Die drei ??? und der unheimliche Drache
durch die Luft.
Peter wies auf eine Möwe, die sich gerade niedergelassen hatte.
»Vielleicht sollten wir sie fragen, ob sie vor kurzem einen Drachen gesehen hat. Das würde uns viel Mühe ersparen.«
»Gute Idee«, meinte Bob. »Und wenn die Möwen uns nicht antworten, bleibt uns noch der Schleppkahn da draußen mit dem Bergungsgerät.« Er zeigte aufs Meer hinaus, wo ein plump gebautes Motorboot mit einer Bergungseinrichtung im Schlepp dahinzog. »Es sieht nicht so aus, als hätten die es besonders eilig.
Vielleicht sind sie auch auf Drachenjagd.«
Justus sah hinaus und schüttelte den Kopf. »Was so weit draußen ist, braucht uns nicht zu kümmern. Wir müssen uns nur auf das Ufer konzentrieren.«
Sein Blick glitt von der Höhle weiter hinten zum Wasser zurück.
»Hier in diesem Bereich müßten sich irgendwo Spuren feststellen lassen. Ich schlage vor, daß wir uns ein wenig verteilen.«
Sie trennten sich und untersuchten in langsamem Vorwärtsschrei-ten den Ufersand.
»Ich sehe nur angeschwemmten Tang«, sagte Bob.
»Ich auch«, erwiderte Peter. »Und ein paar Muscheln und eine Menge Treibholz.«
Schließlich schüttelte Bob den Kopf. »Keine Anzeichen von Fußspuren, Just. Hat die Flut sie vielleicht weggespült?«
Just zupfte an seiner Lippe. »Hier ist es schon möglich. Aber mehr zur Höhle hin ist der Sand überall trocken. Gehen wir rauf und schauen dort nach.«
»Ist das wirklich notwendig?« fragte Peter. »Und wenn der Drache in der Höhle ist? Was sollen wir dann tun – uns auf einen Kampf mit bloßen Händen einlassen?«
»Ich rechne nicht damit, daß es zu einem Kampf kommt, Peter«, sagte Justus. »Wir werden uns vorsichtig dem Höhleneingang nähern. Und wir gehen erst hinein, wenn wir sicher sind, daß keine Gefahr besteht.«
Peter zog die Stirn kraus. Dann bückte er sich und hob ein langes Stück Treibholz auf. »Wie weit mir das nützen wird, weiß ich zwar nicht. Aber mit irgendwas zum Dreinschlagen in der Hand fühle ich mich bedeutend sicherer.«
Auch Bob las ein Stück Holz auf, ein ehemaliges Ruder mit abgebrochenem Blatt. »Deine Idee ist gut, Peter«, sagte er. »Ich kann mich an Bilder von St. Georg mit dem Drachen erinnern.
Treibholz hat er ja nicht gerade verwendet. Er war gewitzt und nahm ein gutes langes Schwert.«
Er schwang sein Ruder durch die Luft und sah Justus an.
»Möchtest du nicht auch so was wie eine Waffe, Just? Wir können uns ja ein Stück von dem abgebrochenen Geländer holen, wenn du willst. Da stecken auch noch ein paar schöne lange Nägel drin.«
Justus grinste und hob die Schultern. »Ich glaube auch, daß es nicht schadet, wenn man was in der Hand hat.« Er bückte sich und suchte sich unter dem Treibgut am Ufer eine lange Planke aus.
Bob und Peter grinsten zaghaft. Dann schritten die Jungen mit entschlossenem Gesicht und klopfendem Herzen auf die dunkle Öffnung in der Steilwand los.
Sie überquerten die niedrige Düne in Ufernähe und untersuchten Schritt für Schritt den Sand zu ihren Füßen. Plötzlich blieb Justus stehen. Seine Augen leuchteten.
»Hier ist etwas«, sagte er leise.
Bob und Peter schauten hin. Im lockeren weichen Sand waren zweifellos Eindrücke zu sehen.
»Dieser Drache muß eine neue Spezies sein«, meinte Bob schließlich. »Sieht aus, als liefe er auf Rädern!«
Justus nickte. Er sah in beiden Richtungen den Strand entlang. »Es sieht aus wie die Spur irgendeines Fahrzeugs. Vielleicht ein leichter Wagen. In einem ausgedehnten Strandrevier wie hier benutzt die Küstenwache manchmal Jeeps oder Kübelwagen für ihre Streifenfahrten.«
»Kann sein«, meinte Bob. »Aber dann würden die Spuren hier nach Norden und Süden verlaufen – also am Ufer entlang. Statt dessen führen sie aber quer über den Strand zur Höhle.«
»Da hast du recht, Bob«, sagte Justus. Er ging in die Knie und untersuchte die Eindrücke.
Bob blickte mit finsterem Gesicht zum Wasser zurück. »Ich komm da nicht ganz mit. Wenn die Spuren hier zu sehen sind, warum haben wir dann am Wasser nichts davon bemerkt?«
»Eine starke Flut und hohe Brecher haben sie schätzungsweise weggeschwemmt«, sagte Justus.
Peter grinste. »Ich finde, Mr. Allens Augen können nicht mehr die besten sein. Wahrscheinlich hat er statt eines Drachen einen Jeep oder so was gesehen.«
»Möglich«, entgegnete Justus. »Auf alle Fälle werden wir das irgendwie herausfinden, wenn wir zur Höhle kommen.«
Zehn Schritt vor der Höhle war die Fahrspur plötzlich ganz
Weitere Kostenlose Bücher