Die drei ??? und die flüsternde Mumie
dass Wilkins von jemandem erschreckt wurde, der wahrscheinlich eine Gummimaske als Schakalkopf trug. Jemand hat sich als Anubis maskiert.«
Er berichtete noch in großen Zügen, was Peter am vergangenen Abend erlebt hatte.
»Ja, das leuchtet ein«, meinte Professor Yarborough. »Das würde alles erklären. Sag mir – werdet ihr den Mumienschrein wohl finden können? Und habt ihr eine Idee, was dahintersteckt? Glaubt ihr, dass dieser Achmed das alles angezettelt hat?«
»Ich habe ein paar Vermutungen, Herr Professor«, sagte Justus. »Aber noch keine Beweise. Den Mumienschrein wollen wir heute Abend finden. Sobald wir etwas wissen, werden wir Sie verständigen.« Er legte auf und schaute ins Leere.
Peter rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Na?«, fragte er. »Was denkst du jetzt wieder?«
»Mir fiel gerade ein«, antwortete Justus, »dass uns der Professor gestern erzählt hat, Wilkins sei Schauspieler beim Varieté gewesen, ehe er Butler wurde.«
»Na und?«
»Ein Schauspieler kann sich sehr geschickt ohnmächtig stellen«, sagte Justus. »Und es ist doch durchaus möglich, dass Wilkins in diesem Varieté als Bauchredner auftrat.«
»Meinst du wirklich?«
»Ich weiß es nicht. Aber nehmen wir es einmal an. Was könnte man daraus schließen?«
»Himmel!«, rief Peter aufgeregt. »Das würde heißen, dass Wilkins doch der Schuldige sein könnte. Oder dass er mit Achmed zusammenarbeitet. Oder auch mit einem Dritten. Was hältst du davon, Just?«
»Die Zeit«, erklärte Justus weise, »wird es an den Tag bringen.« Und zu Peters Verstimmung redete er den ganzen Nachmittag kein Wort mehr über den Fall.
Da tauchen nun einige Verdächtige auf – und Justus hat zweifellos irgendwo im Hinterkopf einen ganz bestimmten Verdacht! Doch wir kennen ihn und seine Devise inzwischen zur Genüge: erst überführen, dann präsentieren!
Viel zu viele Fragezeichen
Am frühen Abend rumpelte der kleine Lastwagen der Firma Jonas mit Sondergenehmigung von Mrs Jonas durch die Straßen von Los Angeles. Kenneth saß am Steuer. Justus hatte entschieden, dass es am klügsten sei, erst das Versteck des Sargs auszumachen und dann Joe und Harry dort aufzulauern. Die Jungen würden den beiden Männern folgen und sie überrumpeln, wenn sie den Sarg ihrem Auftraggeber, dem großen Drahtzieher, übergeben wollten. Nur so, meinte Justus, konnten sie ihn überführen. Für dieses Vorhaben wäre der goldbeschlagene Rolls-Royce zu auffallend gewesen. Von dem alten Lastwagen einer Schrottfirma würde dagegen niemand Notiz nehmen.
Hamid war im Taxi auf dem Schrottplatz eingetroffen. Jetzt saß er mit Justus vorn bei Kenneth, Peter und Bob hockten auf ein paar zusammengefalteten Planen im Laderaum. Langsam rollte der Wagen durch verkommene Straßenzüge mit Lagerhäusern und kleinen, schäbigen Ladengeschäften.
Während der Fahrt hatten Bob und Peter eifrig die Frage diskutiert, ob der Bösewicht am Ende Achmed oder Wilkins heiße, und jeder hatte seine Ansicht inzwischen mindestens zweimal geändert. Gerade brachte Kenneth den Wagen zum Stehen, Peter und Bob sahen hinaus. Sie hielten vor einem alten, geschlossenen Theater. Ein zerbrochenes Reklameschild verriet, dass hier einmal das Columbus Theater gewesen war. Auf weiteren Hinweisschildern stand: Geschlossen. Kein Zutritt. Betreten verboten . Da Justus und Hamid ausstiegen, sprangen auch Peter und Bob vom Wagen und liefen hinterher. Bob zog sein Bein noch leicht nach.
»Sieht das dem Gebäude ähnlich, in dem du gestern Abend warst, Peter?«, fragte Justus mit einem skeptischen Blick auf das halb verfallene alte Theater.
»Die Vorderseite habe ich nicht gesehen. Aber unser Haus war nicht so hoch«, stellte Peter nach kritischer Betrachtung fest.
»Scheint nicht zu sein das gleiche Haus.« Hamid schüttelte den Kopf.
»Immerhin ist es die Adresse, die wir von unserem Gewährsmann bekommen haben.« Justus sah noch einmal auf dem Zettel in seiner Hand nach. Vor einer Stunde hatte sich einer der Jungen von der Telefonlawine gemeldet und behauptet, sein Vater habe blaue Fragezeichen an der Hinterfront des Gebäudes Columbus-Street 108 gesehen. Sie waren sofort losgefahren, und da standen sie nun – eindeutig war hier Columbus-Street 108.
»Sehen wir mal hinten nach«, schlug Justus vor und führte die anderen in einen seitlichen Durchgang, der zur Rückseite des Gebäudes führte. Sie kamen auf einen Hof und sahen tatsächlich ein großes Einfahrtstor zu einem
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