Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)
die Tischplatte. Nur seine neugierig aufgespitzten
Ohren lugten über die Tischplatte
»Gut,
also wartet dort im Wald ein meterhohes Ungetüm auf uns, ein
Vampir und etwas, das wir noch nicht einmal kennen, außer dass
es einen Buckel hat?«, fragte Roxy und sah auf die Ohren des
Pixies.
Sie
regten sich nicht.
»Okay
dann geht’s los, bekämpfen wir das endgültige Böse!«
Die
anderen schienen nicht so entschlussfreudig zu sein
»Wir
wissen nicht einmal, ob das alles stimmt mit dem Pollentiger! Mal
abgesehen davon, dass auch noch Zombies durch die Gegend streifen«,
hielt Nadia dagegen.
Roxy
zeigte auf den Pixie. »Aber das ist doch klar, er denkt es
auch.«
»Das
reicht nicht aus, sich übermütig und gedankenlos in einen
Wald zu stürzen, der uns zerquetschen möchte.«
»Was
ist, wenn wir einen Weg finden könnten, um herauszufinden, ob
wirklich ein Pollentiger auf uns wartet? Können wir dann endlich
hineingehen.« Roxy
sah Nadia ohne zu blinzeln an.
Diese
blickte in das ausdruckslose Gesicht von Motzig und nickte.
»Gut!
Lavinia, du hast doch einmal von deinem Freund erzählt, der ein
guter Freund des Försters war?«
»Ja,
wieso?«
»Na
ja, wenn jemand weiß, was auf uns wartet, dann er. Er wird
wissen, wie wir den Pollentiger vernichten und den Wald retten
können. Schließlich hat er doch schon dreimal den
Magischen Flora-Wettbewerb gewonnen.«
»Ja
schon, aber …«
»Gut,
dann schlaft euch erst mal aus. Wir werden morgen nach St. Benedikt
gehen.« Roxy klatschte in die Hände und kurze Zeit später
gingen alle außer Lavinia und Roxy auf ihre Zimmer.
»Roxy,
du weißt aber schon, dass er nur in Kürbiszucht-Wettbewerben
gewonnen hat.«
Roxy
grinste verschmitzt.
L avinia
setzte sich am nächsten Morgen dafür ein, Ischariot nicht
für seine Taten zu bestrafen. Er hatte zugegeben, damals für
das Bucklige Wesen die Seite aus dem Buch in ihrer Bibliothek
gerissen zu haben. Da Pixies nichts aus dem Zuhause ihrer Herren
stehlen konnten, bewahrte Ischariot das Stück Papier so lange in
seinem Zimmer auf, bis ihm das Bucklige Wesen den Befehl gab, es zu
verbrennen. Er war es auch der die Seite aus dem Buch in Osvaldos
Buchhandlung gestohlen hat, nachdem der Verkäufer sich weigerte,
es ihm zu verkaufen. Lavinia fand, der arme Kleine konnte nichts für
die Verführung durch das Böse.
Draußen
war es wieder warm geworden, der Frühling vertrieb alles Trübe
und strahlender Sonnenschein ließ das Anwesen in einem matten
Glanz erleuchten. Lavinia stand in der Einfahrt des Grundstücks.
Es war schon seltsam, vor fast einem Jahr war sie hier das erste Mal
gewesen, und nun hatte sich ihr Leben grundlegend geändert.
Ihre
Freunde gesellten sich zu ihr. Sie
bereiteten sich auf einen harten Kampf vor. Der Wald würde sie
nicht einfach so durchlassen. Lavinia fiel auf, dass Nadia fehlte,
die aber im nächsten Augenblick auf der Treppe erschien und zu
ihnen heruntereilte. Sie hatte ein Buch, das sie aufgeregt hin- und
herwedelte.
»Das
hatte ich ganz vergessen«, sagte sie außer Atem und hielt
ihnen ein altes Notizbuch vor die Nasen.
Ein
kleines Vorhängeschloss baumelte daran, das offensichtlich
aufgesprengt worden war.
»Nadia, wir wollen
los!«, drängte Roxy und schaute auf die Uhr.
»Nein
dieses Buch ist der Beweis! Wir müssen nicht nach St. Benedikt,
ich habe den Beweis hier in meinen Händen.« Wieder wedelte
sie mit dem Buch herum.
»Mann,
was für einen Beweis?« Roxy war sichtlich genervt.
»Das
Buch habe ich an Weihnachten aus der Hütte mitgenommen. Hier
stehen alle Märchen des Joona Chrys im Original drin. Wisst ihr, was das
heißt?« Nadia tippelte nervös herum.
»Dass
du uns unnötige Zeit kostest.«
»Dass
der Förster Joona Chrys war«, sagte Lavinia und fing
ebenfalls zu tippeln an.
»Ist
das etwa ansteckend?«, fragte Roxy besorgt und sah zu Motzig.
Doch
Motzig ließ sich nicht beirren. »Ihr meint, er hat seine Märchen
nach wahren Begebenheiten geschrieben?«
»Das
mein ich nicht nur, ich habe es mal in den Magischen
Lettern gelesen.
Joona Chrys lebte viel in der Natur und hatte Märchen um alle
möglichen Geschöpfe, die ihm dort begegnet waren,
gesponnen. Nur dass es der Förster war, wusste ich nicht«,
sagte Nadia aufgeregt und blieb stehen.
»Okay,
das spart uns den Weg zu dem Gartenheini. Also Leute, gehen wir
jetzt los?« Roxy wurde immer ungeduldiger.
»Ich
denke wir sollten uns vorbereiten«, sagte Motzig ruhig.
»Wie
bitte?«, fragte Roxy, als
hätte sie
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