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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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man
gemeinsam fast von einem Zombie gefressen wird, dann erzeugt das wohl
eine Art Freundschaft. Außerdem denke ich, hab ich sie vorher
schon ein bisschen gemocht«, sagte Lavinia und Motzig sah ein,
dass sie nicht aufgeben würde.
    Er
wusste selbst nicht, ob sie zusammen waren, oder ob er überhaupt
mit ihr zusammen sein durfte. Schließlich war da noch die
Vergangenheit.
    »Sie
braucht gar nicht so unschuldig zu tun. Ich weiß, dass sie zu
dir gesagt hat, du darfst meine Kratzer im Gesicht nicht heilen,
solange ich nicht verrate, wohin ich immer gehe, wenn ich nicht im
Anwesen bin.«
    »Sie
vermutet, du warst zuletzt im Dunklen Wald. Du vergisst, sie kann
vieles erahnen.«
    »Und,
weiß sie auch, wo ich die vorigen Male war?« Er
versuchte, seine Neugierde zu verbergen.
    »Nein, aber sie
rätselt darüber. Ich glaube, ihre Gabe entwickelt sich
langsam weiter. Bald kann sie sie so steuern, dass sie ihr genau das
verrät, was sie wissen möchte.«
    In
seinen Ohren hörte sich das fast wie eine Drohung an.
    »O
sieh mal! Dort drüben wächst einer!« Lavinia rannte
über den gefrorenen Boden.
    »Pass
auf, es ist glatt!«, warnte Motzig.
    »Ach,
selbst wenn ich mir etwas brech’, meine Gabe heilt es wieder«
Unbekümmert zog sie ein Fläschchen heraus. Sie pflückte
die gelben Blüten der Zaubernuss ab und verstaute sie darin, bis
kein Platz mehr war. »Wunderschön nicht? Ich hatte nie
gewusst, dass es auch im Winter blüht.«
    »Ihr
seid euch sicher, dass der Förster ein Zombie war?«,
fragte Motzig, um am vorherigen Thema anzuknüpfen.
    »Nun
ja, er war tot und überall hingen Maden. Ich vermute schon«,
sagte Lavinia und werkelte am Verschluss ihrer Flasche.
    »Vielleicht
war er einfach nur hässlich.« Motzig hatte bereits
vermutet, dass sie es mit einigen schrecklichen Wesen zu tun bekommen
würden, aber mussten die ersten Wesen gleich Zombies sein?
    »Hässlich
war er auch, das steht fest.«
    »Wie
hast du es geschafft, dass der Zombie dich plötzlich losgelassen
hat?«
    »Das
weiß ich nicht! Er hatte mir den Knöchel gebrochen und
dann hat meine Gabe den Knöchel wieder geheilt. Plötzlich
hat das Ding mich losgelassen – er hat richtig Feuer gefangen.«
Lavinia verzog angeekelt das Gesicht.
    »Mein
Glückwunsch, vor Zombies musst du dich künftig nicht mehr
fürchten. Deine Gabe ist dazu da, Verletzungen zu heilen, aber
ein Zombie ist tot. Dort gibt es nichts mehr zu heilen. Was bei
Lebewesen heilend wirkt, hat auf Untote wahrscheinlich die
gegenteilige Wirkung.«
    »Also
kann ich Untote in Flammen aufgehen lassen?«, fragte Lavinia
sichtlich beeindruckt und starrte auf ihre manikürten Hände.
    »Wenn
du sie berührst und heilen möchtest, offensichtlich.«
    »Denkst
du, das Kind an Halloween war auch ein Zombie?«
    »Ich
befürchte es.« Er steckte Lavinias Fläschchen in
seine Umhängetasche.
    »Wie
kommen denn Zombies zur Welt?«, fragte Lavinia, während
sie über einen Haufen Wurzeln stolperte.
    »Ich
weiß es nicht, denke aber, es sind Leichen, die verzaubert
wurden. Wir sollten Nadia fragen, ob sie schon ein Buch über sie
gefunden hat.«
    »Ach
ja, Nadia …«,
    »Bitte!
Ich möchte nicht über sie reden«, unterbrach er sie.
    Zurück
im Anwesen, fanden sie Nadia wie üblich am Schreibtisch in der
Bibliothek. Sie hatte noch kein Buch über Zombies gefunden.

    L avinia
schlüpfte in einen warmen Bademantel. Es war Nacht geworden und
ihre Blase drückte mal wieder. Ihre Badezimmertür klemmte
nach wie vor. Sie dachte daran, Motzig aus dem Bett zu schleifen und
ihm zu sagen, er solle sie wieder reparieren. Schließlich waren
es seine lausigen Mechanikerfähigkeiten, die dafür sorgten,
dass die Tür bereits zum dritten Mal klemmte. Nein, so etwas
hätte die alte Lavinia getan, doch die neue war so freundlich,
und würde bis zum Morgen warten, ehe sie ihm einen gepfefferten
Einlauf verpasste.
    Sie
kam durch den Gang mit Aussicht auf den Wintergarten und ihre
Armbanduhr schlug Mitternacht. Genervt stöhnte sie auf. Diese
Situation hatte sie bereits zweimal erlebt und jedes Mal war das
unheimliche Geschöpf mit den roten Augen aufgetaucht. Diesmal
würde sie den anderen Weg nehmen. Sie lief zurück in ihr
Zimmer, schloss die Tür und ging durch die zweite Tür in
ihrem Zimmer wieder hinaus. Sie stand nun in dem Gang, den sie in
ihrer ersten Nacht hier bereits gesehen hatte. Damals hatte sie ihn
gemieden, da sie nicht wusste, wohin er ging. Inzwischen wusste sie,
dass er um den Wintergarten herum zum

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