Die drei ??? und der unheimliche Drache
euch nichts davon sagte.
Er hatte bei seiner Arbeit mehr mit Drachen zu tun, als je ein anderer.«
»Doch, er erwähnte, daß er mit Drachen gearbeitet hat«, sagte Justus, »aber offenbar hat ihn das nicht genügend darauf vorbereitet, urplötzlich einem zu begegnen. Vielen Dank für Ihren Anruf, Mr. Hitchcock. Ich finde, wir sollten Mr. Allen unsere Ermittlungen mitteilen. Ich werde ihn anrufen.«
»Nicht notwenig«, entgegnete zu seiner Überraschung Alfred Hitchcock. »Ich habe ihn hier im Büro auf einer zweiten Leitung.
Er hat mich soeben angerufen und mir erzählt, daß ihr drei ihn sehr beeindruckt habt. Einen Augenblick, ich lasse meine Sekretärin das Gespräch durchstellen.«
Nach kurzer Pause hörten die Jungen die Stimme des alten Film-mannes. »Hallo – ist dort Justus Jonas?« fragte Mr. Allen.
»Ja, Sir. Es tut mir leid, daß wir bis jetzt keine Spur von Ihrem vermißten Hund gefunden haben. Aber wir geben noch nicht auf.«
»Bravo«, sagte Mr. Allen. »Ich hatte so früh auch gar keine Erfolgsmeldung erwartet. Es ist ja auch möglich, daß mein Hund einfach von einem Fremden gestohlen und mitgenommen wurde.
Ich sagte euch schon, er ist ein äußerst zutrauliches Tier.«
»Wir haben diese Möglichkeit ebenfalls in Betracht gezogen, Sir«, sagte Justus. »Hat jemand von Ihren Nachbarn seinen Hund inzwischen wieder bekommen?«
»Nein«, erwiderte Mr. Allen. »Und ich begreife, worauf du hin-auswillst, junger Mann. Es scheint nach wie vor einen Zusammenhang zu geben, nicht? Alle unsere Hunde verschwanden ungefähr zur selben Zeit.«
»Ja«, bestätigte Justus.
»Habt ihr euch mit jemand aus meiner Nachbarschaft unterhalten?«
»Nur mit den beiden, von denen Sie sagten, daß sie keinen Hund besitzen«, sagte Justus. »Mit Mr. Carter und Mr. Shelby.«
»Und hatten sie dazu etwas zu sagen?«
»Es sind schon ziemlich sonderbare Nachbarn, Mr. Allen«, meinte Justus, »Mr. Carter war ungehalten über die Störung und bedrohte uns mit seiner Schrotflinte. Er mag keine Hunde. Anscheinend sind sie öfter in seinem Garten umhergestreunt, und er ließ durchblicken, daß er dem ein Ende bereiten wolle.«
Mr. Allen lachte. »Der bläst sich nur auf, mein Junge. Carter haut gern auf die Pauke. Ich glaube nicht, daß er so weit gehen würde, auf ein schutzloses Tier zu schießen. Und wie ging es bei meinem Freund, Arthur Shelby?«
»Tja«, antwortete Just, »bei dem war es etwas besser, aber nicht viel. Er wollte uns auf seine Weise vergraulen.«
Noch einmal lachte der alte Regisseur. »Ach, du meinst wohl die Tricksammlung rund um sein Haus zur Abschreckung von Eindringlingen und Hausierern. Ich sollte euch wohl sagen, daß Arthur Shelby ein regelrechter Spaßvogel ist.«
»Sag ihm, das hätten wir inzwischen gemerkt«, flüsterte Bob.
»Vielleicht geht es ihm auch darum, mir zu beweisen, daß ich hier in der Gegend nicht der einzige bin, der den Leuten Angst machen kann«, fuhr Mr. Allen fort. »Er kennt meine früheren Horrorfilme, und womöglich versucht er jetzt, mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen.« Er lachte in sich hinein. »Aber im Ernst: Shelbys besondere Art von Humor hat ihn einmal eine wichtige Stellung bei der Stadtverwaltung gekostet. Die Stadtväter wollten dafür kein Verständnis aufbringen.«
Justus warf seinen beiden Kollegen einen Blick zu. Sie neigten sich auf ihren Stühlen vor, um besser zu hören.
»Was passierte damals?« fragte Justus wie beiläufig.
»Es ist einige Jahre her«, sagte Mr. Allen. »Shelby ist Ingenieur.
Er arbeitete beim Stadtplanungsamt. Er kannte sich darin aus, wie so eine Stadt funktioniert, könnte man sagen. Eines Tages beschloß er, sich dieses Wissen zunutze zu machen.«
»Und wie?« fragte Justus. »Was hat er getan?«
Wieder lachte Mr. Allen. »Es war sein Geburtstag. Shelby hatte sich einen ganz speziellen Scherz ausgedacht. Es ist zwar nichts Ernstliches passiert, aber er brachte es fertig, daß die Verkehrs-ampeln in der ganzen Stadt gleichzeitig ausfielen! Er sagte dazu, das sei seine Vorstellung von einer Geburtstagstorte ohne Kerzen.
Natürlich war die Folge, daß der Verkehr total zusammenbrach.
Geschäftsleute verpaßten ihre Termine, sie kamen zu spät zur Arbeit und nach Hause. Der Ausfall wurde natürlich behoben – er dauerte nur ein paar Stunden. Aber überall erhoben sich Stimmen der Empörung darüber, daß in unserer betriebsamen, modernen Stadt etwas Derartiges passieren konnte. Viele hochgestellte
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