Die drei ??? und der Super-Papapgei
Ramos anspannt Pablo und stellt Papageis auf Wagen und fährt nach Hollywood. Dort er geht von Tür zu Tür und verkauft Papageis, weil wir brauchen Geld. Die Leute haben gern Papageis, sogar Al Capone und Blackbeard, und er verkauft sie alle an einem Tag, und wir haben Geld. Nur ein wenig, aber genug, zu bezahlen für Mr. Silvers Grab. Nicht genug aber, zu flicken Haus.«
Und da lächelte Carlos wieder.
»Nun ich habe Holz, Nägel, Türe«, sagte er. »Ich flicke Haus. Bald Onkel Ramos ist wieder gut, und wir zufrieden. Oh, ich danke dir tausendmal, Señor Justus.«
»Nein, du hast dir die Prämie verdient, und es wäre noch viel mehr gewesen, wenn wir’s gehabt hätten«, entgegnete Justus ernsthaft.
»Jetzt aber noch etwas. Der dicke Mann ist dann doch noch gekommen, nicht?«
»O ja.« Carlos nickte, und der Kranke im Bett hob den Kopf und stimmte ein: »Sí, sí!«
»Zwei Wochen nachdem wir verkaufen Papageis, er kommt. Er ist sehr böse. Er beschimpft Onkel Ramos, weil er nicht kann lesen und schreiben und nicht weiß, an wen er hat verkauft Papageis. Onkel Ramos sagt, er soll gehen und nicht wiederkommen. Dann der Mann bittet und bittet. Ich hole Karte von Tankstelle, Onkel Ramos zeigt ihm Stadtteil, wo er hat verkauft Papageis, und dann der dicke Mann geht weg mit Sportwagen Ranger. Aber er läßt seine Karte hier, mit Name und Adresse und Telefonnummer. Er sagt, Onkel Ramos muß sagen, wenn er erinnert mehr. Aber Onkel Ramos kann nicht. Es ist sehr schade. Tausend Dollar haben, das wäre sehr fein. Aber wir können leben ohne das.«
Stolz richtete sich Carlos auf.
»Wir sorgen für unseren Freund. Wir zahlen unsere Schulden.
Irgendwo ich werde bekommen Geld für Miete. Señor Dicker Mann kann nicht wieder beschimpfen meinen Onkel.«
Justus überlegte. Nun wußten sie über die Papageien einiges mehr als zuvor. Aber eine ganze Menge wußten sie eben noch nicht.
Er wollte gerade noch etwas fragen, als Kenneth, der kräftige Ire, durch den Türrahmen ohne Tür hereinkam. Carlos’ Bericht hatte die Jungen völlig gefesselt, und so hatten sie ganz vergessen, daß Kenneth inzwischen das Baumaterial vom Lastwagen abgeladen hatte.
»Alles abgeladen«, sagte er. »Fertig zum Heimfahren?«
»Ich denke doch«, sagte Justus. »Nein, warte mal. Hast du im Wagen einen Stadtplan von Los Angeles und Hollywood?«
»Klar, sogar zwei oder drei«, antwortete Kenneth. »Brauchst du einen?«
»Peter, hol ihn rasch«, sagte Justus.
Peter flitzte los, fand die Pläne, wählte den aus, der das Straßennetz am deutlichsten zeigte, und brachte ihn her.
»Carlos«, meinte Justus, »kannst du uns die Gegend zeigen, in der dein Onkel die Papageien verkauft hat?«
Zu seinem Onkel gewandt, rasselte der Junge auf Spanisch etwas herunter. Der Onkel nickte. Carlos setzte sich auf den Bettrand und kreiste mit Bleistift den Teil des Stadtgebiets ein, den ihm sein Onkel zeigte.
»Hier, Señor Justus«, sagte er dann. »Irgendwo in diesem Kreis.
Aber welche Straßen, leider mein Onkel kann nicht sagen.«
Justus nahm den Plan wieder an sich, faltete ihn zusammen und steckte ihn ein.
»Danke schön, Carlos«, sagte er. »Einen ungefähren Begriff haben wir auch selbst schon, weil wir wissen, wer Lucullus und Schneewittchen gekauft hatte. Ich denke, das ist alles, was wir bis hierher in Erfahrung bringen können. Allerdings erscheint mir der Fall im Augenblick rätselhafter denn je.«
»Kann man wohl sagen«, meinte Peter.
»Wenn wir nur Blackbeard nicht verloren hätten . . .« fing Justus an. »Aber ein guter Detektiv muß immer mit Rückschlägen rechnen.«
Er gab Carlos die Hand.
»Ich hoffe, es geht deinem Onkel bald besser«, sagte er. »Wenn Mr. Claudius noch mal auftaucht und deinen Onkel belästigt, dann hol die Polizei. Die werden schon mit ihm fertig werden.«
»Die Polizei – ha!« Carlos’ dunkle Augen blitzten. Er griff nach einem Rohrstock, der am Tisch lehnte. »Señor Dicker Mann wird brauchen Doktor!«
Davon waren Justus und Peter voll Bewunderung überzeugt.
Sie ließen Carlos mit seinem Stock in der Hand zurück und kletterten auf den Lastwagen. Auf dem ganzen Rückweg saß Justus mit gesenktem Kopf da und knetete seine Unterlippe, und sein Denkapparat arbeitete so intensiv, daß Peter es beinahe hören konnte.
Als sie zum Schrottplatz zurückkamen, riskierte Peter eine Anfrage bei Justus, wie weit seine Überlegungen inzwischen gediehen seien.
»Ich möchte erst darüber schlafen, ehe ich die
Weitere Kostenlose Bücher