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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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wanderten. Sie sind eine sehr starke Frau. Ich möchte
auch so werden wie Sie.« Lavinia fühlte sich unangenehm
geschmeichelt. »Ihr beobachtet uns?«, fragte sie und
erschauderte.
    »O
Frau Lavinia Herz, das tut mir leid. Es war unser Auftrag, Sie und
Ihre Freunde zu beobachten! Wir möchten nur das Beste.«
    »Wer
hat euch befohlen, uns zu beobachten? Und wie viele von euch hoppeln
hier noch durch die Gegend?«
    »Nein
Schwester! Das geht zu weit! Wir reparieren einfach die Tür und
gehen wieder.«
    »Wir
dürfen nicht erzählen, wer sich um euch sorgt. Doch wir
möchten nur das Beste für Sie, Frau Lavinia Herz, und Ihre
Freunde«, beteuerte Qendressa.
    »Schon
gut! Wie viele gibt es von euch?«
    Die
Pixies tauschten Blicke.
    »Bruder
Oscar, du reparierst die Tür und ich unterhalte mich mit Frau
Lavinia Herz.« Qendressas Stimme klang zum ersten Mal fest.
    Oscar
hörte auf sie und fing an, die Schrauben aus der Halterung zu
drehen.
    »Gut!
Frau Lavinia Herz, ich erzähle Ihnen unsere Geschichte.«
    »Okay,
sehr gut! Aber nenn mich bitte nicht Frau Lavinia Herz«, sagte
Lavinia und bot Qendressa einen Sitzplatz auf ihrem Bett an.
    Der
Pixie ging zu ihrem Bett.
    Lavinia
wunderte sich, sie hatte eher ein Hoppeln erwartet.
    Als
Qendressa auf das Bett sprang, ähnelte das schon eher einem
Hasen. »Gut Frau Lavinia, ich fange mit der Sage der Pixies
an«, sagte Qendressa und machte es sich auf Lavinias Bett
bequem.
    »Es
ist nicht sicher, wie wir entstanden sind,
doch als die heilige Minoush Ayorweden erschuf, um die Magier vor den
Menschen zu retten, musste es wohl einen Teil gegeben haben, der
schwor, nie wieder Magie anzuwenden. Dieser Teil wurde zur Strafe vom
Ersten König zu einem Mix aus Magier und Tier verzaubert.«
    »Das
war’s schon? Mehr gibt’s nicht?«, sagte Lavinia,
als ihre Besucherin nicht weitersprach und sie mit ihren großen
schwarzen Augen ehrfürchtig anschaute.
    »Nun
ja, das Volk der Pixies ist natürlich sauer auf die Magier.
Deshalb verstehen sich die meisten Pixies nicht mit Menschen. Fast
alle leben außerhalb der Städte und Dörfer Ayorwedens
und bestehlen Reisende und Wanderer, weshalb die Magier uns auch
nicht mögen«, sagte Qendressa und zwang sich
offensichtlich zu einem Lächeln.
    »Was
ist mit euch? Du sagtest, ihr lebt schon seit Jahrzehnten auf diesem
Gelände.«
    »Meine
Vorfahren beschlossen, sich anständige Arbeit zu beschaffen und
baten damals die Familie Sonnenschein um einen Arbeitsplatz. Den
bekamen sie auch. Aber dafür wurden wir vom Stamm der Pixies
verbannt. Wir dürfen nicht mehr zurück in die Wildnis, oder
sie werden uns jagen und opfern«, sagte Qendressa ängstlich,
als könnte plötzlich ein fremder Pixie durch das Fenster
springen und sie mitnehmen. Oscar war gerade dabei, die Schrauben am
oberen Ende der Tür wieder hineinzudrehen. Der Schraubenzieher
schwebte in der Luft und drehte sich von selbst.
    »Aber
Magie besitzt ihr trotzdem noch?«
    »O
ja, aber erst seit Kurzem, Frau Lavinia! Sofie Sonnenschein hat uns
Kräfte geschenkt, mit denen wir das Anwesen besser auf Trab
halten können«, sagte Qendressa.
    Ihr
Bruder hüstelte leise und Qendressa verstand wohl, dass sie zu
viel verraten hatte.
    »Also
faltet ihr immer unsere Wäsche?«
    »O
ja, meine Mutter Mariella und ich ziehen jede Nacht von Zimmer zu
Zimmer und pflegen eure Kleidung. Wir durften uns aber nicht zeigen,
deshalb konnten wir nur selten eure Wäsche waschen und kochen.
Das gehört eigentlich auch zu unseren Aufgaben«, sagte
Qendressa stolz.
    »Wieso
dürft ihr euch uns nicht zeigen?«
    Wieder
hustete Oscar auffällig laut, während er die unteren
Schrauben hineindrehte.
    »Okay, falsche
Frage! Wisst ihr, was das für ein Wesen war, das in unserer
Bibliothek eingebrochen ist?«
    »Nein
Frau Lavinia«, sagte sie bestimmt.
    »Du
hast damals die Akte von meinem Schreibtisch genommen!«, sagte
Lavinia mit Blick auf die rosa Schleife im Fell von Qendressa.
    »Frau
Lavinia darf deswegen nicht sauer sein! Wir stehlen normalerweise
nicht, und ich – ich hab sie sofort, als die Gefahr vorüber
war, wieder zurückgelegt. Auch das mit der Explosion in der
Eingangshalle tut mir leid. Aber dieser Zauber hätte mich fast
aufgespürt, zusammen mit der Akte. Ich hab nicht gewusst, wie
ich mir anders helfen sollte.« Sie blickte Lavinia
entschuldigend an.
    »Schon
gut, du hast alles richtig gemacht«, sagte Lavinia. Sie
wunderte sich, wie selbstverständlich sie damit zurechtkam, ein
Gespräch mit einem

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