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Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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arbeiten. Und Mr. Carter – falls er der Sohn des Tunnelerbauers ist – kennt den Tunnel ebenfalls und wäre somit seinerseits vielen Leuten gegenüber negativ eingestellt. Wie das nun mit einem Drachen und mit der Höhle, die wir da entdeckten, zusammenhängen soll, weiß ich noch nicht. Aber vielleicht können wir dazu heute abend in der Höhle etwas herausfinden.«
    »Ist das dein Ernst?« fragte Peter. »Wir sollen heute abend nochmal dort hingehen? Zurück in die Höhle? Wo uns weiß Gott was erwartet?«
    Justus gab keine Antwort, sondern schrieb etwas auf den Block, den er vor sich liegen hatte. Dann griff er zum Telefon. »Zunächst muß ich etwas herausfinden«, sagte er. »Das hätte mir schon früher einfallen müssen.«

Die Drachenjagd beginnt
    »Bitte verbinden Sie mich mit Mr. Hitchcock«, sagte Justus.
    »Sagen Sie ihm, Justus Jonas sei am Apparat.«
    Peter und Bob sahen sich verständnislos an und blickten dann gemeinsam zu Justus hin, der jedoch ihre fragenden Augen nicht zur Kenntnis nahm. In einer Hand hielt er den Hörer, mit der anderen machte er weiter Notizen.
    Kurz darauf hörte er noch einmal die dröhnende Stimme des be-rühmten Regisseurs. »Hier Alfred Hitchcock. Darf ich annehmen, daß du soeben das Rätsel der verschwundenen Hunde in Seaside gelöst hast?«
    Justus lächelte. »Nicht ganz, Mr. Hitchcock. Ich möchte nochmals an das anknüpfen, was Sie zuvor sagten. Sie erwähnten, Ihr Freund Allen sei Drachen-Experte und hätte sie früher in seinen Horrorfilmen auftauchen lassen.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Alfred Hitchcock. »Fledermäuse, Werwölfe, Vampire, leichenfleddernde Gespenster, Spuk aus Gräbern, Drachen – alles, wovor es einen so recht gruseln kann!
    Zu schade, daß ihr all diese Filme nicht mehr erleben konntet. Ich kann euch versichern, daß das Stammpublikum beim bloßen Gedanken daran noch heute eine Gänsehaut und das große Zittern bekommt.«
    »Das hörte ich auch«, entgegnete Justus. »Ich kann mir vorstellen, daß Mr. Allen, um eine solche eindringliche Wirkung zu erzielen, seine Wesen beziehungsweise Unwesen äußerst realistisch gestalten mußte.«
    »Das verstand sich wohl von selbst«, bemerkte Alfred Hitchcock kühl. »Mit stümperhaften Imitationen jagt man niemandem einen Schauder über den Rücken. Die Dinger mußten vollkommen echt aussehen und sich ganz natürlich bewegen.«
    Justus nickte. »Und wer macht solche Sachen?«
    Alfred Hitchcock lachte. »Natürlich haben wir dafür sehr ge-schickte Handwerker und Techniker in den Studios. Ein solch schreckliches Monstrum hat im Innern oft eine ausgeklügelte mechanische Konstruktion, mit einfachem Motorantrieb oder mit Ganggetriebe. Manchmal gehen wir auch anders vor, je nachdem, wie es die Szene verlangt. Dann bewegen wir die Figur schubweise und machen jedesmal eine Aufnahme, und das wiederholen wir so oft, bis wir den ganzen Bewegungsablauf zerlegt und mit der Kamera festgehalten haben – also die klassische Trickaufnahmetechnik. Wenn die Bilder dann rasch hintereinander abgespult werden, erweckt das den Anschein einer fortlaufenden Bewegung.«
    »Ja, das kenne ich«, sagte Justus. »Und was geschieht mit so einem künstlichen Ungetüm, wenn der Film abgedreht ist?«
    »Manchmal werden sie eingelagert«, sagte Mr. Hitchcock, »und für eine andere Gelegenheit aufbewahrt. Manchmal werden sie auch versteigert. Und manchmal vernichtet man sie eben. Ist deine Frage damit beantwortet?«
    »Ja«, sagte Justus. »Aber ich habe noch eine. Haben Sie nicht zufällig einen von Mr. Allens alten Filmen, den wir uns ansehen könnten? Am besten einen, der speziell von Drachen handelt.«
    »Merkwürdig, daß du gerade danach fragst«, meinte der Regisseur nach einer kurzen Pause. »Ich hatte bereits in unserem Filmarchiv nach einem seiner Klassiker mit dem Titel ›Das Ungeheuer aus der Höhle‹ gesucht, der fast ausschließlich von einem Drachen handelt. Ich habe nämlich die Absicht, mich für meinen nächsten Film studienhalber damit zu befassen. Nicht daß ich Allens Ideen einfach kopieren wollte«, setzte er rasch hinzu, »sondern nur, um mich zu vergewissern, da mein Film wirklich Spitzenqualität haben muß, um den seinen noch zu übertreffen.«
    »Es würde uns sehr viel nützen, Mr. Hitchcock«, warf Justus ein,
    »wenn wir diesen Film sehen dürften. Ich hätte zu gern einmal selbst gesehen, wie ein echter Drache auszusehen und aufzutreten hat. Könnten Sie es einrichten?«
    Alfred Hitchcock

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