Die drei ??? und der sprechende Totenkopf
war, habe ich ja viele von ihnen getroffen.« In jungen Jahren war Mr. Jonas bei einem kleinen Wanderzirkus gewesen. Er hatte Karten verkauft und die dampfgetriebene Orgel gespielt, die damals zu jedem Zirkus gehörte.
»Haben sie mich gesucht?« fragte Justus.
»Sie meinten wohl dich.« Mr. Jonas lachte in sich hinein.
»Sie sagten, sie hätten dem Dicken etwas auszurichten – von einem Freund. Ich weiß, Justus, du bist nicht dick, nur gedrungen und muskulös – aber die Leute nennen dich nun mal Dicker.«
»Was hatten sie denn auszurichten?« wollte Justus wissen.
Daß sich sein Onkel heimlich amüsierte, übersah er.
»Es hörte sich eher an wie ein Rätsel«, antwortete Mr. Jonas.
»Warte mal – ja, sie sagten: ›In einem Teich voll hungriger Fische muß ein Frosch tüchtig springen, wenn er heraus will.‹
Sagt dir das irgend etwas?«
Justus schluckte fast unmerklich. Bob und Peter schluckten hörbar.
»Kaum«, erwiderte Justus. »Vielleicht ist es ein altes Sprich-wort der Zigeuner. Weißt du sicher, daß es Zigeuner waren?«
»Ganz bestimmt«, sagte sein Onkel. »Meine Erfahrung täuscht mich nicht. Und außerdem hörte ich sie miteinander reden, als sie abzogen – es war die alte Sprache der Zigeuner. Alles konnte ich nicht verstehen, aber etwas hörte ich, das wie
›Gefahr‹ klang, und dann noch ›auf der Hut sein‹. Ich möchte doch annehmen, daß ihr da nicht in etwas Gefährliches verwickelt seid?«
»Zigeuner!« Mrs. Jonas schnaufte verächtlich, als sie sich an den Tisch setzte. »Diesen fürchterlichen alten Totenkopf bist du ja inzwischen los, Justus. Aber nun erzähl mir bloß nicht, daß du dich mit Zigeunern eingelassen hast.«
»Nein«, gab Justus zurück. »Nicht daß ich wüßte.«
»Nun, sie machten einen ganz freundlichen Eindruck«, stellte Titus Jonas fest und nahm sich noch ein Paar Würstchen.
Schweigend aßen die drei Jungen ihre Teller leer. Dann gingen sie wieder zu ihrer Zentrale.
»Eine Botschaft von Zigeunern«, sagte Peter in düsterer Vorahnung. »›In einem Teich voll hungriger Fische muß ein Frosch tüchtig springen, wenn er heraus will.‹ Ob das wohl das zu bedeuten hat, was ich vermute?«
Justus nickte. »Ich fürchte, ja. Es ist eine versteckte Aufforderung an uns, daß wir uns jetzt wirklich Mühe geben sollen, den Fall aufzuklären. Allerdings wüßte ich gern, was die Zigeuner mit all dem zu tun haben. Erst habe ich mit Juana gesprochen. Dann waren Juana und alle ihre Leute verschwunden. Und jetzt tauchen zwei Zigeuner auf und hinterlassen mir eine Botschaft ›von einem Freund‹. Ich kann mir denken, daß dieser Freund Juana heißt, aber es wäre mir lieber, wenn sie sich nicht so geheimnisvoll gäbe.«
»Mir auch«, sagte Peter mit einem Seufzer.
»Ja, und was machen wir nun?« fragte Bob.
»Wir reden mit Spike Neelys Schwester«, erklärte Justus.
»Wir wissen, daß sie in Los Angeles wohnt. Vielleicht steht sie im Telefonbuch.«
Peter reichte das Telefonbuch herüber, und Justus sah nach.
Es gab mehrere Damen namens Mary Miller. Just rief eine nach der anderen an. Mit tiefer, ganz erwachsen klingender Stimme sagte er, er wolle gern Mr. Spike Neely sprechen. Die ersten drei Frauen sagten, sie hätten nie von einem Spike Neely gehört; aber die vierte erklärte, Spike Neely sei tot und deshalb nicht mehr zu sprechen. Justus bedankte sich und legte auf.
»Die richtige Mrs. Miller hätten wir herausgefunden«, meinte er. »Sie wohnt in Hollywood, in einer der älteren Gegenden.
Ich schlage vor, wir gehen jetzt gleich zu ihr und sehen zu, daß wir mehr von ihr erfahren.«
»Mir scheint das reichlich aussichtslos« murrte Peter. »Was kann sie uns noch erzählen, das sie damals nicht schon der Polizei gesagt hat?«
»Ich weiß nicht«, sagte Justus, »aber ein Frosch in einem Teich voll hungriger Fische muß eben tüchtig springen, wenn er raus will.«
»Da hast du auch wieder recht«, meinte Bob. »Wie kommen wir dorthin? Für die Fahrräder ist es zu weit.«
»Wir rufen die Autovermietung an und bestellen uns Morton und den Rolls Royce«, entschied Justus.
Vor einiger Zeit hatte Justus bei einem Preisausschreiben mitgemacht, und als Gewinn durfte er für kurze Zeit einen prächtigen altertümlichen Rolls Royce mit Chauffeur fahren.
Danach konnten sich die Detektive dank der Freigebigkeit eines jungen Mannes, dem sie einmal geholfen hatten, hin und wieder Fahrten mit diesem Wagen verschaffen. Diesmal erfuhr Justus allerdings bei
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