Die drei ??? und die flüsternde Mumie
Eistüte aussah. Er war nicht in Betrieb und schon halb verfallen. In dieser Gegend ließ sich wohl kein Geschäft machen.
»Anhalten, bitte«, gebot Justus. Kenneth stoppte. Peter, Just, Bob und Hamid stiegen aus. Dann standen sie zu viert auf dem Gehsteig und betrachteten die eistütenförmige Bude auf der Straßenseite gegenüber. »Hamid, hast du das Ding gestern auch gesehen?«, fragte Peter.
»Oh ja.« Hamid nickte. »Ich dachte, es ist kleiner Tempel. So sonderbar – zwischen die andere Häuser.«
Bob grinste. »Hier in Kalifornien gibt es Saftstände, die Orangen gleichen, und Würstchenbuden, die wie Würste aussehen«, erklärte er. »Ein Kiosk, der eine Eistüte darstellt, ist da völlig normal.«
Hamid blieb keine Zeit, sich darüber zu wundern. Mit ein paar Fragen fand Justus heraus, dass sich weder Peter noch Hamid erinnern konnten, in welcher Richtung sie an dem Eisstand vorbeigelaufen waren. Er fasste einen raschen Entschluss.
»Bob, du bleibst mit Hamid hier«, ordnete er an. »Schalte dein Walkie-Talkie ein – für den Fall, dass es noch etwas zu melden gibt. Peter, du gehst die Straße hier entlang und schaust in alle Seitenstraßen hinein. Vielleicht erkennst du die richtige wieder. Ich gehe in die andere Richtung und nehme mir da die Nebenstraßen vor. Wenn wir die richtige finden, führen uns die Geheimzeichen vielleicht doch noch ans Ziel. Schließlich haben Skinny und seine Freunde nicht ganz Los Angeles mit Kreidezeichen bemalen können.«
»Na schön, wir können’s ja probieren«, stimmte Peter zu.
»Kenneth bleibt mit dem Wagen hier stehen, und hier treffen wir uns wieder. Über die Walkie-Talkies bleiben wir in Verbindung.«
Es dunkelte bereits. Bald würde es Nacht sein. Peter und Justus gingen in entgegengesetzten Richtungen los. Im Lastwagen warteten Hamid und Bob.
»Vielleicht sie finden nicht den Sarg«, sagte Hamid. »Vielleicht Mumie von Ra-Orkon ist für immer verloren. Dann Achmed und ich sind sehr traurig zu sagen meinem Vater, wir verloren unseren ehrenwerten Ahnherrn.«
Bob merkte, dass Hamid trotz Justs Erklärungen darauf bestand, dass Ra-Orkon sein Ahnherr sei. »Wo ist Achmed heute Abend?«, fragte er.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Hamid. »Er sagte, er hat Geschäfte für meinen Vater. Er besucht Teppichhändler hier, um ihnen zu berichten von den Waren des Hauses Hamid.«
Bob erschien es wahrscheinlicher, dass Achmed sich irgendwo mit den beiden Dieben, Joe und Harry, treffen wollte, um den Mumiensarg zu übernehmen. Doch davon sagte er Hamid nichts. Der Junge war schon bedrückt genug.
Inzwischen waren Peter und Justus gut vorangekommen und hatten in viele Seitenwege und Querstraßen geschaut. Über Sprechfunk gaben sie ihre Fehlanzeigen durch. Es war schon fast zu dunkel, um überhaupt noch Kreidezeichen zu erkennen. Schweren Herzens gab Justus schließlich einen Befehl:
»Prüfe noch die nächste Querstraße, Nummer Zwei«, sagte er. »Dann komm zum Lastwagen zurück. Wir müssen besprechen, was wir weiter unternehmen.«
Peters Stimme kam aus dem kleinen Empfänger. »Verstanden. Ende.«
Justus trabte die nächste Seitenstraße hinunter. Sie glich den vielen anderen aufs Haar – auch hier Rückfronten von Geschäftshäusern mit Einfahrten für den Warenverkehr. Ganz am Ende der engen Straße sah er ein großes Gebäude, er ging darauf zu. An der Rückseite befand sich ein riesiges Tor, doch davor stand ein Auto: ein unauffälliger blauer Lastwagen. Als Justus näher kam, schob ein Mann das große Schwingtor hoch. Wenn hier Peters Kreidezeichen gewesen wären – was nicht wahrscheinlich war –, so hätte Justus sie nicht sehen können.
Justus blieb stehen. Er seufzte, drehte sich um und machte sich auf den Rückweg.
Dann hielt er noch einmal an. Er hatte jemanden sprechen hören.
»So, Harry, du kannst reinfahren«, sagte eine Männerstimme.
»Gut. Geh zur Seite, Joe!«, antwortete eine andere Stimme.
Harry! Joe! Die Namen der beiden Männer, die Ra-Orkons Sarg weggeschafft hatten!
Justus im Alleingang
Justus fuhr herum und rannte auf das Fahrzeug zu, das sich vorsichtig durch das große Tor in einen dunklen Raum schob.
Es gab für ihn nur eine Möglichkeit, nicht gesehen zu werden. Joe, der das Tor hochgedrückt hatte, stand links vom Wagen, Justus sauste zur gegenüberliegenden Seite. Als der Wagen durch die Einfahrt rollte, zwängte er sich mit in den dunklen Innenraum. Zwischen Wagen und Türrahmen blieb für ihn kaum mehr als ein
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