Die drei ??? und die flüsternde Mumie
und holperte sie auf die Gruppe zu.
Eine gelungene Überraschung
Bob und Peter wollten vor der mächtigen Steinkugel davonlaufen. Ein energischer Befehl des Professors hielt sie zurück.
»Stehen bleiben!«, rief er. »Nicht bewegen!«
Justs Respekt vor Professor Yarborough wuchs. Der kluge Mann hatte noch vor ihm selbst bemerkt, dass eine Unebenheit im Gelände die riesige Kugel an ihnen vorbeischießen lassen würde.
So kam es auch. Die Kugel wurde aus ihrer Bahn gelenkt, polterte in drei Meter Entfernung an Bob und Peter vorbei und landete weiter unten krachend in einer Gruppe Eukalyptusbäume.
»Volltreffer!« Bob wischte sich die Stirn. »Gerade dorthin wollte ich mich verkriechen.«
»Ich nicht«, sagte Peter. »Mich zog’s in die andere Richtung. Das Ding wiegt garantiert eine Tonne.«
»Dies dürfte nicht reichen«, meinte Professor Yarborough. »Eine Granitkugel dieser Größe hat einen Rauminhalt von – Augenblick mal …«
»Herr Professor!«
Sie sahen auf. Wilkins, der Butler, kam vom Haus her auf sie zugestürzt.
»Ich habe vom Küchenfenster aus gesehen, was passiert ist«, keuchte er. »Ist jemand verletzt?«
»Nein, nein«, erwiderte der weißhaarige Mann ungehalten. »Wie Sie sehen: nein. Und ich weiß, was Sie jetzt gleich sagen werden. Aber lassen Sie das. Ich verbiete es Ihnen.«
»Ich kann nicht anders, Sir«, gab Wilkins zurück, »es ist der Fluch des Ra-Orkon. Er hat auch das bewirkt. Ra-Orkon wird Sie töten, Sir. Er kann uns alle töten!«
»Der Fluch des Ra-Orkon?« Justs Augen leuchteten auf. »Gibt es denn einen solchen Fluch, Herr Professor?«
»Aber nein, das ist Unsinn«, wehrte der Professor ab. »Du bist zu jung, um es miterlebt zu haben, aber als ich damals das Grab im Tal der Könige entdeckte, brachten die Zeitschriften eine Menge lächerlicher Berichte über eine gewisse Inschrift …«
»Und die lautete: ›Wehe allen, die Ra-Orkon, den Gerechten, der hier ruht, in seinem Schlaf stören‹«, ergänzte Wilkins mit zitternder Stimme. »Und seither ist ein Teilnehmer dieser Expedition nach dem anderen ums Leben gekommen oder gefährlich verletzt worden, weil –«
»Wilkins!«, drohte der Professor mit Donnerstimme. »Sie vergessen sich!«
»Jawohl, Sir«, sagte der Butler, offensichtlich aufgebracht. »Es tut mir leid, Sir.«
Professor Yarborough wandte sich an Justus. »Die Inschrift lautete so: ›Hier ruht Ra-Orkon, der Gerechte. Wehe ihm, wenn sein Schlaf gestört wird.‹ Damit ist gemeint, dass Ra-Orkons Friede dann bedroht wäre. Es stimmt zwar, dass Lord Carter und ich verschiedener Ansicht über die genaue Auslegung der Inschrift waren, aber ich weiß, dass meine Meinung richtig ist.«
Er hielt inne und fuhr dann fort: »Es stimmt auch, dass sich mit Ra-Orkon rätselhafte Begleitumstände verbinden. Lord Carter und ich entdeckten ihn tatsächlich durch Zufall. Sein Grab war in einer zerklüfteten Felswand verborgen. Es enthielt keine der üblichen Beigaben, die sonst in Königsgräbern zu finden sind. Nichts war darin als der schlichte Sarkophag mit Ra-Orkons Mumie und der Leichnam seiner Lieblingskatze, den man ebenfalls einbalsamiert hatte. Nirgends war die sonst gebräuchliche Inschrift zu entdecken, die über seine Person und sein Lebenswerk Aufschluss gegeben hätte. Es schien fast, als sei er absichtlich so unauffällig bestattet worden. Möglicherweise wollten seine Angehörigen ihn später in eine prächtiger ausgestattete Grabstätte überführen. Wenn ihn einer der Grabschänder jener Epoche entdeckt hätte, so hätte er sich an diesem Grab kaum bereichern können! Die Sorgfalt jedoch, mit der Ra-Orkon einbalsamiert worden war, verweist darauf, dass er kein gewöhnlicher Mensch gewesen war. Aber nicht einmal den Zeitpunkt seines Todes konnten wir ermitteln. Auch sein Name ist verwirrend. Die Silbe ›Ra‹ tritt in den Namen von Königen früherer Dynastien auf. ›Orkon‹ deutet auf libyschen Einfluss hin – die Libyer fielen vor über dreitausend Jahren in Ägypten ein und gewannen schließlich die Oberherrschaft. Ich möchte den genauen Zeitpunkt von Ra-Orkons Begräbnis feststellen. Und dann werde ich den Fall eingehend untersuchen, um in Erfahrung zu bringen, warum er so im Stillen und ohne Aufwand beigesetzt wurde.«
Der Professor räusperte sich energisch. »Wilkins sagte, dass die Teilnehmer unserer Expedition zu Schaden gekommen seien. Das darf euch nicht zu falschen Schlüssen verleiten. Lord Carter wurde bei einem
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