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Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Titel: Die drei ??? und die flüsternde Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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Verkehrsunfall getötet. Aleph Freeman, ein hervorragender Gelehrter – dabei Autodidakt –, wurde in einem Basar in Kairo ermordet. Er war der Vater meines Freundes Freeman, der dort drüben wohnt.« Er wies auf den Hang gegenüber. »Der Fotograf und Lord Carters Privatsekretär wurden bei dem Unfall verletzt, der Carter das Leben kostete, aber beide lebten noch viele Jahre. Der ägyptische Aufseher des einheimischen Arbeitstrupps starb an einem Schlangenbiss. Es ist nur natürlich, dass im Lauf eines Vierteljahrhunderts den Mitgliedern einer jeglichen Gruppe in gewissem Umfang Unfälle zustoßen können, und auch, dass einige von ihnen nach so langer Zeit nicht mehr am Leben sind. Glaubt mir – es gibt diesen Fluch nicht!«
    Peter und Bob sahen einander an. Sie wollten ihm gern glauben, aber einfach war es nicht.
    »Ach ja, da ist noch etwas«, sprach der Professor weiter. »Es kann nichts mit dem Flüstern zu tun haben, aber vorige Woche, am selben Tag, als Ra-Orkon zu mir gebracht wurde, kam ein libyscher Teppichhändler namens Achmed Soundso und wollte mich überreden, ihm Ra-Orkon zu überlassen. Er sagte, er reise hier für das Haus Hamid aus Libyen, und Ra-Orkon sei ein Vorfahr seines Dienstherrn. Dies habe ein Magier in einer Vision offenbart. Blanker Unsinn! Ich schickte den Kerl auf der Stelle weg. Als er ging, prophezeite er mir, dass Ra-Orkons Geist mir keine Ruhe lassen werde, bis ich ihm, Achmed, die Mumie anvertraue, damit sie von ihren Nachkommen gebührend beigesetzt werde.«
    Peter und Bob wechselten noch einen Blick. Diese ganze Geschichte bekam ja mit jeder Minute eine unheimlichere Färbung – auch wenn Just sichtlich sein Vergnügen an dem düsteren Geheimnis hatte.
    »Aber jetzt«, schloss der Professor, »wollen wir all den dummen Aberglauben vergessen und nachsehen, warum diese dekorative und sehr reale Kugel von ihrem Pfeiler rollte.«
    Er ging voraus, den Abhang hinauf und zu dem Steinpfeiler, auf dem die Granitkugel gethront hatte. Sie sahen sofort, dass sie von einem ringförmigen Wulst aus Mörtel, ähnlich einem schmalen Stehkragen, an ihrem Platz gehalten worden war. Aber die Jahre und die Witterung schienen den Zementring beschädigt zu haben. An einer Stelle war er schon ganz abgebröckelt, und als Folge einer Bodenverschiebung hatte sich außerdem der steinerne Torpfeiler ein wenig hangabwärts geneigt.
    »Dafür gibt es eine ganz natürliche Erklärung«, kommentierte Professor Yarborough. »Die Witterungseinflüsse haben den Mörtelring zersetzt. Die leichte Neigung des Pfeilers reichte gerade aus, um die Kugel herabrollen zu lassen. Möglicherweise wurde dies eben jetzt durch ein ganz schwaches Erdbeben ausgelöst. Hier in der Gegend haben wir ja alljährlich Dutzende solcher leichter Beben.«
    Mit ungläubigem Kopfschütteln entfernte sich der Butler. Die anderen stiegen wieder zur Terrasse hinauf und gingen ins Museum, wo sie sich um Ra-Orkons Mumie versammelten.
    »Du hast sehr scharfsinnig die Mumie zum Flüstern gebracht«, sagte der Professor zu Justus. »Dennoch kann deine Theorie nicht richtig sein, denn im Mumiensarg ist kein Sender versteckt.«
    »Haben Sie auch nachgesehen, Sir?«, fragte Justus respektvoll. Der Professor blinzelte.
    »Nachgesehen? Nein …«, gestand er. »Das will ich nachholen.«
    Er entfernte das Walkie-Talkie, das Justus zwischen die leinenen Hüllen der Mumie gesteckt hatte, und tastete alles ab, um festzustellen, ob sich darin noch etwas anderes verbarg. Als er nichts fand, hob er Ra-Orkon vorsichtig hoch. Alle konnten sehen, dass sich auch unter dem Körper der Mumie nichts befand. Nun war es an Justus, Verwirrung zu zeigen. Er begann den Sarg genau zu untersuchen – erst den Deckel, dann das Gehäuse. Er hob ihn sogar hoch, um an der Unterseite nachzuschauen.
    »Kein Draht«, sagte er schließlich. »Kein Empfänger – nichts. Ich bedaure, Herr Professor, meine erste Theorie hat sich als falsch erwiesen.«
    »Das pflegen erste Theorien so an sich zu haben«, meinte der Professor. »Aber ich hoffe, du hast eine zweite Theorie parat, die das Flüstern dieser Mumie erklärt.«
    »Im Augenblick habe ich nicht einmal eine Idee, Sir«, entgegnete Justus. »Sie sagten, die Mumie flüstert nur dann, wenn Sie allein im Raum sind?«
    »Ja.« Der Professor nickte. »Und bisher geschah es nur am Spätnachmittag.«
    Justus knetete seine Lippe. »Wohnt hier im Haus noch jemand außer Ihnen?«
    »Nur Wilkins. Er ist seit zehn Jahren bei mir. Früher

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