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Die drei ??? und die flammende Spur

Die drei ??? und die flammende Spur

Titel: Die drei ??? und die flammende Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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einem Aktenschrank lag, blätterte darin und schüttelte den Kopf. »Da ist er nicht aufgeführt.«
    »Viele Leute stehen nicht im Telefonbuch«, sagte Justus. »Wir können die Adresse später überprüfen und versuchen, mehr über Mr. Eftimin herauszufinden.« Er zupfte an seiner Unterlippe. »Wir sollten unbedingt mehr über den doppelköpfigen Adler wissen. Das halte ich für sehr wichtig. Er ist nicht nur auf dem Medaillon von Mr. Potter und auf den beiden Tonvasen vor seinem Haus zu sehen, sondern in einem Schlafzimmer bei ihm ist auch eine auffällige große Tafel mit diesem Motiv.
    Der Potter scheint davon ja sehr angetan zu sein.«
    Bob Andrews grinste. »Na, da haben wir besonderes Glück«, sagte er zu Justus.
    »Wie meinst du das?«
    »Wir brauchen nicht zu warten, bis morgen die Bücherei aufmachen«, sagte Bob. »Mein Vater hat da kürzlich solche Prachtschinken erstanden.«
    »Solche was?«
    »Na, so dicke Bildbände, wie sie die Versandhäuser anbieten.
    Papa hat dafür eine besondere Vorliebe.« Bob hatte zuvor eine mitgebrachte Pappschachtel neben seinem Sitz verstaut. Jetzt stellte er die Kassette mit zufriedenem Lächeln auf den Schreibtisch und zog zwei Bücher heraus. Justus und Peter blickten voll Bewunderung auf die schön ausgestatteten, großformatigen Bände mit Hochglanz-Schutzumschlag. »Die schönsten Kronen aus Europa« hieß der eine Titel, der zweite Band nannte sich »Die schönsten Ikonen aus Rußland und dem Balkan.« Und beide Bücher trugen den gleichen Untertitel:
    »Hundert künstlerische Farbaufnahmen von F. Higgins, Text von E.P. Farnsworth«.
    »Ist das nicht die britische Krone?« fragte Justus nach einem Blick auf das prachtvolle Stück, das der Umschlag des einen Bandes zeigte. Es war die Nahaufnahme einer Krone auf scharlachrotem Samt.
    »Eine von mehreren«, sagte Bob. »Die Engländer haben etliche Kronen. Der Fotograf und der Texter sind viel herumgekom-men. Es ist auch die deutsche Kaiserkrone drin, die sich in Österreich befindet, und die ungarische Stephanskrone. Auch die Krone der Langobarden, die sogenannte Eiserne Krone.
    Über Rußland ist auch einiges drin, und da fiel mir auf, daß die Russen eine besondere Vorliebe für Adler haben. Aber ich glaube, der Adler, den wir suchen, ist dieser!«
    Bob hatte das Buch bis über die Mitte durchblättert. Er schob den Band Justus zu. »Die Krone des rumänischen Grafengeschlechts Dumitru«, sagte er.
    Peter beugte sich über Justs Schulter und machte große Augen.
    »Tatsächlich!« rief er.
    Die Krone jener Grafen Dumitru ähnelte eher einem Helm als einer Krone – einem goldenen Helm. dicht mit blauen Steinen besetzt. An der Spitze umschlossen vier goldene Hände einen riesigen Rubin, und über dem Edelstein war ein Adler angebracht – ein scharlachroter Adler mit zwei Köpfen. Die schimmernden Flügel waren weit ausgebreitet, und die Köpfe schauten nach rechts und nach links. Diamanten funkelten als Augen, und die Schnäbel waren weit aufgerissen, wie zu wildem Schrei.
    »Der sieht ja dem Adler hier bei unserem Potter sehr ähnlich«, sagte Justus.
    »Der Text steht auf der nächsten Seite«, sagte Bob.
    Justus blätterte um und las laut vor: »Die abgebildete Krone des alten rumänischen Grafengeschlechts Dumitru wurde im 16. Jahrhundert gefertigt. Der Künstler hat sie dem Helm nachgebildet, den der erste Graf Dumitru, einer der Heerführer Mirceas des Alten, Fürst von Muntenien, in der Schlacht zwischen Serben und Türken auf dem Amselfeld im Jahre 1389
    trug.«
    Justus sah auf. Bob hatte mit sichtlicher Ungeduld den anderen Bildband vom Tisch genommen und aufgeschlagen. Nun hielt er ihn den beiden Freunden triumphierend hin. Auf einer ganzseitigen Farbtafel war eine prachtvolle Ikone, das Gemälde einer Heiligenfigur auf einer Holztafel, abgebildet, aber Bobs Finger wies auf eine kleinere Abbildung im Text der Seite gegenüber. »Dieses Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Rückseite der Ikone«, sagte Bob dazu.
    »Eine Holzplatte mit einem Brandstempel darauf«, meinte Peter. »Kannst du mir mal eben erklären, was so eine Ikone eigentlich –«
    »Der Adler mit den zwei Köpfen!« unterbrach ihn Justus erstaunt, nachdem er genau hingesehen hatte. Bob grinste vielsagend. Der Erste Detektiv nahm das Buch und suchte im Text, bis er den Hinweis zur Abbildung gefunden hatte. »Hier steht dazu: ›Diese Ikone, eine Darstellung des Heiligen Demetrios, stammt aus dem Besitz der Grafen Dumitru. Der Heilige war

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