dollar
659,14 Karat = 750000 Dollar
Eine Gleichung mit ähnlichen Proportionen – hatten wir die nicht schon?
»Toll!« sagte Bob laut. Er hatte nicht gewußt, daß Diamanten so kostbar sind.
»Was gibt’s?« fragte sein Vater, während er einen Schluck Kaffee nahm.
»Ich hab’ da was über Diamanten gelesen«, erklärte Bob. »Hier steht, daß ein 48karätiger Diamant für 42 000 Dollar verkauft wurde. Das ist eine Menge Geld. Was ist denn eigentlich ein Karat?«
»Das ist die Gewichtseinheit für Edelsteine. Sie ist noch in Hundertstelwerte unterteilt, genau wie ein Dollar hundert Cent entspricht. Ein hundertstel Karat ist ein winziger Splitter. Ein Einkaräter ist schon von beachtlicher Größe.«
»Wie groß wäre dann so ein 48-Karäter?«
»Für einen Diamanten sehr groß. Wart mal, da gab es doch diesen berühmten indischen Diamanten, den ›Sancy‹. Er hatte ungefähr die Form und die Größe eines Pfirsichkerns und wog 55 Karat. Dein 48karätiger-Stein wäre also geringfügig kleiner.«
»Und wieviel wäre das in unserer üblichen Gewichtseinheit?«
»Da, nimm«, – Mr. Andrews zog ein Nachschlagewerk aus dem Bücherregal und reichte es Bob – »und sieh auf der Maß-
und Gewichtstabelle nach. Probier nur, ob du es selber heraus-kriegst.«
Bob las, daß ein Karat 3,17 Gran Troygewicht* [Gewichtsmaß in England und den USA für Edelmetall und Edelsteine (nach der französischen Stadt Troyes)] oder 0,2 Gramm entspricht. Er machte eine kleine Rechnung in seinem Notizbuch auf und hob verwundert den Kopf. »Achtundvierzig Karat sind ja nur knapp zehn Gramm!«
Sein Vater nickte. »Ja, ein Karat ist eine sehr kleine Gewichtseinheit. Wenn man so kostbare Stoffe abwiegen will, braucht man schon ein System mit entsprechend kleinen Ab-stufungen.« »Aha. Und was ist nun ein Karat wert?«
»Da gibt es keinen festen Preis. Für einen Diamanten kann man ungefähr tausend Dollar je Karat ansetzen, je nach Qualität und Brillanz des Steines. Dieser 48karätige Diamant erzielte 42 Dollar, sagst du. Also war der Stein nicht ganz fehlerfrei, oder er büßte beim Schliff sehr viel ein.«
»Beim Schliff?«
Mr. Andrews nickte. »Größe und Qualität sind wichtig, aber den endgültigen Wert eines Diamanten kann man erst kalkulieren, wenn er in die üblichen 58 Facetten geschliffen und poliert worden ist. Manchmal geht beim Schleifen viel von der Rohsubstanz verloren. Weißt du, Bob, was man in Diamantenfeldern oder Minen findet, sind ja nur die Rohsteine, die nicht anders aussehen als gewöhnliche Kieselsteine –«
»Mann!« schrie Bob. »Entschuldige, Papa! Dank dir schön –
aber ich muß dringend telefonieren!«
Mr. Andrews lächelte, als sein Sohn zum Telefon sauste. Er war es schon gewohnt, daß ein Gespräch manchmal so unvermittelt abbrach.
Bob rief schleunigst bei Justus an. »Hallo, Just, hast du gewußt, daß Rohdiamanten wie gewöhnliche Steinchen aussehen?«
Er berichtete, was er aus der Zeitung und von seinem Vater erfahren hatte. »Also geht es Olsen vielleicht tatsächlich um Steine – Diamanten! Und nicht um Rauschgift!«
»Aber klar –
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