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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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sein Talent lieber an der Magischen Universität
einsetzen sollen, statt sich in der Politik von seinen Kollegen
fertigmachen zu lassen. Um dem kläglichen Anblick zu entgehen,
starrte sie teilnahmslos aus dem Fenster. Ein perfekt gepflegter
Rasen erstreckte sich bis zu den bombastischen Grundstücksmauern.
In der Ferne konnte sie sich bewegende schwarze Schatten erkennen. Ob
es die vom Stadtwalter heiß geliebten Pfaue waren, oder zum
Schutze der Besprechung abgestellte Wächter, konnte sie nicht
erkennen. Ein unsanfter Rüttler der Kutsche ließ ihren
Kollegen aufschrecken. Verwirrt blickte er sich in der Kutsche um. »Ach
sie sind es! Wo ist Amirrylia?«
    »Ausgestiegen, vermutlich.
Wer weiß, wie viele Runden sie schon mitgefahren sind«,
sagte Elsbeth und wünschte sich, ihr Kollege würde den
Speichel an seinem Mundwinkel bemerken und wegwischen.
    »Wissen
Sie schon, was Sie sagen werden?«, fragte Hubertus und blickte
sie unverwandt an.
    »Ich
wüsste nicht, zu was ich etwas zu sagen haben soll? Es gibt
keinerlei Probleme innerhalb meines Zuständigkeitsbereichs!«,
antwortete Elsbeth etwas pikiert und versuchte, den glänzenden
Fleck am Mundwinkel ihres Meisterkollegen zu ignorieren.
    »Ja
… ja natürlich, aber ich meinte, die angespannte
Situation in unserem Königreich. Beunruhigend viele Vorkommnisse
in letzter Zeit, finden Sie nicht auch?«
    Sie
enthielt sich lieber und beobachtete wieder die schwarzen Punkte in
der Ferne.
    »Womöglich
macht sich der Stadtwalter Sorgen bezüglich der Gruppierungen
innerhalb der Magischen Universität?«, meinte ihr Kollege
unsicher.
    »Hubertus, ehrlich, ich
weiß wirklich nicht, weshalb wir alle zu dieser geheimen
Sitzung geladen worden sind, doch ich denke, dass junge rebellierende
Magier kaum der Grund für solch Aufhebens sind.«
    »Trotzdem
scheint Meister Wacht einen Zusammenhang zwischen den Unruhestiftern
der Universität und dem Einbruch in die Bücherei zu sehen.«
    »Natürlich
sieht er dort einen Zusammenhang. Damit kann er seine Zuständigkeit
auf sie abwälzen.« Elsbeth spürte eine unangenehme
Gänsehaut. Wie konnte ein Meister nur so unsicher sein? Er
bekleidete schließlich das höchste Amt des
Bildungssystems. Vermutlich dürfte er sich auch diesmal eine
Standpauke einfangen, weil er es immer noch nicht geschafft hat, die
schuldigen Studenten der verbotenen Gruppierungen zu entlarven. Seit
einiger Zeit gab es immer mehr Einbrüche innerhalb des
Universitätsgeländes, bei denen wertvolle Gegenstände
zerstört, beschmiert oder gestohlen worden waren. Doch Elsbeth
nahm nicht an, dass diese Diebereien mit dem Einbruch im Bücherladen
Osvaldos zusammenhing, da hier sogar Menschen verletzt worden waren.
    »Sicher,
Sie haben recht!«, stimmte Hubertus ihr zu und beließ es
dabei.
    Sie
war dankbar darum. Ein aufgeregtes Kribbeln breitete sich immer
weiter in ihrem Bauch aus. Sie war nicht erpicht darauf, sich zu
unterhalten. Endlich kam die Kutsche zum Stehen. Die Tür schwang
auf und zwei schwarz verhüllte Krieger empfingen sie vor dem
Palasteingang. Gewaltige Säulen schienen sich über die
mickrigen Erscheinungsformen der beiden Meister lustig machen zu
wollen und erhoben sich über ihren Köpfen bis zum dritten
Stock, wo sie die imposante Terrasse des Stadtwalters trugen.
    »Die
Meisterin für Äußere Angelegenheiten, Elsbeth Maria
und der Meister des Bildungssystems, Hubertus Jacob«, sagte
Elsbeth, bevor einer der Krieger fragen konnte.
    »Sie
sind die
Letzten«, sagte der Krieger mit einem Kopfnicken im
vorwurfsvollen Ton.
    »Durch
die Tür hinein, dort werden Sie abgeholt
und durch den Palast begleitet«, sagte der andere genauso
unfreundlich.
    Sie
folgten der Anweisung und betraten die Eingangshalle. Elsbeth kannte
den Saal des Palastes von früheren Veranstaltungen. Ein sehr
geräumiger Raum, der
nicht mit Reizen geizte. An ausgesuchten Stellen waren kostbare Vasen
und Statuen platziert, goldene Fensterrahmen hielten teures
Panzerglas in ihrem Griff, eine schwungvolle Treppe führte
nicht, nein, stolzierte ins obere Stockwerk. In der Halle waren alle
teuren Möbel und Kunstgegenstände entfernt worden.
Stattdessen stand ihnen ein Drache gegenüber, der sie bösen
Blickes begutachtete. Ihrem Meisterkollegen pfiff es unweigerlich
durch die Lippen. Aus schwindelerregender Höhe blitzten ihnen
gelbe Augen entgegen.
    »Keine
Angst! Der ist zu ihrer Sicherheit da, ein Wächter, kein echter
Drache«, kam ein Angestellter herbeigeeilt und fuchtelte

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