Die drei ??? und die flüsternde Mumie
das geglückt ist, werden sich die übrigen Rätsel lösen.«
»Großartig«, kommentierte Peter mit unverhohlenem Sarkasmus. »Wirklich großartig. Aber wie ist das nun mit all den Straßen und Gassen, die wir nach meinem Kreidezeichen absuchen müssen? Gehen wir lieber – wir brauchen bestimmt eine Woche, vielleicht auch zwei. Und wir haben bloß acht oder neun Stunden Zeit.«
»Das habe ich nicht vor«, erklärte Justus. »Stattdessen habe ich heute früh schon einiges in die Wege geleitet. Ihr erinnert euch sicher noch an die Telefonlawine, die wir gestartet haben, als der kleinen Susie das neue Fahrrad gestohlen worden war?«
Natürlich erinnerten sie sich. Es war ein Geistesblitz von Justus gewesen, und er hatte planmäßig funktioniert.
Nur Hamid sah verwundert aus. »Bitte, was ist das – ein Telefonlawine?«
»Eine Telefonlawine«, erläuterte Justus, »funktioniert so: Man ruft ein paar Freunde an, die etwas wissen oder es herausbekommen können, und außerdem bittet man jeden Einzelnen, wieder ein paar andere Jungen anzurufen. Zuletzt sind es hunderte oder gar tausende von Jungen in der ganzen Umgegend, die sich bemühen, Teilfragen des Falles aufzuklären, um den sich alles dreht. Jeder, der etwas weiß, meldet es unserer Zentrale. Und wir können die neuesten Meldungen laufend für unsere Ermittlungen verwerten. Als es damals um das gestohlene Rad ging, meldete sich ein Junge, der ein paar Kinder mit einem gelben Gummihund kicken sah – und dieser Hund sah ganz genau so aus wie das Vieh, das Susie immer in dem Körbchen an ihrer Lenkstange spazieren gefahren hatte. Die Kleinen hatten den Hund bei einem Wochenendhaus auf dem Komposthaufen entdeckt. Untendrunter fanden wir dann auch das Rad, ohne Sattel und ohne Gangschaltung zwar, aber es war doch wieder da.«
Hamid hatte gespannt zugehört. »Und heute Morgen«, fuhr Justus fort, »rief ich fünf Jungen an, deren Väter im Industrieviertel von Los Angeles arbeiten. Ich gab jedem den Auftrag, wieder andere Freunde anzurufen, deren Väter auch in Los Angeles arbeiten. Jeder Junge soll seinen Vater bitten, nach blauen Fragezeichen auf einem Hallentor Ausschau zu halten. Wenn der Vater welche findet, so soll er die Adresse für seinen Sohn aufschreiben. Als Erklärung sagte ich, es sei eine Art Schatzsuche, und der erste Junge, der mir die Erfolgsmeldung durchgeben könne, werde einen Preis bekommen. Was das sein wird, muss ich mir noch einfallen lassen. Jetzt wollen wir mal hören, ob die Sache angelaufen ist.«
Er nahm den Telefonhörer ab, wählte eine Nummer und sprach kurz mit einem Freund. Über das kleine Mikrofon mit Lautsprecher, das er am Apparat installiert hatte und das auch als Sender und Empfänger für ihren Sprechfunkverkehr mit den Walkie-Talkies diente, konnten Bob, Peter und Hamid mithören.
Der Junge berichtete, dass er auftragsgemäß fünf Freunde angerufen habe und alle ihren Vater gebeten hätten, nach blauen Kreide-Fragezeichen Ausschau zu halten. Natürlich wüssten sie erst abends gegen sechs, wenn die Männer von der Arbeit nach Hause kamen, ob die Kreidezeichen entdeckt worden waren.
»Die Telefonlawine ist im Rollen«, sagte Justus, als er auflegte. »Leider können wir vor heute Abend nichts erfahren. Das bringt uns etwas in Zeitdruck, aber wenn wir Glück haben, brauchen wir dann nur noch zu dem Ort hinzufahren. Inzwischen würde ich mich ganz gern noch mal mit Professor Yarborough unterhalten.«
»Aber deine Tante lässt dich wohl kaum gehen«, gab Peter zu bedenken. »Ich hab doch gehört, wie sie sagte, du müsstest dich gleich nach unserer Besprechung bei ihr melden.«
»Na ja … Das stimmt allerdings.« Justus nickte. »Dann rufe ich ihn eben an. Bob, begleite bitte Hamid hinaus und bestelle ein Taxi für ihn.«
Hamid stand auf. »Ich möchte, dass Achmed einmal dich kennenlernt, Erster Detektiv Justus«, erklärte er. »Er glaubt, alle amerikanischen Jungen sind laut und haben schlechte Benehmen und machen Ärger für ihre Eltern. Ich werde ihm zeigen, einige amerikanische Jungen sind sehr klug und nett.«
»Danke schön, Hamid«, sagte Justus. Die Worte taten ihm sichtlich gut. »Übrigens, du hast doch Achmed nicht alles erzählt, was hier los war, oder?«
»Ich habe gesagt nur, dass ich euch gebeten habe um eure Dienste, zu finden Ra-Orkon und den Sarg«, erklärte Hamid. »Er lachte nur dazu, und er sagte, es ist dumm, zu geben Männerarbeit an Kinder. Dann erzählte ich ihm nichts mehr.«
»So
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