Die drei ??? und der tanzende Teufel
»Na schön, dann weiht ihn ein.«
Justus hatte recht. Andy fand es sehr wichtig, die gestohlene Statue wieder auffinden zu helfen, damit sie nach China zurückgebracht werden konnte.
»Ich glaube, ich war ein wenig vorschnell mit meinem Urteil über Ihren Vater«, gestand er Jim Clay. »Ihr alter Herr hat da etwas sehr Lobenswertes vor. Sie sagen, mein Kumpel von der Landstraße könnte die Figur zuletzt gesehen haben? Na gut, dann suchen wir ihn!«
»Ist er weit von hier?« fragte Jim Clay.
»Könnte weit sein oder in der Nähe«, sagte Andy. »Der Obermaat ist immer auf Wanderschaft, genau wie ich.«
»Dann können wir meinen Kombiwagen nehmen«, sagte Jim beim Hinausgehen. »Und ihr drei könnt eure Fahrräder hinten reinlegen.«
Der Wagen war ein großer Buick. Andy dirigierte den jungen Clay zum Eisenbahndepot. Ein paar Tippelbrüder waren in der Nähe, aber der Obermaat war nicht dabei. Auch wußte keiner, wo er war. Andy schüttelte den Kopf, als sie zu einer zwie-lichtigen Kneipe weiterfuhren. »Die Blechkiste mit den vielen PS lassen wir lieber aus dem Spiel«, sagte er. »Das macht die Burschen mißtrauisch, und dann rücken sie nichts raus.« Doch auch als der Buick außer Sichtweite an der Straße geparkt war, wußte in der Kneipe niemand etwas vom Obermaat. Sie fuhren ein Stück die Küste entlang, zu einem öffentlichen Picknickplatz am Ufer, wo Gammler und Landstreicher sich auf einem nahegelegenen, aber abgeschiedenen Waldgelände trafen. Diesmal ging Andy allein und kam bald zurück.
»Der Obermaat ist vielleicht im Camp beim Müllplatz!«
Jim fuhr landeinwärts, über die Autobahn weg und in das braune Hügelland, wo der Müllplatz lag. Der Ort war voller Lärm und Gestank. Riesige Bulldozer rumpelten über Müllhalden hin, und Hunderte kreischender Möwen zogen im Tiefflug ihre Kreise über dem Abfall. Das Landstreicherlager war durch eine Straße vom Müllplatz getrennt und lag in einer weiten, mit dichtem Gebüsch bestandenen Talmulde.
Sie ließen den Buick oben am Hang und gingen einen Fußpfad hinunter, bis zu einer Stelle, wo Landstreicher vor ein paar dicht zusammenstehenden, baufälligen Schuppen saßen. Andy ging hin und redete mit den Männern. Einer von ihnen zeigte auf den letzten Schuppen. Andy winkte Jim und die Jungen zu sich und lief zu der Hütte ganz am Ende hin. Er bückte sich und trat durch die niedrige Tür ein. Die anderen folgten.
»Obermaat?« sagte Andy. »Wach auf, alter Knabe!«
Als sich ihre Augen an das Dämmerlicht drinnen gewöhnten, sahen die Jungen den alten Mann auf einer zerschlissenen Matratze liegen. Er hatte einen zottigen weißen Bart und trug einen Obermaats-Uniformmantel und Cowboystiefel. Er öffnete die Augen, grinste Andy an und winkte mit der Hand.
Geldscheine steckten darin.
»Bin mal eben ’n bißchen beim Ausruhen, Andy, alter Freund!« sagte er und schloß die Augen wieder.
»Obermaat«, sagte Andy, »woher hast du das Geld?«
»Werd’ mit dir teilen, Junge«, sagte der alte Mann, die Augen noch immer geschlossen. »Hab’ da was gefunden. Ein Glücks-tag. Psssst!«
Jim Clay trat vor und stieß mit dem Fuß eine leere Weinflasche zur Seite. »Sie haben in der Höhle eine Statue gefunden! Was haben Sie damit gemacht?«
Erschrocken riß der Obermaat die Augen auf. Ihm war angst und bange. Andy klopfte ihm auf die Schulter. Da grinste der alte Mann und schloß die Augen wieder.
»Ist schon gut, Obermaat. Keiner will dir an den Kragen.
Wir wollen nur wissen, was du mit der Figur gemacht hast.
Verkauft hast du sie, stimmt’s?«
»Vielleicht«, meinte Justus, »können wir mit einer kleinen Belohnung nachhelfen?«
Der Obermaat öffnete die Augen. »Belohnung?«
»Zehn Dollar«, sagte Jim Clay rasch und zog einen Zehndollarschein hervor. »Und jetzt raus mit der Sprache. An wen haben Sie die Statue verkauft?«
»Hab’ sie gefunden. Ist doch meine Höhle, nicht? Gestern abend«, sagte der Alte mit bedächtigem Nicken. »Heute früh hab’ ich sie verkauft. Im Trödlerladen. Kennst du ja, Andy. Wo wir immer unser Zeug verhökern.« Er kicherte. »Hab’ den alten Fred ganz schön ausgebeint diesmal. Hat mir zwanzig Mäuse gegeben.«
»Zwanzig Dollar?« Jim Clay stöhnte. »Wo ist dieser Laden?«
»Hummers Antiquitätenhandel, unten beim Hafen«, sagte Andy. »Wir verkaufen all das alte Zeug, das wir so finden, an Fred Hummer.«
»Belohnung!« sagte der Obermaat mit ausgestreckter Hand.
Jim Clay gab ihm die zehn Dollar und
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