Die drei ??? und der unheimliche Drache
um sich ein genaueres Urteil über die Wirkung bilden zu können.
»Fertig!« rief Peter. »Licht aus, Bob!«
Als der Raum dunkel war, schaltete er den Projektor ein, und der Film lief ab. Die Leinwand vorn wurde strahlend hell, und bald stellten die Jungen fest, daß Peter nicht übertrieben hatte. Die gefilmten Insekten waren in der starken Vergrößerung wirklich schreckenerregend.
Plötzlich jaulte der Ton und brach dann ab, und Peter schaltete das Bild aus. »Bitte Licht, Bob!« rief er. »Tut mir leid, aber ich hatte die falsche Spule erwischt. Dieser Teil kommt erst später.
Wahrscheinlich hat Papa sich was aus der Mitte angeschaut, um seine Tricks nochmal zu sehen.«
Er suchte den Stapel numerierter runder Blechdosen nochmals durch, aber Justus unterbrach ihn.
»Das macht gar nichts, Peter. Wir müssen uns ja nicht den ganzen Film ansehen. Der Teil hier, in dem man die Insekten mitten in der natürlichen Szenerie sieht, ist genau richtig.«
»Aber das ist Spule sechs«, erwiderte Peter. »Es ist eine Rückblende. Darauf sind nur die Ameisen selber, in den Bergen und am Ufer, wie sie sich zum Überfall auf unsere Städte rüsten.«
Er griff nach einer anderen Dose. »Die erste Spule zeigt, wie sie die Städte angreifen – die Szene, von der ich sprach, und in der sie so groß wie die Häuser sind.«
Justus schüttelte den Kopf. »Wir können keine Häuser und Städtezeigen. Bei uns muß es aussehen, als ob die Riesenameisen in die Höhle eindringen!«
Peter und Bob sahen Justus überrascht an.
»Was, dort wollen wir den Film vorführen?«
Justus nickte. »Mit dem Lautsprecher im Projektor können wir auch die Tonspur ablaufen lassen. Das Weitwinkelobjektiv hier wird uns auch sehr zustatten kommen. Und das Wichtigste: Der Projektor ist batteriebetrieben, so daß wir ihn in der Höhle benutzen können.«
»Da haben wir Glück gehabt«, sagte Peter. »Der Batteriesatz ist eine Sonderausführung, damit Papa mit dem Gerät nicht auf Netzanschluß angewiesen ist.«
Da meldete sich Bob zu Wort. »Also, dann zeig uns den Rest von der Spule, die du jetzt drauf hast, Peter. Irgendwann abends können wir dann nochmal herkommen und uns das Ganze anschauen.«
Peter zuckte die Achseln. »Na gut, wenn ihr unbedingt den Schluß zuerst sehen wollt.«
Bob schaltete das Licht wieder aus, und Peter ließ den Film weiterlaufen. Von hier an sahen die Jungen gespannt und schweigend zu, nur gelegentlich entfuhr ihnen ein überraschter oder erschrockener Laut. Als der Film zu Ende war, lehnten sie sich zurück, noch ganz im Bann des Nervenkitzels. »Mann!« rief Bob. »Das ist ein toller Film. Ich kann es kaum erwarten, bis wir die ganze Geschichte zu sehen kriegen.«
Peter drückte auf den Knopf, um die Rolle zurückzuspulen, und warf Justus einen Blick zu. »Genügt das wohl, oder was meinst du?«
Justus schien befriedigt. »Für unsere Zwecke müßte es bestens geeignet sein.«
»Na großartig«, sagte Peter. »Bloß begreife ich immer noch nicht, was du damit vorhast. Wer soll sich denn in der Höhle den Film anschauen? Diese Leiche oder das Gespenst vom Telefon?«
»Vielleicht«, räumte Justus ein. »Aber hauptsächlich geht es mir um die Feststellung, wie ein Spaßvogel reagiert, wenn man einen Spaß auf seine Kosten macht.«
»Ein Spaßvogel?« meinte Bob. »Ich glaube nicht, daß es Spaß war, als uns Mr. Carter mit seiner Schrotflinte drohte.«
»Ich meine ja auch nicht Mr. Carter«, sagte Justus gelassen.
»Nicht?« fragte Bob. »Hast du vergessen, daß er wahrscheinlich der Nachkomme dieses Carter ist, von dem ich gelesen habe?
Leonard Carter, der sein Vermögen verlor, weil er es in Seaside in den Tunnelbau gesteckt hatte, und sich dann umbrachte, weil er ruiniert war? Du sagtest ja selber, daß unser Mr. Carter bestimmt mit dem Tunnel und der Höhle vertraut sei und daß er sich womöglich an den Leuten von Seaside für das unglückliche Ende seines Vaters rächen wolle. Bei seiner Veranlagung sähe ihm das durchaus ähnlich!«
Justus schüttelte den Kopf. »Mr. Carter traue ich den Scherz mit dem Drachen in der Höhle nicht zu.«
»Warum nicht?« fragte Peter dazwischen. »Wie willst du da so sicher sein?«
»Erstens«, sagte Justus, »hat Mr. Carter zwar mächtig herum-gebrüllt, als wir ihm begegneten. Aber einen Husten hatte er nicht.
Dann trafen wir jedoch einen Mann, der geschickt alle möglichen Dinge ausgeheckt hatte, um die Leute damit zu erschrecken. Der hatte einen Husten,
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