Die drei ??? und die flüsternde Mumie
Rechnung zu verpassen.«
»Ganz deiner Meinung, Joe«, sagte die ernste Stimme. »Den lassen wir mal schön zahlen – da gibt es nichts. Na komm, mach den Gurt fest.«
Gleich darauf bemerkten die bestürzten Jungen, dass etwas gegen den Sarg bumste und er sich an einem Ende vom Boden hob. Da schien tatsächlich ein Gurt umgelegt zu werden, der den Deckel an seinem Platz halten sollte. Hätte Peter nicht den Bleistift eingeklemmt, wären sie luftdicht verpackt worden.
»Sie sind wieder gekommen, zu stehlen auch den Sarg!«, flüsterte Hamid in der pechschwarzen Dunkelheit Peter zu. »Was sollen wir tun?«
»Mit solchen Rowdys lasse ich mich nicht gern ein«, gab Peter zurück. »Wir bleiben am besten flach liegen. Jetzt haben wir die Chance, herauszubekommen, wer ihr Auftraggeber ist. Sie werden uns direkt zu ihm bringen. Und wenn er den Deckel abnimmt, springen wir raus und sausen los!«
»Hamid hat keine Furcht«, sagte der kleine Libyer tapfer.
»Ich auch nicht«, erwiderte Peter. Aber als der Sarg nun gehoben wurde und die zwei Männer ihn davontrugen, war er doch ziemlich aufgeregt. »Verdammt schwer, der olle Kasten«, brummte der Kerl, der Joe genannt worden war.
»Schwer wie Blei«, stimmte Harry zu. »Los, hilf mir das Ding auf die Pritsche heben.«
Der Mumienschrein schwebte schwankend in die Höhe und wurde unsanft umhergestoßen. Dann krachte er dumpf auf die Ladefläche des Lastwagens.
»Das wäre geschafft«, grunzte der mit der tiefen Stimme. »Aber jetzt nichts wie weg. Ich möchte nur wissen, was der Kerl mit einer Mumie und einer alten Holzkiste anfangen will.«
»Manche haben eben einen Sammeltick«, sagte der andere. »Jedenfalls darf er erst mal blechen – für zwei Fuhren. Wenn er nicht will, bekommt er eben seine Ware nicht. Wir bringen sie in ein Versteck und rücken sie erst raus, wenn er uns die Tour extra zahlt. So, auf geht’s!«
Die Wagentür fiel krachend ins Schloss. Im nächsten Augenblick fuhr der Lastwagen los. Im fest verschnürten Sarg gingen Hamid und Peter auf die Reise. Wo würde das Ziel sein?
Für zwei unternehmungslustige Jungdetektive muss es entmutigend sein, weder Bewegungsfreiheit noch klare Sicht zu haben. An dieser Stelle hoffe ich nur, dass Peter sich zur rechten Zeit und am rechten Ort auf sein Erkennungszeichen besinnt. Wo werden wir wohl später das blaue Fragezeichen finden?
Verblüffende Entdeckungen
In Professor Freemans Haus übten sich Justus, Bob und Professor Yarborough in Geduld. Professor Freeman hörte zum zwanzigsten Male das Tonband mit dem merkwürdigen Flüstern des Ra-Orkon ab.
»Ich meine immer mehr, dass ich es verstehen müsste«, sagte er. »Ab und zu ist ein einzelnes Wort deutlich zu hören.«
Er schaltete das Gerät ab und bot Professor Yarborough eine Zigarre an.
»Sagen Sie, wie sind Sie zu dieser Aufnahme gekommen? Und ich möchte auch sehr gern mehr darüber hören, wie die Anubis-Statue fast auf Sie gestürzt wäre und wie die Granitkugel vom Torpfeiler Sie ums Haar erschlagen hätte.«
Er nahm gespannt auf, was Yarborough erzählte. Mitten im Bericht wurden sie durch ein Klingeln unterbrochen.
»Entschuldigen Sie mich«, sagte Professor Freeman, »draußen am Garagentor ist jemand. Ich will nur rasch nachsehen. Bitte, machen Sie es sich bequem, bis ich zurück bin. Es war ohnehin Zeit für eine kurze Pause. Nachher versuchen wir es dann noch einmal.«
Während Professor Freeman draußen war, gewann Professor Yarborough allmählich seine Fassung zurück. »Ich erzählte euch ja, dass Freeman wohl der einzige Mensch ist, der Ra-Orkon verstehen könnte«, bemerkte er. »Sein Vater war, wie gesagt, mein Assistent, als ich Ra-Orkons Grab entdeckte.«
»War das nicht der, den sie umbrachten – eine Woche nachdem das Grab geöffnet war?«, erkundigte sich Bob.
Professor Yarborough schien nicht eben glücklich über diese Frage.
»Doch«, bestätigte er. »Aber bringt doch bitte seinen Tod nicht mit irgendeinem Fluch in Verbindung. Aleph Freeman liebte das Abenteuer. Ich fürchte, sein Schicksal hat ihn ereilt, als er eines Nachts in Kairo allein auf Entdeckungen ausging. Nun, sein Sohn begann sich auch für Ägyptologie zu interessieren und ist heute einer der besten Experten für die Sprachen des Mittleren Ostens.«
Als Professor Freeman zurückkam, trug er ein Tablett mit gefüllten Limonadegläsern. »Es war nur ein Nachbar, der für irgendetwas Wohltätiges sammeln wollte«, erklärte er. »Und weil es so
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