Die drei ??? und die flüsternde Mumie
Gärtner auftreten ließen. So konnte er immer in der Nähe der Mumie sein und eine günstige Gelegenheit wahrnehmen, sie an sich zu bringen.
»Also so war das!«, rief Bob, als Hamid so weit gekommen war. »Achmed lungerte die ganze Zeit ums Haus herum! Und Achmed packte dich auch, als Peter dich entdeckt hatte! Kein Wunder, dass du ihm gleich wieder entwischt bist!«
»Achmed sagt, beiße meine Hand, und ich tue es«, erklärte Hamid stolz. »Achmed ist sehr klug.«
Justus knetete seine Unterlippe. »Sag mal, Hamid, wusstet ihr eigentlich von dem Fluch, mit dem die Mumie behaftet sein soll?«
»Sicher«, antwortete der kleine Libyer. »Sardon erzählte davon. Er sagte, dass Ra-Orkon keine Ruhe finden wird, bis wir ihm geben Frieden.«
»Es sind ja verschiedene seltsame Dinge geschehen«, fuhr Justus fort. »Die Anubis-Statue kippte um. Eine Maske fiel von der Wand. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Achmed die Vorfälle verursacht hat.«
»Ja.« Hamid zeigte beim Lächeln all seine weißen Zähne. »Als Gärtner in Arbeitsanzug, niemand beachtet ihn. Er stand im Garten, an großes Fenster. Mit lange Stange er stieß durch Spalte zwischen Fenster und Rahmen und umwarf Anubis. Dann stieß er die Maske von Wand. Und er nahm weg Mörtel von Steinsäule, so die Kugel rollte herunter. Er versuchte zu machen den Professor ängstlich, damit er Ra-Orkon hergibt.«
»Genau so dachte ich mir’s auch«, sagte Justus. »So billig kann man also zu einem ägyptischen Fluch kommen. Man braucht dazu nur einen Gärtner, der Vertrauen genießt und in Wirklichkeit ein Wolf im Schafspelz ist.«
»Da hast du recht«, meinte Peter. »Aber wie erklärst du dir, dass Ra-Orkon gestohlen wurde? Hamid schwört, dass Achmed damit nichts zu tun habe. Und wer hat Mrs Selbys Kater gestohlen? Und warum hat man ihn angestrichen und dann in Hamids Zimmer laufen lassen? Mir scheint, hier haben wir noch immer ein paar hübsche kleine Rätselchen zu lösen.«
»Genau«, stimmte Bob zu. »Und vom Flüstern der Mumie war auch noch nicht die Rede. Hamid wusste davon gar nichts. Wie erklärst du dir das nun?«
»Eins nach dem andern«, sagte Justus gelassen. »Hamid, hast du wirklich gesehen, wie diese beiden Männer, Joe und Harry, Ra-Orkon gestohlen haben?«
»Ja.« Hamid nickte. »Gestern Abend Achmed sagt, seine Hand schmerzt, und er will Ruhe haben. Deshalb bei Dunkelheit ich schleiche die Straße entlang, um das Haus von Professor zu beobachten. Die Katze folgte mir. Ich komme hin, da zwei Männer tragen Ra-Orkon aus dem Haus und in großen Wagen.«
»Das war also, nachdem wir von Professor Yarborough zu Professor Freeman hinübergefahren waren«, bemerkte Bob.
»Ich warte, nicht weiß, was tun«, fuhr Hamid fort. »Dann Detektiv Peter kommt. Er geht durch das Haus, dann hinaus auf Terrasse und nimmt meine Katze. Ich überlege, dass er und einer von euch Ra-Orkon gestohlen und nun Katze stehlen. Ich werde sehr böse und angreife ihn. Es tut mir leid, Detektiv Peter.«
»Halb so schlimm«, wehrte Peter ab. »Eigentlich hat uns das gerade zusammengeführt. Und dann rückten wir dem Geheimnis mit vereinten Kräften zu Leibe!«
»Mhm.« Justus schaute nachdenklich vor sich hin. »So weit ist ja alles klar – nur ziemlich verworren.«
»Verworren ist das, was du da redest«, protestierte Peter, »und unklar dazu. Für mich ist das Ganze immer noch ein spezialgelagerter Sonderfall.«
Justus berichtigte sich. »Ich meine damit, dass wir den Sachverhalt klar überblicken. Nun müssen wir eine vernünftige Erklärung für alles finden.«
Bob hätte gern für alles, was er bis jetzt aufgeschrieben hatte, eine vernünftige Erklärung gehabt. Je mehr er darüber nachdachte, umso wirrer ging in seinem Kopf alles durcheinander.
»Ich glaube«, sagte Justus, »dass wir der richtigen Lösung auf die Spur kommen werden, wenn wir das Versteck des Mumienschreins finden können. Ich schlage vor, dass wir dieses geheime Lagerhaus ausfindig machen und dort warten. Irgendwann im Lauf des Abends werden Joe und Harry den Sarg ihrem geheimnisvollen Auftraggeber bringen, der schon die gestohlene Mumie hat. Wenn wir sie verfolgen, werden wir uns den Burschen schnappen und damit den Drahtzieher zu fassen kriegen. Und die Mumie holen wir uns auch zurück.« Justus war sichtlich angetan von der Aussicht, einem Kriminellen vom Range eines Drahtziehers das Handwerk zu legen.
»Dann«, fuhr er fort, »haben wir den Verbrecher, die Mumie und den Sarg. Wenn uns
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