Die drei !!! Vorsicht, Strandhaie! (Ausrufezeichen) - Vogel, M: drei !!! Vorsicht, Strandhaie
ratloses Gesicht.
»Vielleicht ein Geist …«, murmelte Kim. Marie und Franzi starrten sie an. Angst spiegelte sich auf ihren Gesichtern. Diesmal widersprachen sie nicht.
Ein scharrendes Geräusch ertönte auf dem Hof, und Marie stürzte zum Guckloch. »Da draußen ist jemand!«, flüsterte sie. »Am Brunnen. Ein Gespenst scheint es allerdings nicht zu sein. Eher ein Mann.«
»Ist es … Tobias?«, hauchte Kim und hielt den Atem an. Sollte Tobias sie etwa hier eingesperrt haben?
»Keine Ahnung.« Marie klang unsicher. »Schon möglich. Ich kann’s nicht so genau erkennen.«
»Bestimmt ist er das.« Franzi schien keine Zweifel zu haben. »Wahrscheinlich trifft er sich hier wieder mit seinen Komplizen. Und als er unsere Stimmen gehört hat, hat er uns kurzerhand eingesperrt, damit wir nicht im Weg sind. Mist! Warum haben wir bloß so einen Lärm gemacht? Wahrscheinlich hat man unser Gegacker noch bis zum Strand gehört. Das war echt dämlich von uns.«
»Allerdings.« Kim seufzte und rieb ihre eiskalten Hände gegeneinander. »Aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Wir sollten lieber überlegen, wie wir hier rauskommen.«
»Das Tor kriegen wir nie im Leben auf«, stellte Franzi fest und klopfte gegen das Holz. »Solide Wertarbeit.«
Marie verließ ihren Beobachtungsposten am Guckloch und sah sich aufmerksam im Schuppen um. »Die Löcher in den Wänden sind leider auch alle zu klein. Da passt keine von uns durch.« Sie legte den Kopf in den Nacken. »Der einzige Fluchtweg scheint über das Dach zu führen.«
Kim folgte ihrem Blick. »Über das Dach? Aber wie sollen wir denn da raufkommen? Das ist doch viel zu hoch!« Allein bei der Vorstellung, oben auf den Dachbalken herumzuturnen, wurde ihr ganz schwindelig.
Franzi untersuchte die Mauer. »Mit etwas Glück könnte es klappen. Die Mauer eignet sich ganz gut zum Klettern, glaube ich.«
»Ja, solange sie nicht einstürzt«, murmelte Kim.
»Ich versuch’s«, beschloss Franzi und begann, ein paar zerbrochene Dachschindeln aufeinanderzustapeln. Plötzlich hielt sie inne. »Was haben wir denn da?« Sie zog etwas aus dem Haufen aus Steinen und alten Schindeln. »Ein Stück Seil! Super! Dann kann ich mich von oben abseilen und muss nicht die ganze Mauer wieder hinunterkraxeln.«
Beim Anblick des Seils überlief es Kim eiskalt. Ob das der Strick war, mit dem sich die Fischerstocher erhängt hatte? Kim schüttelte den Kopf und verdrängte den Gedanken schnell wieder. Sie durfte sich nicht länger in der Vergangenheit verlieren, sondern musste sich jetzt ganz auf ihre bevorstehende Flucht konzentrieren.
»Bist du sicher, dass das Seil hält?«, fragte Marie skeptisch. »Wenn es reißen sollte, kannst du dir alle Knochen brechen. Die Mauer ist schließlich ziemlich hoch.«
Franzi untersuchte den Strick. »Ach was, der hält schon. Ich mach ein paar Knoten hinein, dann kann ich gleich besser daran herunterklettern.« Sie versah das Seil in regelmäßigen Abständen mit mehreren Knoten, wickelte es sich um die Hüfte und stieg auf den Dachziegelhaufen. Er wackelte bedenklich, aber Kim und Marie waren sofort zur Stelle und stützten Franzi.
»Du musst das nicht tun, wenn du es für zu gefährlich hältst«, sagte Kim. »Es gibt bestimmt noch einen anderen Fluchtweg.«
»Wenn ihr ihn gefunden habt, sagt mir Bescheid.« Franzi, die gerade ihren Fuß in eins der Löcher gestellt hatte, zog sich nun langsam an der Mauer hoch. »Ich hab nämlich keine Lust, hier drinnen zu verschimmeln. Außerdem zahlt sich so endlich der Kletterkurs vom Sportclub aus, den ich letztes Jahr mitgemacht habe. Die Kletterwände in der Halle sahen fast genauso aus wie die Wand hier. Der einzige Unterschied ist, dass ich hier nicht angeseilt bin.« Franzi schnaufte und hörte auf zu reden. Offenbar brauchte sie jetzt ihre ganze Puste zum Klettern.
Kim ließ Franzi nicht aus den Augen und bohrte vor lauter Aufregung ihre Fingernägel in die Handflächen. Eigentlich war diese Aktion totaler Wahnsinn. Was, wenn Franzi abstürzte? Je höher sie kam, desto mehr brach Kim der Angstschweiß aus. Sie wollte nicht mehr hinsehen, konnte ihren Blick aber auch nicht abwenden.
Ganz langsam schob sich Franzi immer höher hinauf. Sie ging sehr sorgfältig vor und prüfte gründlich jeden Mauervorsprung und jedes Loch, bevor sie ihren Fuß hineinstellte und sich mit beiden Armen weiter hochzog. Aber auf halber Höhe erwischte sie trotzdem einen losen Stein, der polternd zu Boden fiel. Kim und
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