Die drei ??? und der Super-Papapgei
rührte sich etwas. Justus war aus der Falltür aufgetaucht und richtete sich eben auf. In halber Höhe sah er sich Auge in Auge mit Blackbeard auf seiner Schachtel.
Justus und Blackbeard erschraken beide heftig. Sie starrten sich an.
Dann schlug Blackbeard mit den Flügeln.
»Ich bin Blackbeard der Pirat! Meinen Schatz vergrub ich in finst’rer Nacht, wo die Toten halten ewig Wacht«, krächzte er. »Ich hab noch jeden reingelegt! Da guckste in die Röhre, was?«
Und er lachte keckernd wie einer, der einen guten Witz weiß und ihn für sich behalten möchte.
Aha! Der falsche Super-Papagei gibt eine weitere Kostprobe seiner Sprachkünste. Nur – Stevensons Stil sind die letzten beiden Sätze wohl kaum, oder meint ihr?
Die zweite Lawine
Peter, Bob und Justus saßen in ihrer Zentrale um den Schreibtisch und vertilgten die belegten Brote, die Justus mitgebracht hatte.
Sie wußten, daß Mrs. Jonas ihnen gleich nach dem Essen wieder Arbeit zuteilen würde. Über ihren Köpfen hockte Blackbeard in dem Käfig des zahmen Raben, den die drei Jungen kurze Zeit besessen hatten und der eines Tages leider spurlos verschwunden war.
Blackbeard schien sich für jedes Wort der Unterhaltung zu interessieren.
»Wir wissen, daß Mr. Claudius Lucky und Schneewittchen hat«, brachte Peter vor. »Wir hörten ihn sagen, er hätte vier von den Papageien. Unsere Aufgabe war ursprünglich, Lucky und Schneewittchen zu finden. Also schlage ich vor, wir gehen einfach zu Mr. Claudius hin und sagen ihm, er soll die Papageien zurückgeben, oder wir rufen die Polizei. Er weiß ja nicht, daß wir versprochen haben, die Polizei aus dem Spiel zu lassen, und daß wir nur bluffen.«
»Hmm«, Justus bearbeitete seine Unterlippe. Bob erriet, daß er mit seinen Gedanken bei dem eigentlichen Geheimnis war – was es nämlich mit den Papageien auf sich hatte und warum Claudius so sehr darauf erpicht war. Unverkennbar juckte es Justus in den Fingern, dieses Geheimnis zu enthüllen.
»Eines kompliziert die Sache«, meinte Justus. »Es scheint so, als hätte dieser rätselhafte John Silver gewollt, daß Claudius tatsächlich die Papageien bekommt.«
»Mag sein«, sagte Bob, »aber deshalb hatte Claudius doch kein Recht, Mr. Fentriss und Miss Waggoner zu bestehlen. Ich schließe mich Peter an. Wir sollten zu ihm gehen und ihn auffordern, die Vögel zurückzugeben. Wir können ja Patrick oder Kenneth mitnehmen, damit sich der Dickwanst anständig benimmt.«
»Na schön«, meinte Justus. »Hier ist Mr. Claudius’ Karte.«
Er holte die Karte aus der Tasche, die ihm Carlos gegeben hatte.
Darauf stand:
CLAUDE CLAUDIUS
Kunst-und Antiquitätenhandel
London – Paris – Wien
Darunter war eine Adresse und eine Telefonnummer in Hollywood hingeschrieben.
»Du rufst ihn an, Bob«, sagte Justus. »Deine Stimme kennt er nicht.
Sag, du hättest einen Papagei mit gelbem Kopf zu verkaufen und möchtest wissen, ob er sich dafür interessiert. Deine Mutter hat ihn von einem mexikanischen Händler erstanden. Mach mit ihm einen Treffpunkt aus, und da gehen wir dann natürlich alle hin.«
Bob wählte die Nummer. Er fragte sich, ob er wohl die Geschichte glaubhaft vorbringen könne. Doch es erwies sich, daß er gar nicht dazu kam. In der Telefonvermittlung des Appartementhauses sagte man ihm, Mr. und Mrs. Claudius seien vor zwei Tagen ausgezogen.
Über Justs Verstärker konnten alle drei das Gespräch laut mithören.
Justus flüsterte Bob ins Ohr: »Frag mal, ob sie die Papageien mitgenommen haben.«
Das tat Bob. Er erhielt zur Antwort, Mr. und Mrs. Claudius hätten in dem gemieteten Appartement keine Papageien gehabt, da die Verwaltung Haustiere nicht zulasse. Ratlos legte Bob den Hörer auf.
»Er ist fort. Nun wissen wir erst recht nicht, wo wir ihn finden.«
»Ausgezeichnet«, bemerkte Peter. »Wir machen gewaltige Fortschritte. Und zwar rückwärts.«
»Nur ein momentaner Rückschlag«, wandte Justus ein. »Zweifellos haben sie noch eine weitere Wohnung, wo sie die Papageien unbemerkt im Versteck halten können. Selbstverständlich würden sie keine entwendeten Papageien in ein hochvornehmes Appartementhaus mitnehmen. Das würde sofort auffallen.«
»Wie du meinst«, sagte Peter. »Mir fällt jedenfalls jetzt nichts mehr ein. Red du nur weiter.«
»Vielleicht hat Bob was zu sagen.« Justus sah zu dem kleineren Jungen hinüber. »Bob beobachtet immer so gut.«
»Und so gestelzt redet er auch nicht daher«, murmelte Peter.
»Also los,
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