Die drei ??? und der unsichtbare Gegner
Überschweng-lichkeit der Dame war gewichen. Sie nahm die Hand von Mr. Pecks Arm und trat zurück.
»o nein!« sagte sie. »Dann will ich Sie nicht aufhalten. Es war so nett, ein wenig zu plaudern.«
»ja, nicht wahr?« meinte Mr. Peck. Er lächelte galant und machte sich zum Parkplatz auf. Die Jungen umringten ihn wie Leibwächter und gaben ihm Flankenschutz.
»Opa, du Schwerenöter!« rief Peter lachend, als sie im Wagen in Sicherheit waren. »Die Dame wollte dich mit Haut und Haar vereinnahmen!«
Mr. Peck grinste und reckte das Kinn vor. »Der alte Knabe ist noch ganz gut in Schuß!« prahlte er.
Sie fuhren wieder bergab, und dann bogen sie in die Straße ein, die zum nahegelegenen Custer State Park führte.
»Eine der größten Bisonherden der Welt lebt im Custer State Park«, wußte Justus zu melden. »Im Zoo habe ich Bisons schon gesehen, aber noch nie in der Freiheit.«
»Ja, das ist noch ein ursprüngliches Stück Natur«, sagte Mr. Peck. »Justus, hast du eigentlich diesen Reiseführer auswendig gelernt, ehe, wir losfuhren? Oder bleibst du nachts wach und prägst dir die betreffenden Seiten ein?«
»Das ist sein phantastisches Gedächtnis«, erklärte Bob. »Was Justus einmal gelesen oder gehört hat, vergißt er sein Leben lang nicht mehr.«
»Könnte ich das nur auch von mir sagen«, meinte Mr. Peck.
»Bei mir gibt es Tage, da würde ich glatt meinen eigenen Namen vergessen, wenn er nicht im Führerschein stände.«
»Das kommt davon, daß du uns am Hals hast und dazu noch all unsere herzerfrischenden, originellen Einfälle verkraften mußt«, sagte Peter, »wie es die Dame ausdrückte.«
»Stimmt, und wenn ihr noch mehr solche originellen Einfälle habt, werde ich euch hier aussetzen, und dann könnt ihr zu Fuß nach Custer marschieren.«
Sie fuhren eine Gefällstrecke hinunter und dann langsam durch eine Toreinfahrt in den Park ein.
Plötzlich stieß Mr. Peck hervor: »Jetzt gute Nacht – was kommt denn da an?« Er hielt den Wagen an.
Eine Herde Wildesel hatte sich neben der Fahrbahn versammelt.
Ihre zierlichen kleinen Hufe klapperten auf dem Asphalt, als die Tiere an die Wagenfenster herankamen.
»Die wollen wohl Futter haben«, sagte Peter.
»Putzig!« rief Mr. Peck. »Die stehen wahrscheinlich auf Pop-corn und Schokolade. Ich hoffe nur, daß die Bisons nicht auch auf eine milde Gabe aus sind.«
Doch das war nicht der Fall. Die großen, zottigen Tiere grasten in einiger Entfernung auf dem Parkgelände, und sie beachteten das Auto überhaupt nicht, als Mr. Peck anhielt.
»Früher gab es so viele Bisons, daß die Ebenen davon ganz schwarz waren«, berichtete Justus. »Sie wanderten über die Eisenbahnschienen und hielten stundenlang die Züge auf.«
»Und das sind nun fast die letzten Exemplare, die es noch gibt«, ergänzte Mr. Peck. »Es beweist, wozu Menschen fähig sind, wenn sie sich auf die Jagd machen.«
Bob fotografierte unentwegt. »Ich würde gern näher herange-hen, wenn das möglich wäre«, sagte en »Aus dieser Entfernung werden sie auf den Bildern wie Felsblöcke im hohen Gras aussehen.«
»Laß das lieber!« warnte Peter. »Die Burschen sind gefährlich.«
»Das ganz bestimmt«, bestätigte Mr. Peck. »Jedes Jahr versucht irgendein Idiot, sich zum Fotografieren neben einem Bison aufzustellen, und wird prompt aufgespießt. Laß das mal besser.
Es sind wilde Tiere, und die sind immer unberechenbar.«
Als sie die Bisonherde hinter sich gelassen hatten, fanden sie einen Platz, wo sie von der Fahrbahn abbiegen und parken konnten.
»Ich bin jetzt lange genug gesessen«, stellte Mr. Peck fest. »Ein Spaziergang wird mir gut tun.« Er zeigte auf einen Weg, der von der Straße weg in das kiefernbestandene Berggelände führte. »Hat jemand Lust, mit mir zu erkunden, was das Ende dieses Pfads bietet?«
»Na ja, wenn das Ende nicht zu weit weg ist«, sagte Bob.
Mr. Peck zog den Zündschlüssel ab. »Kommst du auch mit?« fragte er Justus.
»Lieber nicht.« Justus winkte ab. Ach möchte gern hierbleiben und eine Weile nachdenken.«
Mr. Peck zuckte die Achseln. »Wie du willst.«
Er zog mit Peter und Bob los, und nach ein paar Minutenwaren sie im dichten Wald verschwunden. Justus stieg aus und horchte.
Ein anderes Auto kam angefahren. Justus wartete gespannt und bildete sich fest ein, nun werde ein grauer Lincoln auftauchen.
Doch nicht der Lincoln kam in Sicht, sondern ein Wohnmobil mit einem älteren Mann am Steuer. Er winkte Justus im Vorüberfahren zu.
Justus
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