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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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alle Möglichkeiten aufgezählt, die uns nicht zur
Verfügung stehen, jetzt wäre die Zeit reif für
Vorschläge, die auch durchführbar sind«, sagte
Lavinia über das Kotzen von Maxim hinweg.
    »Was
uns bleibt, ist, das Stadttor zu passieren und zu hoffen, dass sie
uns durchlassen. Also, gehen wir!«, sagte Motzig.
    »Nein!
Wir warten!«, sagte Nadia.
    »Wie
bitte? Du willst hierbleiben?«, fragte Motzig.
    »Ja.
Ich glaube, meine Gabe sagt mir wir sollten hier warten.«
    »Auf
was denn bitte? Dass uns die Krieger holen? Ich muss sagen, gerade
hast du angefangen, mir sympathisch zu werden. Aber du möchtest
wohl einfach keine Pluspunkte bei mir«, sagte Lavinia sichtlich
genervt.
    Nadia
sollte recht behalten.
    Etwas
schleifte durch den Nebel auf sie zu.

    N adia
erkannte einen Schatten. Ein Mann schlurfte auf sie zu. Er lief
merkwürdig steif und unbeholfen, als hätte man ihm das
Laufen erst beigebracht.
    »Das
ist ein Kind, oder?«, flüsterte Lavinia ängstlich.
Sie konnten nicht viel sehen, trotzdem kam ihnen die Situation
äußerst bedrohlich vor. Es war ein Kind. Nadia blickte wie
gebannt auf den immer größer werdenden Schatten. »Motzig
komm zu uns, wir müssen uns im Bogen verstecken!« Sie
wusste nicht, warum sie das gesagt hatte, doch sie wusste, es war das
Richtige.
    Motzig
kam zu ihnen unter den Torbogen.
    Der
Junge hatte sie scheinbar nicht gehört, er kam weiter auf sie
zu. Nadia erkannte, dass er ein Bein nachzog. Der Anblick machte ihr
Angst. Hatte er sich das Bein gebrochen? Wie konnte er dann laufen?
    Sie
überlegte, ob sie ihn rufen sollte, schließlich brauchte
er bestimmt ihre Hilfe. Doch etwas an ihm war unheimlich. Ohne ein
Anzeichen von Schmerz ging er schleifend die Straße entlang,
sein Bein immer noch seltsam angewinkelt. Nadia blickte sich um und
sah, dass auch die anderen den Jungen still beobachteten.
    Dieser
blieb plötzlich stehen. Das Geräusch seines schleifenden
Fußes verschwand augenblicklich. Nun legte sich eine
bedrohliche Stille über die Straße und der Junge wandte
sich der Häuserreihe rechts von ihm zu.

    L avinia
konnte nicht sehen, was das für ein Laden war, doch sie hatte
ein ungutes Gefühl im Magen, was nichts mit dem Wodka von vorhin
zu tun hatte. Der Junge hob seinen schwarzen Schattenarm und sie
hörten, wie plötzlich die Tür des unbekannten Ladens
knarrend aufschwang.
    Jäh
huschte eine geduckte schwarze Gestalt aus dem Schutz der
gegenüberliegenden Häuserreihe.
    »Ha!
Hab ich dich erwischt du Übeltäter! Ich wusste, du würdest
kommen!« Es war die Stimme einer alten Frau, die Lavinia nicht
kannte. Gebannt beobachtete sie den Jungen. Er schien sie nicht
gehört zu haben und starrte weiter auf den Laden. Als die Oma
ihn erreicht hatte und seinen Arm packte, tat der Junge etwas, was
Lavinia aufschreien ließ. Er biss die Frau so hart in die Hand,
dass es knackte, als seine Zähne ihren Handrücken
durchschlugen..
    Lavinia
war nicht die Einzige, die schrie, auch Nadia fing zu kreischen an,
von der alten Dame abgesehen. Blut tropfte von ihrer Hand.Von
irgendwo erklang ein heller Ton, der nur von einem Horn stammen
konnte. Plötzlich strömte von überall Licht auf sie
zu. Von beiden Seiten der Straße erschienen schwer bewaffnete
Krieger, die die Frau langsam einkesselten. »Alte Frau! Bleiben
Sie stehen!«, rief der Truppenführer. »Legen Sie
Ihre Hände auf ihren Hinterkopf, oder wir greifen Sie an!«

Ärger zieht
auf

    E lsbeth
Maria fegte mit einer schnellen Handbewegung vermodertes Laub vom
äußeren Fensterbrett. Sie stand in ihrer kleinen Küche
vor der Spüle und blickte in ihren kargen Vorgarten. Der Herbst
hatte sich ohne Zweifel in Ayorweden breitgemacht und mit dem Herbst
leider auch ernst zu nehmende Probleme. Elsbeth war die Meisterin für
Äußere Angelegenheiten und somit zuständig für
das Aufrechterhalten gesunder Beziehungen zu den anderen in Ayorweden
bekannten Königreichen. Merkwürdige Vorkommnisse häuften
sich in letzter Zeit in Arcancieel, und sie hatte die schlimme
Befürchtung, man würde ihr die Schuld für das seltsame
Treiben in die Schuhe schieben. Erschöpfung war ihr ständiger
Begleiter geworden.
    Sie
war Anfang vierzig und verwitwet, ihr Sohn hatte eine Stelle bei den
Wächterwirten inne und sorgte somit rund um die Uhr für
ihren Schutz. Wächterwirte waren imstande, besondere
Wesenheiten, sogenannte Wächter, zu erschaffen und sie für
ihre Zwecke zu nutzen. Es gab viele verschiedene Variationen von
Wächtern, jeder

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