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Die drei ??? und der seltsame Wecker

Die drei ??? und der seltsame Wecker

Titel: Die drei ??? und der seltsame Wecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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weiß noch, wie damals Fotos an alle Polizeidienststellen gingen.«
    Er wandte sich an Justus. »Ich hatte so eine Ahnung, dass es hier tatsächlich um was Wichtiges gehen könnte«, erklärte er. »Mir fiel auch wieder ein, dass gestern einer hinter Bob her war und dass ihm was aus dem Auto gestohlen worden war, und ich dachte mir, ihr könntet da in eine große Sache verwickelt sein. Anscheinend sind wir gerade zurechtgekommen, um die Diebe mit der Beute zu ertappen.«
    Justus drehte sich um und sah Mr Hugenay an. Wenn er bedachte, dass man dem cleveren Dieb soeben das Handwerk gelegt hatte, nachdem er so viele Jahre lang der Polizei immer wieder ein Schnippchen zu schlagen wusste, so wirkte Hugenay sehr gefasst. Sogar ein Lächeln brachte er zustande. Er nahm eine Zigarre aus der Tasche und zündete sie an.
    »Bitte sagen Sie mir«, fragte er, »welche strafbare Handlung Sie mir zur Last legen?«
    »Fürs Erste reicht wohl Besitz von Diebesgut«, gab der Polizeichef barsch zurück. »Dazu kommen Entführung, vorsätzliche Sachbeschädigung – oh, wir können Ihnen eine ganze Menge nachweisen.«
    »Tatsächlich?« Hugenay zog an seiner Zigarre und paffte eine Rauchwolke von sich. »Bitte keine vorschnellen Anschuldigungen, Herr Oberkommissar. Ich bin hier im Interesse der Allgemeinheit auf der Suche nach gestohlenen Kunstwerken, die Albert Clock versteckt hatte. Dieser Junge« – er nickte Justus zu – »wird Ihnen sagen, dass er und seine Freunde mir freiwillig bei dieser Suche helfen wollten. Der Schaden in diesem Raum entstand mit Genehmigung der Hauswirtin. Er war zum Auffinden der gestohlenen Gemälde unvermeidbar. Nun, wir haben sie gefunden. Sie seien Ihnen hiermit übergeben, und wir dürfen uns wohl empfehlen.«
    »Halt, so geht das nicht –«, fing Reynolds an.
    »Sag du ihnen, dass das die Wahrheit ist, Junge«, forderte Hugenay Justus auf.
    Justus blinzelte. Freilich – es stimmte alles, was Hugenay angeführt hatte.
    »Ja, Herr Oberkommissar«, sagte er widerstrebend. »Wir sind freiwillig hergekommen, und Mr Hugenay wollte nur das Versteck der Bilder finden. Das ist wirklich alles wahr.«
    »Aber wir kennen ihn doch. Er wollte die Bilder für sich behalten!«, brüllte der Polizeichef.
    »Das ist Ansichtssache«, entgegnete Hugenay. »Beweisen können Sie es nicht. Wenn Sie uns also entschuldigen wollen – wir möchten jetzt gehen. Sie werden uns auf keinen Fall festnehmen, denn wenn Sie es tun, werde ich wegen Freiheitsberaubung einen Prozess über eine Million Dollar Streitwert anstrengen – und gewinnen.«
    Er machte seinen Helfern, die noch immer unbehaglich mit erhobenen Händen dastanden, ein Zeichen. »Kommt, Leute«, sagte er. »Hier werden wir nicht mehr gebraucht. Verabschieden wir uns.«
    »Halt! Bleiben Sie!«, rief einer der Polizisten. »So leicht kommen Sie uns nicht davon. Auf jeden Fall können wir diese Männer festnehmen – wegen betrügerischer Amtsanmaßung als Polizisten!«
    »Oh, wirklich?« Mr Hugenay unterdrückte ein Gähnen. »Fred, komm mal her. Nun, meine Herren, prüfen Sie bitte das Rangabzeichen. Achten Sie auf die Initialen.«
    »N.Y.P.D.!«, sagte Oberkommissar Reynolds verdutzt.
    »Gewiss. Das heißt ›New York Police Department‹. Die Männer hier sind Schauspieler, die ich zur Unterstützung bei meiner Suche engagiert hatte. Sie tragen die Uniform der New Yorker Polizei – und New York ist fast dreitausend Meilen weit weg. Ich habe mir nur einen harmlosen Ulk erlaubt. Sie können ihnen nicht unterstellen, dass sie in betrügerischer Absicht als Polizisten von Los Angeles aufgetreten sind – in New-Yorker-Polizeiuniform!«
    Justus schluckte. Bei Licht besehen stimmte alles. Wie alle anderen hatte er es gar nicht erst in Zweifel gezogen, dass die Männer die einheimische Polizistenuniform trugen.
    »Kommen Sie nun, meine Herren«, sagte Hugenay und ging gelassen auf die Tür zu. Reynolds kratzte sich am Kopf.
    »Zum Kuckuck – ich weiß tatsächlich nichts, wofür ich Sie verhaften könnte!«, sagte er. »Wir müssen Sie wohl ziehen lassen.«
    Justus schüttelte anerkennend den Kopf. Hugenay hatte die Bilder, hinter denen er her war, nicht bekommen, aber unbestritten wusste er sich wieder einmal einen guten Abgang zu verschaffen. Auf der Türschwelle blieb Hugenay noch einmal stehen und blickte zu Justus zurück.
    »Es hat Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten, mein Junge«, sagte er. »Ich bedaure nur, dass wir uns nicht hauptberuflich zusammentun können.

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