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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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keine Fee, das ist ein Kind, das sich verkleidet hat!
Und hör gefälligst auf mit deinem Finger auf Menschen zu
zeigen«, sagte Nadia zornig.
    Roxy
ließ ihrem Mund ein genervtes Zischen entweichen und blickte
auf den Namen des Hauses.
    In
halb heruntergerissenen Lettern stand über der Holztür Der
schnupfende Regenbogen .
Nach kurzem Zögern öffnete Nadia die schwarze Holztür
und betrat die Taverne.
    Lavinia
versuchte sich durch die dreckige Tür zu quetschen, ohne das
Holz berühren zu müssen. Innen war es dunkel, nur die
Kerzen an den Tischen und der Bar erhellten den Schankraum etwas. Die
Tische standen kreuz und quer im Raum und die Stühle waren
durcheinander gewürfelt, keiner passte zu dem anderen. Die
wenigen Gäste an der Bar, waren offensichtlich betrunken und
prosteten sich spuckend zu. Als sie sich gesetzt und der Wirt sie
harsch begrüßt hatte, stellte Roxy
zur ihrer Überraschung fest, dass er ein Zyklop war.
    Auch
Lavinia schien der Würgereiz hochzukommen. Auf die Frage, ob sie
etwas essen wolle, antwortete sie schnell mit
einem »Nein!«
    Sie
hatten sich in der Nähe von Kobolden gesetzt und Roxy hörte
einen blonden neben sich die ganze Zeit Witze erzählen, während
die anderen gackernd darüber lachten.

    N adia
war zum zweiten Mal in dieser Gaststätte, doch das letzte Mal
hatte sie keine Kobolde gesehen, die schwatzend in ihrer Nähe
Wodka tranken. Sie merkte, wie das magische Volk sie argwöhnisch
beobachtete, besonders Lavinia fiel mit ihrem rosa glänzenden
Anzug aus Chiffon in der dreckigen und dunklen Bar auf. Sie schien
nichts davon zu bemerken, oder sie war es einfach gewohnt, angestarrt
zu werden.
    »Hättest
du nichts Dezenteres anziehen können?«, flüsterte
Nadia.
    »Wieso
denn?« Lavinia rückte überrascht ihre Brüste
zurecht.
    Der
Witze erzählende Kobold konnte sich nicht mehr von diesem
Anblick lösen und verstummte.
    Nadia
atmete erleichtert auf, als die Tür aufging und Maxim und Motzig
hereinkamen.
    »Unglaublich!«,
sagte Maxim laut, als er neben den Kobolden zum Stehen kam.
    Nadia
war froh, dass sie es nicht bemerkten, da nun ein anderer angefangen
hatte, eine wohl äußerst amüsante Geschichte zu
erzählen.
    »Ey
ich hab gerade total heiße Frauen entdeckt. Aber sie hatten so
was wie Hasenohren auf«, erzählte Maxim und schien nicht
ganz abgeneigt zu
sein.
    »Sehr
schön«, brummte Motzig und setzte sich neben Nadia. Nadias
Herz machte einen kleinen Sprung. Sie schuf ihm lächelnd Platz.
Als sie merkte, dass Lavinia sie beobachtete, stellte sie ihr Lächeln
ein und nahm ihre Cola vom Zyklopen an, wobei sie nervös etwas
über ihre Hand schüttete.
    »Ey, ist das
krass, oder was?«, sagte Maxim laut und starrte auf das Auges
des Zyklopen.
    Der
blickte ihn finster an. »Gibt’s was zu glotzen?«
    »Ja
klar! Du hast nur ein Auge!«, sagte Maxim und Nadia wünschte,
er würde sich in einen Frosch verwandeln.
    »Wer
hat das behauptet?«, fragte der Zyklop und drehte sich um.
    Nun
war es an Nadia, ihren Würgereflex zu unterdrücken, als sie
sah, wie sich auf seinem Hinterkopf zwischen dem wilden Haar ein
weiteres großes Auge öffnete. Es erinnerte sie an ein
schlüpfendes Insekt.
    Auch
Maxim schien es die Sprache verschlagen zu haben. Der Zyklop drehte
sich zufrieden um. »Wollen die Herren etwas trinken?«

    Sie
verbrachten den Abend in der Schenke und unterhielten sich über
ihre neuen Fähigkeiten und was es wohl mit ihnen auf sich hatte.
Nadia hatte herausgefunden, dass sie ohne Hilfsmittel Magie ausführen
konnten. Normalerweise konnte man dies nur mit entsprechenden Formeln
oder Edelsteinen.
    Nadia
fand es lustig, sich mit den anderen zu unterhalten, auch wenn Motzig
sehr ruhig war und wenig von sich preisgab. Vielleicht konnten sie
tatsächlich Freunde werden.

Der Ruf des
Waldes

    A rmanda
Bracht wohnte in Sirencia, einer kleinen magischen Siedlung nicht
weit von der Hauptstadt St. Benedikt entfernt. Im Königreich gab
es nicht viele Dörfer oder Städte. Obwohl Sirencia
lediglich dreihundert Einwohner zählte, war sie die zweitgrößte
Siedlung in Arcancieel. Armanda lebte gerne in der für magische
Verhältnisse mittelgroßen Siedlung, die sich nahe der
Grenzen der Königreiche Palatin und Lunair befand. Früher,
vor dem vierzigwöchigen Krieg, hatte Arcancieel Wolkenwandler
und Bodentruppen einsetzen müssen, um das Dorf vor den häufigen
Überfällen vonseiten des Reiches Palatin zu schützen.
Heute, zwanzig Jahre nach dem vierzigwöchigen Krieg, drohten

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