Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
Vom Netzwerk:
Krieger, der alarmiert von seinem Posten
um die Ecke rannte und auf sie zustürmen wollte. Doch Motzig war
schneller und feuerte einen Fluch auf den Krieger ab, dessen Wucht
das Gatter aus den Angeln riss und gegen die Rüstung des Mannes
krachte. Es schleuderte ihn von den Beinen und er blieb bewegungslos
liegen.
    »Hey,
das ist ein Krieger, der wird das wohl aushalten«, verteidigte
sich Motzig unter Nadias bösem Blick. Schnell stiegen sie über
das halb zerstörte Gatter und rannten durch den kleinen Raum
hinaus auf die leere Gasse.
    »Ich
dachte, das Teleportieren würde sich irgendwie besonders
anfühlen«, sagte Lavinia.
    »Du
solltest dich mal mit Roxy teleportieren«, warnte Nadia sie.
    »Dafür
haben wir keine Zeit«, sagte Maxim ungeduldig und Motzig
stimmte ihm mit einem Brummen zu.
    »Wie
kommen wir jetzt in den Dunklen Wald? Durch das Stadttor werden sie
uns nicht lassen«,
sagte Motzig ratlos.
    »Dann
müssen wir über den Fluss«, schlug Lavinia vor. »Dort
vorn fließt er geradewegs in den Wald.
    »Ich
weiß nicht, das wird Ärger geben«, gab Nadia zu
bedenken.
    »Hat
jemand eine bessere Idee?«, fragte Motzig in die Runde.
    »Gut,
lasst uns ein Boot suchen«, meinte Maxim nach kurzem Schweigen.
Sie rannten mit geduckten Köpfen in eine Gase auf der
gegenüberliegenden Straßenseite.

    M otzig
war sich sicher, dass man kaum verdächtiger aussehen konnte, wie
sie vier es gerade taten. Wenn sie ein Krieger zu Gesicht bekam,
würde er sofort Alarm schlagen. Sie kämen keinen Meter
weiter.
    »Stopp!
Hier geht’s entlang!«, rief Lavinia, die stehen geblieben
war und sie in dem Labyrinth aus dunklen Gassen zurückwinkte.
    »Dort
ist der Fluss, ich höre ihn.« Sie rannte in eine weitere
dunkle Gasse. Die anderen folgten ihr. Sie kamen zu einer schwach
beleuchteten Straße. Es war eine Sackgasse, die am ruhig
dahinfließenden Fluss endete. Ein wackliger Holzsteg
überspannte das Wasser, ein alter Kutter war daran befestigt.
    Motzig
zog den Kahn heran. Ein modriger Geruch ereilte ihre Nasen, als sie
einstiegen.
    »Motzig,
kannst du das Ding steuern?«, fragte Maxim spürbar
verunsichert.
    »Ja
klar, früher war das mein Hobby.« Ein
dumpfes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Er sah zu
Nadia, die kurz die Augenlider zusammenpresste und aussah,
als würde sie beten.
    »Nadia,
gibt es in Ayorweden so was wie einen TÜV?«, wollte Maxim
wissen, als sie sich in die Fluten begaben.
    »Ich
denke nicht.«
    Es
hatte sich bereits Wasser am Boden des Kahns gesammelt.
    Sie
tuckerten leise mit der Strömung und
konnten zu beiden Seiten nur fade Häuserfronten erkennen. Die
Fenster waren alle dunkel und kein Geräusch war zu hören,
nur das fließende Wasser unter ihnen. Keiner sprach.
    Motzig
war sich nicht
sicher, ob sie jemand von den Ufern aus erkennen konnte. In der Ferne
erblickte er den hell erleuchteten Landeturm der Wolkenwandler, das
größte Wahrzeichen von St. Benedikt.
    Maxim
machte sich offensichtlich große Sorgen um Roxy. Mit gesenktem
Blick beobachtete er still, wie das Wasser am Boden des Bootes hin- und
herschwappte. Motzig ließ sich weder von Gedanken noch von
hellen Lichtern oder herumschwappendem Wasser ablenken.
Er sah zu Lavinia.
    Sie
sah auf ihre Hände und spielte mit dem Ring, den ihre Schwester
ihr an Weihnachten geschenkt hatte. Dabei klimperten ihre goldenen
Armbänder um ihr Handgelenk.
    Ein
plötzlicher Ruck des Kutters riss ihn
aus seinen Gedanken. Ein zweiter Ruck zog das Boot jäh nach
vorn.
    »Was
treibst du denn da?«, sagte Lavinia verärgert, als ihr der
Ring fast zwischen den Fingern davonglitt.
    »Das
bin nicht ich, die Strömung wird stärker«, sagte
Motzig und blickte auf das nun wild gewordene Wasser vor ihnen.
    Die
Strömung des Flusses war so stark, dass es den Kutter hin- und
herzrerrte.
    »Motzig,
tu doch etwas!«, sagte Lavinia über das Klimpern ihrer
vielen Armbänder hinweg, während ihre aufgesteckten Haare
bedrohlich wackelten.
    »Ich
versuch’s doch! Aber die Strömung …« Er
keuchte vor Anstrengung, während er das Steuer des Schiffes
festhielt. Das wurde nun stärker denn je herumgerissen.
    Lavinia
stieß einen leisen Schrei aus. Maxim hielt sie am Arm fest und
drückte seine Augen zu.
    Nadia
stolperte nach vorn und klammerte sich an einer Stange fest. Auch sie
schloss die Augen.
    Motzig
versuchte, die Kontrolle über den alten Kutter zu behalten.
    Ein
zweiter Schrei Lavinias folgte dem Hereinbrechen des Wassers. Ein
Tosen drang an sein Ohr. Er

Weitere Kostenlose Bücher