Die drei ??? und der sprechende Totenkopf
geheime Nachricht hin untersucht, aber nichts entdeckt.«
»So ging’s mir auch«, gestand Justus. Er knetete wieder einmal seine Unterlippe, um seinen Denkapparat in Schwung zu bringen.
Den Vetter Danny Street – den gibt es also nicht? Nun, dann muß ihn Spike wohl erfunden haben, und das sicher nicht ganz ohne Grund. Komischer Name, Street, nicht? So, und was hat die Unterlippenmassage Justus diesmal eingebracht?
»Ich habe auch nichts entdeckt«, fügte er hinzu. »Aber trotzdem habe ich den Verdacht, daß ein paar andere Gangster von dem Brief Wind bekommen hatten und nun glaubten, darin sei doch irgendwie von dem Geldversteck die Rede.
Also wurde Gulliver von da an beschattet. Das ängstigte ihn, und deshalb tauchte er unter.«
»Oder er wurde umgebracht«, sagte Hauptkommissar Reynolds ernst. »Ich glaube, soviel ist klar: Gulliver hat dieses Geld nie gefunden. Aber vielleicht hat jemand versucht, das Versteck aus ihm herauszubekommen, und wurde dann böse, als Gulliver es nicht nannte – weil er es nicht kannte.
Andererseits ist es auch möglich, daß er einfach Angst bekam, den Koffer seinem Schicksal überließ und sich irgendwo versteckte.«
»Er muß aber geahnt haben, daß Spike Neely ihm etwas mit-zuteilen versuchte.« Justus dachte angestrengt nach. »Weshalb hätte er sonst den Brief versteckt? Nehmen wir mal an, daß er einfach untergetaucht ist. Und da erfuhren nun die anderen Ganoven, die sich noch hier rumtreiben, aus der Zeitung, daß ich Gullivers Koffer gekauft hatte. Sie vermuteten, vom Koffer könnte eine Spur zu dem geraubten Geld führen.
Gleich in der ersten Nacht versuchten sie ihn zu stehlen, aber Onkel Titus machte ihnen einen Strich durch die Rechnung –
er hatte den Koffer ja versteckt. Danach nahmen sie mich aufs Korn. Sie überlegten, wie sie an den Koffer rankommen könnten, und beobachteten den Schrottplatz ständig. Und da sahen sie, wie wir den Koffer an Maximilian den Magier verkauften. Also verfolgten sie jetzt Mr. Maximilian, drängten seinen Wagen von der Straße ab und nahmen den Koffer mit.«
»Die waren ja wie wild hinter dem Koffer her!« rief Peter.
»ich bin froh, daß wir ihn rechtzeitig losgeworden sind.«
»Eigentlich hättet ihr den Koffer ja hierher bringen sollen«, bemerkte der Polizeichef dazu.
»Das hatten wir Mr. Maximilian auch vorgeschlagen, Sir«, erwiderte Justus. »Aber davon wollte er nichts wissen. Er wollte den Koffer haben. Und wir wußten ja nicht, daß andere ihm das Ding mit Gewalt wieder abjagen würden. Außerdem hatten wir auch gar keine Spur darin gefunden.«
»Na ja, es ist nun mal passiert«, meinte Reynolds, »aber unsere ganze Unterhaltung hat doch zu einem sehr wichtigen Gesichtspunkt geführt. Wir sind uns einig, nicht wahr, daß diese Verbrecher glauben, im Koffer müsse sich ein Hinweis auf das abhandengekommene Geld befinden.«
Die Jungen nickten.
»Gut«, fuhr der Polizeichef fort, »und jetzt haben die Kerle den Koffer. Sie haben ihn sorgfältig durchsucht. Und sie haben keinen Fingerzeig entdeckt. Was meint ihr also – was halten die nun davon?«
Justus begriff als erster und schluckte hart. Bob merkte, daß Peter die Anspielung des Kommissars entgangen war, und platzte heraus: »Die glauben, daß wir in dem Koffer etwas gefunden und herausgenommen haben, ehe wir ihn an Mr. Maximilian verkauften! Sie glauben, daß wir – daß wir immer noch den Schlüssel zu dem ganzen Geld bei uns haben!«
»Aber das stimmt doch nicht!« widersprach Peter. »Nichts haben wir! Nichts wissen wir!«
»Das ist mir bekannt«, sagte Reynolds. »Und euch auch. Aber wenn diese Burschen meinen, ihr hättet die Lösung – na ja, dann tauchen sie womöglich nochmal bei euch auf und versuchen euch mit Gewalt zum Reden zu bringen.«
Sie dachten darüber nach. Eine angenehme Vorstellung war das nicht.
»Sie meinen, wir sind vielleicht immer noch in Gefahr, Sir?« fragte Justus schließlich.
»Ich fürchte, ja.« Dem Polizeichef war es wirklich ernst.
»Ich bitte euch also, gebt gut acht. Wenn sich ein Verdächtiger beim Schrottplatz herumdrückt, dann verständigt mich sofort.
Und sagt mir auch Bescheid, wenn jemand wegen des Koffers bei euch auftaucht. Wollt ihr das tun?«
»Ganz bestimmt!« versprach Bob.
»Die Sache hat nur einen Haken«, sagte Justus mit gerunzelter Stirn. »Zum Schrottplatz kommen als Kunden sehr viele Fremde. Es ist also schwer zu sagen, ob darunter ein Verdächtiger ist. Aber wenn uns einer mal als
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