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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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über sie beschafft. Und es war tatsächlich Bentley, der sich an dem Abend, als deine Tante und Asmodi mit ihrer Kultgemeinschaft zusammenkamen, in der Garage versteckt hielt. Er hat eine Bandaufzeichnung von dieser Zusammenkunft.«
    »Und wenn schon?« sagte Allie. »Tante Patricia ließe sich nicht erpressen. Sie hat nichts zu verbergen.«
    »Und warum hat sie sich dann über Mrs. Comptons Unfall so aufgeregt?«
    Allie gab keine Antwort.
    »Wo ist deine Tante eigentlich?« fragte Justus.
    »Sie ist oben und weint.«
    »Und Asmodi?«
    »Der ist im Bibliothekszimmer. Was er treibt, weiß ich nicht.«
    »Hast du das Singen noch einmal gehört?«
    »Nein. Hier ist es still wie in einem Grab und ungefähr genauso unterhaltsam«, sagte Allie.
    »Na, dann halt die Augen offen«, rief Peter, »und sag uns Bescheid, wenn Bentley aufkreuzt.«

    Nun gibt es ja drei Möglichkeiten:
    1. Bentley ist ein Komplice von Asmodi.
    2. Bentley ist ein Rivale von Asmodi.
    3. Bentley ist der verlängerte Arm des Gesetzes (oder auch Ermittler auf eigene Gefahr).
    Wofür entscheidet sich meine Leserschaft an diesem Punkt?

    Aber Bentley zeigte sich nicht mehr. Allie rief gleich am nächsten Morgen bei Justus an, um das Fernbleiben ihres Hausmanns zu melden. Später an diesem Tag radelten Justus und Bob nach Santa Monica zum Tennyson Place. Die Fenster in dem kleinen Garagenbau hinter dem Haus wirkten leer, und wieder klingelte Justus im Vorderhaus. Eine spindeldürre Frau kam an die Tür und erklärte Justus, sie könne das Mittel aus der Apotheke leider nicht für den Mieter in der Garage entgegennehmen, da er nicht mehr hier sei. Er sei am Vormittag ausgezogen und habe keine Nachsendeanschrift hinterlassen.
    »Wissen Sie, welchen Möbelspediteur er bestellt hatte?« fragte Justus. »Der Apotheker bekommt noch das Geld.«
    »Er hatte gar keinen Spediteur«, sagte die Frau. »Er hat sich irgendwo einen Wagen mit Anhänger besorgt und seinen Kram selber weggefahren. So viel Zeug hat er ja nicht gehabt.«
    Justus bedankte sich und ging wieder zu Bob, der auf dem Gehweg wartete. »Ich glaube, vorerst werden wir von Bentley nichts mehr hören«, meinte er. »Ich weiß nicht, ob ich darüber froh oder traurig sein soll.«

Die Diamanten der Kaiserin
    »Bentley fehlt mir allmählich«, sagte Allie am dritten Tag nach dem Verschwinden ihres Hausmanns zu Justus. »Da war wenigstens Betrieb im Haus. Tante Patricia sitzt in ihrem Zimmer und grübelt, oder sie sitzt auf der Terrasse und grübelt. Asmodi lungert herum. Er läßt sie kaum eine Minute aus den Augen.«
    »Lungert er heute früh auch herum?«
    »Nein. Jetzt ist er gerade beim Friseur.«
    »Worüber unterhalten sich denn die beiden?« wollte Justus wissen. Er und Allie lehnten am Zaun hinter dem Haus der Jamisons und schauten Allies Pferd auf der Koppel zu.
    »Die reden nicht mehr miteinander.«
    »Ich habe Bedenken, daß deine Tante in eine dunkle Geschichte verwickelt ist«, sagte Justus. »Bob hat sich über Magie eingehend informiert, und vieles von dem, was deine Tante so treibt, ist in den einschlägigen Büchern aufgeführt. Dazu gehört auch, daß man mit einem Messer einen Kreis um sein Bett zieht. Und es gibt eine Menge Beschwörungsformeln für Geister und Verwün-schungen, bei denen brennende Kerzen eine Rolle spielen.«
    »Kerzen haben wir seit Tagen nicht mehr angezündet«, sagte Allie.
    »Nächste Woche ist die Versteigerung der Castillo-Hinterlassenschaft«, sagte Justus. »Hat deine Tante vor, hinzufahren? Mrs. Compton wird ja nicht dabeisein und bei der Kristallkugel mitbieten können.«
    »Nein, Mrs. Compton wird noch monatelang nirgends hingehen können. Sie hat einen doppelten Beinbruch. Aber ich glaube nicht, daß Tante Patricia irgendwelche Pläne hat«, sagte Allie.
    »Sie ist wie betäubt. Sie ist nur zu einem fähig: jeden Tag das Krankenhaus anzurufen und nachzufragen, wie es Mrs. Compton geht. Dabei spricht sie aber nie selbst mit Mrs. Compton, nur mit der Krankenschwester.«
    Allie blickte zur Vorderseite des Hauses hin. Ein großer schwarzer Wagen war in die Zufahrt eingebogen. Ein Chauffeur stieg aus und öffnete hinten die Tür, und ein eleganter Herr in gestreifter Hose und schwarzem Jackett entstieg dem Wagen mit einem Päckchen in den behandschuhten Händen. Justus bekam Stielaugen. Solcher Glanz fiel selten auf Rocky Beach, und erst recht nicht vormittags um elf.
    Allie kniff die Augen zusammen. »Van Storen & Chatsworth!« verkündete sie. »Die geben

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