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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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durch das Zimmer fliegen, ihn selbst inbegriffen.
Mit einem ohrenbetäubenden Knall endete diese Zeitlupe. Er
stürzte mit Roxy durch das dünne Glas des hohen Fensters
hinaus in die Büsche.

    N adia
wusste nicht, was passiert war. Ein Luftstoß hatte sie in den
Wintergarten geschleudert. Sie landete hart auf einem Felsen. Sie
vernahm Lavinias Kreischen und raffte sich so schnell wie es ihre
schmerzenden Gelenke zuließen wieder auf. Sie hörte das
betäubende Geräusch einer zweiten Schallwelle und blickte
vorsichtig durch den Türrahmen ins Wohnzimmer.
    Lavinia
wollte mit Luca auf dem Arm in den Gang rennen, als die Schallwelle
sie plötzlich in die Luft hob. Es war bizarr, sie sahen aus wie
zwei Marionetten, denen man die Schnüre durchgeschnitten hatte.
Mit einem lauten Knall wurde Lavinia mitsamt Pixie in Echtzeit in das
Treppenhaus der Eingangshalle geschleudert.
    Motzig
lag vor dem zersplitterten Couchtisch und rappelte sich auf. Bevor
die nächste Schallwelle ihn ergreifen konnte, hob er seine Hände
und stieß damit in Richtung des Angreifers.
    Wie
von Geisterhand hob es diesen vom Boden und warf ihn ohne viel Getue
und Getöse in die Pflanztöpfe hinter sich. Der bleiche Kerl
wollte sich wieder aufrappeln, da setzte Motzig nach und warf ihn
durch ein anderes Wohnzimmerfenster. Lautes Splittern bezeugte die
gelungene Tat und das Knacken der Äste verriet seine Landung in
den Büschen.
    Motzig
rannte zum Fenster, im selben Moment hörte Nadia ein Plopp und
eine kleine Fledermaus flog rasch in den dunklen Himmel hinauf.
    »Ein
Vampir! Wir haben gegen einen Vampir gekämpft!«, sagte
Motzig fast ungläubig und wischte sich das Rinnsal Blut, das aus
seiner Nase tropfte, weg.
    Nadia
kam neben ihm zum Stehen.
    »Geht
es dir gut?«, fragte er sie.
    Sie
nickte, gleichzeitig kam Lavinia wieder zurück. Sie drückte
die Hand auf ihren Kopf und verzerrte ihr Gesicht vor Schmerz.
    Auch
Roxy und Maxim rührten sich in den Büschen. Nadia hörte
Maxim etwas flüstern.
    Lavinia
heilte ihnen zügig ihre Wunden, dann
verabschiedeten sie den zitternden Luca. Er stieg mit seiner
Schwester die Treppen zu ihren Zimmern empor.
    »Also
gut! Wir wissen wohl jetzt, wer unser Gegner ist«, stöhnte
Lavinia und Nadia empfand starkes Mitgefühl mit ihr. Lavinia
hatte zwar die Gabe, andere zu heilen. Doch als Nebenwirkung traten
die Schmerzen und Wunden für unbestimmte Zeit bei ihr selbst
auf.
    »Denkst
du, ein Vampir will uns töten?«, fragte Maxim und trank
den Tee, den Roxy für alle zubereitet hatte.
    Nadia
konnte sich nicht rühren, ihr
Körper zitterte noch immer.
    »Spielen
wollte der ganz sicher nicht«, sagte Lavinia und putzte ihre
blutige Nase mit einem Taschentuch ab.
    »Tschuldigung!«,
sagte Motzig.
    Lavinia
winkte ab. »Ist eh gleich vorbei.«
    »Ich
hab ab und zu ein Zucken gesehen! Es war schwarz und umhüllte
den Vampir«, sagte Nadia.
    Sie
diskutierten darüber, was dies sein könnte und ob es
vielleicht normal bei Vampiren war. Was Lavinia aber verneinte. Sie
hatte im Schnupfenden
Regenbogen öfters
welche gesehen und die waren ohne zuckende Schatten. Auch wurde die
Frage aufgeworfen, wie der Vampir es geschafft hatte, durch den Wald
zu kommen. Für Roxy war dies ein klarer Beweis dafür, dass
er der Urheber des bösen Zaubers war, dass er den Wald verhext
hat.
    »Mir
egal, er hat fast den kleinen Luca getötet! Das ist mir
eindeutig zu viel Hokuspokus«, sagte Lavinia und verabschiedete
sich ins Bett. Sie wollte wenigstens einmal ausschlafen, meinte sie.
    Als
sich Motzig und Nadia ebenfalls verabschiedeten, um die Abwehrzauber
zu testen, die sie rund um ihr Anwesen beschworen hatten, waren nur
noch Roxy und Maxim in der Küche.

    R oxy
hatte großes Mitleid mit Maxim. Sein Vater lag womöglich
im Sterben und als Sahnehäubchen wurde er selbst von einem
Vampir durch das Fenster geschleudert. Sie saßen schweigend da
und Maxim stocherte mit dem Löffel in seiner leeren Teetasse
herum. »Soll ich dir noch eine Tasse machen?«
    Maxim
schaute sie mit einer Mischung aus Überraschung und Dankbarkeit
an und schüttelte den Kopf.
    »Ich
zeig dir etwas«, sagte sie, nahm Maxim an der Hand und führte
ihn quer durch das Anwesen. Sie stiegen drei verschiedene
Treppenhäuser hinauf, gingen durch verstaubte knarrende Türen,
liefen durch Gänge, die noch nicht von den Pixies mit
elektrischem Licht ausgestattet worden waren, und kamen dabei an
einer Terrasse vorbei, die einen atemberaubenden Blick auf den Wald
hinter dem

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