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Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Titel: Die drei ??? und die flüsternde Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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Ra-Orkon ruhte. Er hob den Deckel ab, beugte sich über die Mumie und blickte lange in ihr regungsloses Antlitz. »Ra-Orkon«, sprach Justus laut. »Sprich, und ich will dich anhören. Ich will versuchen, dich zu verstehen.«
    Justus redete nicht mit seiner normalen Stimme, sondern imitierte recht gut die Sprechweise von Professor Yarborough. Er trug auch wieder die Perücke, die Brille und den Bart, die ihm der Maskenbildner verschafft hatte. Dazu hatte er einen der leinenen Arbeitskittel und eine Krawatte des Professors angelegt. Der Professor war klein und rundlich, Justus gedrungen und muskulös – es war für den Jungen nicht allzu schwierig, den berühmten Ägyptologen zu kopieren.
    In einem Nebenzimmer warteten Bob und der Professor gespannt auf das Ergebnis. Wilkins hatte in der Küche zu tun und war über die Maskerade nicht informiert.
    Justus blickte noch einmal in den Sarg und wiederholte: »Großer Ra-Orkon, sprich zu mir. Mach dich verständlich.«
    War da nicht ein Murmeln? Er drehte den Kopf, um besser horchen zu können. Jetzt hörte er Worte – seltsame, kehlige Worte, die keiner ihm bekannten Sprache angehörten, in zischendem Flüsterton gesprochen. Erschrocken hob Justus den Kopf und sah sich im Raum um. Er war allein. Die Tür zu dem Zimmer, wo Professor Yarborough und Bob warteten, war geschlossen. Er näherte sein Ohr von Neuem den unbeweglichen Lippen der Mumie, und das Flüstern hielt an, eindringlich, befehlend. Nur – was verlangte dieser Befehl?
    Justus wusste nun immerhin, dass der Professor nicht das Opfer seiner Einbildungskraft geworden war. Die Mumie flüsterte wirklich!
     

    Diese Mumie kann einem schon ziemlich unheimlich erscheinen: Sie hat nicht nur ihre Gesichtszüge, sondern auch ihren antiken Wortschatz über 3000 Jahre konserviert, und nun soll sie auch noch die Identität gewisser Personen erkennen können … Vielleicht ahnte Peter eine reale Bedrohung und wollte sich daher lieber mit domestizierten Vierbeinern befassen.
     
    Unter dem Kittel hatte Just ein tragbares Tonbandgerät an seinen Gürtel geschnallt. Moderne Ermittlungsverfahren erfordern gutes technisches Rüstzeug, hatte er damals gesagt, als die Jungen ihr Detektivbüro »Die drei ???« gründeten. So hatten sie sich allmählich eine ganz beachtliche Ausstattung zugelegt, wovon das meiste selbst gebastelt oder umgebaut worden war. Das Ausgangsmaterial lieferten ausgediente Geräte, die Justs Onkel als Schrott aufgekauft hatte.
    In dem kleinen Labor in der Zentrale besaßen sie ein Mikroskop, einen Vergrößerungsapparat für Fingerabdrücke, weiteres Experimentiergerät und eine Dunkelkammer fürs Entwickeln der Fotos, die sie mit der Blitzlichtkamera, Bobs Beitrag, aufnahmen. Der Spion und die Walkie-Talkies waren Neuerwerbungen, die Justus in dieser Woche erst beigesteuert hatte. Das Tonbandgerät stammte von Peter – er hatte es bei einem Schulkameraden gegen seine Briefmarkensammlung eingetauscht.
    Jetzt klemmte Justus das kleine, aber hochempfindliche Mikrofon an das Leinen der Umhüllung, nur wenige Zentimeter von den Lippen der Mumie entfernt.
    »Ich kann dich nicht verstehen, Ra-Orkon«, sagte er laut. »Sprich noch einmal zu mir.«
    Da begann das Flüstern wieder, das für kurze Zeit verstummt war. Eine lange, jedoch nur leise geflüsterte Wortfolge war zu vernehmen. Justus hoffte, das leistungsstarke Mikrofon werde die schwachen Laute auffangen können.
    Das Flüstern dauerte diesmal über eine Minute. Da verfing sich Justus mit seinem falschen Bart an einem Splitter, der vom Rand des alten Sargs abstand. Der Bart blieb hängen und wurde ihm vom Kinn gerissen. Dabei zupfte der zäh haftende Klebstoff schmerzhaft an der Haut.
    »Autsch!«, sagte Justus laut mit unverstellter Stimme. Er griff hastig nach dem Bart, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Im Fallen verlor er die Brille, und die Perücke rutschte ihm über die Augen.
    Blinzelnd stand er auf und fummelte an seiner durcheinandergeratenen Verkleidung herum. Die Tür flog auf, und der Professor und Bob stürzten herein.
    »Was ist los, Just?«, fragte Bob.
    »Wir hörten dich schreien«, sagte der Professor. »Ist etwas passiert?«
    »Ich bin ein Tollpatsch«, gestand Justus zerknirscht. »Jetzt habe ich wahrscheinlich alles verdorben. Die Mumie hat geflüstert –«
    »Also hast du sie überlistet!«, rief Bob.
    »Das kann ich noch nicht sagen.« Just ärgerte sich gehörig … »Vielleicht flüstert sie noch mal.«
    Er hob

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