Die drei ??? und der unheimliche Drache
Sekretärin sich schon zum Diktat rüstete. Also brachte Justus seinen Dank für die Vorführung vor.
»Einen Kinodrachen habt ihr nun gesehen«, meinte Alfred Hitchcock. »Ich warte mit Spannung darauf, ob ihr nun das Rätsel jenes anderen in Seaside lösen werdet.«
Er geleitete die Jungen zum Ausgang, und sie liefen zu dem blitzenden Rolls-Royce hinüber, wo Morton auf sie wartete.
Langsam fuhr der Chauffeur aufs Tor zu, und die Jungen machten es sich auf den Ledersitzen bequem.
»Du hast uns geraten, den Drachen genau zu beobachten«, fing Bob nach einer Weile an, »und das tat ich auch. Ich habe zwischen unserem Drachen und dem im Kino überhaupt keinen Unterschied bemerkt. Du, Peter?«
Peter schüttelte den Kopf. »Das einzige, was anders war, ist das Gebrüll. Der im Kino konnte es besser.«
»Ich finde nicht, daß er es besser konnte«, entgegnete Bob. »Nur klang es bei unserem mehr wie ein Husten.«
Justus lächelte. »Genau das«, sagte er.
»Was willst du damit sagen, Just?« fragte Peter.
»Unser Drache in Seaside ist offensichtlich anfälliger gegen schlechtes Wetter. Er muß sich eine Erkältung geholt haben.«
Bob sah den Ersten Detektiv, der mit recht zufriedenem Ausdruckim Polster lehnte, gespannt an. Er traute diesem Ausdruck nicht.
Die Erfahrung der Vergangenheit hatte gezeigt, daß Justus dann stets etwas auf Lager hatte. Etwas, das Peter und ihm bisher entgangen war.
»Wie sollte sich ein Drache erkälten können?« fragte er. »Sie leben ja dauernd in feuchten Höhlen und im Wasser.«
Justus nickte. »Genau das dachte ich auch. Und wenn wir in ein paar Stunden wieder dort sind, werden wir das Geheimnis lüften, wieso unser Höhlendrache hustet. Wenn meine Theorie sich als richtig erweist, könnte das die Erklärung dafür sein, warum wir es schafften, lebend aus der Höhle rauszukommen.«
Peter dachte darüber nach und zog die Brauen hoch. »Das hört sich ganz vernünftig an, Just. Aber was ist, wenn deine Theorie falsch ist?«
Justus blies die Backen auf. »Sie muß eben stimmen«, sagte er.
»Immerhin setze ich dafür unser Leben aufs Spiel.«
Fragen und Antworten
Da explodierte Peter. »Es ist wohl an der Zeit, daß du dein geheimnisvolles Getue sein läßt, Just, und uns sagst, was los ist! Wir haben uns als die drei Detektive zusammengetan, um Rätsel und unerklärliche Fälle zu lösen. Daß wir aus Heldenmut Selbstmord begehen wie Kamikaze-Flieger, haben wir nicht vereinbart. Ich lebe sehr gern. Und Bob wahrscheinlich auch. Oder nicht, Bob?«
Mit einem Lächeln nickte Bob. »Und ob! Und wenn ich tot wäre, wer würde euch dann die Akten führen und Recherchen übernehmen? Peter hat recht, Just. Also, was ist?«
Justus hob die Schultern. »Ich bin noch nicht ganz sicher. Natürlich hatte ich nicht vor, unser Leben leichtfertig zu riskieren. Aberes gibt Situationen, in denen man ein Risiko eingehen muß.«
Peter schüttelte den Kopf. »Nicht bei mir. Mich mußt du erst überzeugen. Gestern abend habe ich mir einen Film angesehen, den mein Vater mit nach Hause brachte. Einen mit einer Menge technischer Finessen. Der Held, ein Forscher, ging auch ein Risiko ein, und fragt mich nicht, was mit ihm passiert ist.«
Justus runzelte die Stirn. »Ich dachte gar nicht mehr daran, daß dein Vater Spezialist für Trickaufnahmen beim Film ist, Peter.
Worum ging es denn in dem Film?«
Peter grinste. »Um Käfer.«
»Käfer?«
»Ja, Käfer und Ameisen, die die Weltherrschaft antreten«, er-klärte Peter. »So ein Science-Fiction-Film. Und ihr könnt mir glauben, er war genau so schauerlich wie der alte Film mit dem Drachen. Diese Insekten waren fünfzehn bis dreißig Meter hoch –
so groß wie Häuser.«
»Und wie haben sie das hingekriegt?« erkundigte sich Justus.
»Mit lebenden Insekten«, antwortete Peter.
»Na, hör mal«, warf Bob spöttisch ein, »Insekten, die so groß sind wie Häuser?«
Peter nickte. »Mein Vater hat es mir erklärt. Das Verfahren ist anders als die Methoden, die uns Mr. Hitchcock beschrieben hat.
Man fotografiert normale Insekten mit einer Speziallinse mit Pris-menschliff, vergrößert dann das Bild und macht eine Doppelbe-lichtung, zum Beispiel vor einem Gebäude. So sehen die Dinger ganz echt und unheimlich aus, weil sie ja echt sind! Auf diese Weise entstehen viele Filme mit Monstern aus anderen Welten.«
Justus knetete wieder einmal seine Unterlippe und sah nachdenklich drein. »Habt ihr den Film noch bei euch zu Hause?«
»Ja, mein
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