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Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Die drei ??? und die flüsternde Mumie

Titel: Die drei ??? und die flüsternde Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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stehlen? Sie hat ja überhaupt keinen Handelswert.« Dann runzelte er die Stirn. »Dieser Teppichhändler, Achmed Soundso!«, rief er erregt. »Er wollte Ra-Orkon doch unbedingt haben! Er hat es getan, kein anderer! Dem schicke ich die Polizei auf den Hals. Nur –« Er zögerte und blickte in die Runde. »Wenn ich die Polizei verständige, muss ich von dem Flüstern berichten. Und dann steht es in allen Zeitungen. Ich mache mich ja zum Gespött der Leute! Nein, ich kann unmöglich die Polizei rufen.«
    Er biss sich auf die Lippen.
    »Was soll ich machen? Mein Ruf als Wissenschaftler bedeutet mir mehr als die Mumie.«
    Bob wusste keinen Rat. Justus wies das blaue Tuch vor.
    »Es müssen mindestens zwei Männer gewesen sein, die den Sarg mit Ra-Orkon weggetragen haben«, meinte er. »Dieser Achmed – wenn er daran beteiligt ist – kann es also nicht allein getan haben. Solche Taschentücher sieht man meist bei Arbeitern. Das hier könnte ein Indiz sein. Vielleicht hat es ein Mittäter verloren. Es ist aber auch durchaus möglich, dass Mr Achmed unschuldig ist und jemand anders Ra-Orkon gestohlen hat.«
    Der Professor fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Das ist alles so verwirrend«, sagte er. »Erst flüstert die Mumie – dann ist sie verschwunden. Ich weiß wirklich nicht –« Er unterbrach sich. »Wilkins! Wir haben ja Wilkins ganz vergessen! Er war hier. Wenn ihm die Kerle nun etwas getan haben … Wir müssen ihn suchen.«
    »Sie sind sicher, dass er nicht mit ihnen unter einer Decke steckt, oder?«, fragte Bob. Er hatte schon viele Detektivgeschichten gelesen, in denen sich der Butler schließlich als Bösewicht entpuppte.
    »Absolut sicher. Wilkins ist seit zehn Jahren bei mir! Kommt mit und helft ihn suchen.«
    Der kleine weißhaarige Mann lief behände auf die Terrasse hinaus. Sein Blick fiel auf das Schwert am Boden. Er hob es auf.
    »Aus meiner Sammlung!«, stellte er fest. »Wilkins hat es wahrscheinlich genommen, um sich zur Wehr zu setzen. Sie haben auch ihn entführt! Ich fürchte, jetzt müssen wir die Polizei doch rufen.«
    Er wollte gerade ins Haus zurückgehen, als er ein schwaches Stöhnen hörte. Es kam aus einem Gebüsch am Rande der Terrasse. Justus war als Erster dort.
    »Es ist Wilkins«, sagte er.
    Wilkins lag im Gras hingestreckt, die Hände über der Brust gekreuzt, hinter ein paar Sträuchern verborgen. Deshalb hatten ihn auch Peter und Hamid vorher nicht entdeckt.
    »Man hat ihn hierher gelegt – so ist er nicht gefallen«, sagte der Professor und beugte sich über seinen Diener. »Ich glaube, er kommt gleich wieder zu Bewusstsein.« Er sprach lauter. »Wilkins! Hören Sie mich?«
    Wilkins’ Lider zitterten und waren dann wieder reglos.
    »Da, schaut!«, rief Bob. Er hatte im Schatten ein kleines Tier erspäht. »Eine Katze! – Komm, Miez!« Er streckte die Hand aus. »Komm her, Miez, Miez!«
    Die Katze, die sich geputzt hatte, stand auf und schlenderte herüber. Bob hob sie vom Boden auf.
    »Seht mal«, sagte er. »Sie hat ein blaues Auge und ein orangefarbenes. So eine Katze habe ich noch nie gesehen.«
    »Gütiger Himmel!« Professor Yarborough schien erregt.
    »Verschiedenfarbene Augen? Lass sehen!«
    Bob hielt ihm die Katze hin. Der Professor runzelte die Stirn.
    »Eine abessinische Katze mit ungleichen Augen!«, bestätigte er. »Ich weiß nicht mehr, woran ich bin. Diese ganze Geschichte entwickelt sich zu – phantastisch. Ich habe euch doch erzählt, dass Ra-Orkon bei seinem Begräbnis die Mumie seines Lieblingskaters als einzige Grabbeigabe erhielt. Und dieser Kater war eine Abessinierkatze – die Könige im alten Ägypten hielten sich diese Rasse –, und er hatte ungleiche Augen und schwarze Vorderpfoten. Seht euch die Katze hier an: Auch sie hat verschiedenfarbene Augen und vorn zwei schwarze Pfoten!«
    Es stimmte. Die Katze hatte pechschwarze Vorderpfoten. »Vielleicht kann uns Wilkins etwas dazu sagen, wenn wir ihn wieder zu Bewusstsein bringen«, meinte der Professor. Er massierte seinem Diener die Handgelenke. »Wilkins, alter Freund, wachen Sie auf. Erzählen Sie mir, was geschehen ist!«
    Der Butler schlug die Augen auf. Er starrte Professor Yarborough an, schien ihn aber nicht zu sehen. Sein Blick war leer. Stumm bewegte er die Lippen.
    »Wilkins! Was ist passiert?«, drängte der Professor. »Wer hat Ra-Orkon gestohlen? War es der Teppichhändler?«
    Wilkins versuchte mühsam zu sprechen.
    »Anubis!«, flüsterte er voll Entsetzen.

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