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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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wollte.
    »Sie
müssen in den zweiten Stock, gleich rechts. Der Nächste
bitte!«
    Sie
stiegen die engen knarrenden Holzstufen empor und erreichten einen
weiteren engen Gang. Dort wandten sie
sich nach rechts. Wie bei ihrem letzten Besuch hatte Nadia das
Gefühl, in
einem Einfamilienhaus zu sein.
    »Sollen
wir Platz nehmen?«, fragte Maxim, als sie an einer Nische
vorbeikamen, in die ein paar Stühle gequetscht waren.
    »Setz
dich, ich muss mein Make-up überprüfen. Ein guter Eindruck
ist der erste Schritt in die Freiheit, merk dir das«, sagte
Nadia mit erhobenem Zeigefinger. Sie ging ein Stück zurück
zu einer Tür mit der Aufschrift Toilette .
Als sie den runden Türknauf drehen wollte, ertönte ein
schriller Schrei. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück und sah
sich um. Eine kleine Magierin mit einem Stapel Akten kam ihr
entgegen. Verwirrt blickte Nadia auf die Toilettentür. Auch beim
zweiten Versuch, den Knauf zu drehen, ertönte ein greller
Schrei.
    »Was
soll denn das?«, fragte Nadia leise und probierte es ein
drittes Mal. Diesmal ließ sie nicht locker, rüttelte, zog und
drückte an der Tür, bis ihr ein heftiger Stich in die
Handfläche fuhr.
    »Au!
Was war das?« Sie blickte auf ihre Handfläche. Etwas Blut
versammelte sich darin und ein pochender Schmerz zuckte in ihre Arme.
    »Hier
haben Frauen keinen Zutritt, dass ist die Herrentoilette. Oder bist
du etwa eine neue Putzfrau?« Eine spottende Stimme hatte leise
aus dem Türknauf gesprochen.
    »Du
hättest mich nicht gleich beißen müssen! Wie wäre
es, wenn du das beim nächsten Mal gleich sagst.«
    »Och,
dann macht es doch nur halb so viel Spaß.«
    »Verdammter
Türknauf!«, fluchte Nadia, während sie sich zu eben
diesem hinunterbeugte.
    »Guten
Tag, Frau
Braun! Wie ich sehe, sprechen Sie schon mit unseren Türgriffen?«,
Frau Edelweiß war neben ihr aufgetaucht.
    »Ähm…«
Nadia spürte wie ihr Gesicht heiß wurde.
    »Die
Damentoilette ist gleich gegenüber«, sagte Frau Edelweiß
und wies auf eine zweite Tür.
    »Ja,
war ja klar«, sagte Nadia verlegen.
    Frau
Edelweiß ging mit würdevollem Gesichtsausdruck um Nadia
herum und drehte sich noch einmal zu ihr um. »Folgen Sie mir
bitte? Oder haben Sie heute noch nicht genug Türen
aufgebrochen?«
    Nadia
nickte. »Ich schätze … das reicht für heute
wohl«, sagte sie leise.
    Die
Frau überging Nadias schüchternes Lächeln und drehte
sich auf dem Absatz um.
    Sie
folgte ihr, aber nicht ohne dem kichernden Türknauf noch einen Stoß zu
versetzen.
    An
der Bürotür wartete Maxim. »So hinterlässt du ja
einen prima Eindruck«, flüsterte er.
    »Setzen
Sie sich!«, sagte Frau Edelweiß und nahm auf ihrem
Chefsessel hinter dem Schreibtisch Platz.
    Sie
setzten sich auf die Besucherstühle davor.
    »Bitte
tropfen Sie mir nicht den Teppich voll!«, sagte Frau Edelweiß
mit Blick auf die zur Faust geschlossene blutende Hand von Nadia.
    »Einen
Moment!« Sie griff unter ihren Schreibtisch und holte eine
hölzerne Schatulle hervor. Es war eine kleine handgefertigte
Holztruhe. Auf den Seiten waren schöne Efeumuster aus Kupfer
eingelassen. Den Deckel zierte ein grüner Metallkreis mit einem
Kreuz in der Mitte. Frau Edelweiß ließ die Truhe einmal
kurz klicken und nahm einen kleinen weißlich leuchtenden
Kristall heraus.
    »Das
ist ein Curaan, nehmen Sie
ihn in die Hand – nicht in diese, in die, die Sie verletzt
haben.«
    Nadia
folgte der Anweisung. In der Mitte des Curaan s
entfaltete sich ein blassrosa Schimmer. Nadias Hand wurde warm und
der pochende Schmerz verschwand. Es sah aus, als würde der
Kristall das Blut aufsaugen.
    Verblüfft
starrte Sie auf
die Wirkung des Kristalls.
    »Kennen
Sie keine Aurane ?
Das sind magische Kristalle, die jeder für sich eine eigene
Macht besitzen. Dieser«, sagte Frau Edelweiß und nahm den
entleerten Kristall aus Nadias nun gesunder Hand entgegen »heißt Curaan und besitzt
heilende Kräfte. Aurane muss
man regelmäßig aufladen. Bei diesem tut man es, indem man
ihn ins Sonnenlicht legt.«
    »Solche
hab ich schon gesehen. Ein Laden an der großen Holzbrücke,
der verkauft ganz viele von denen«, sagte Maxim und deutete auf
den kleinen Kristall, der nun auf dem Fensterbrett im Sonnenlicht
lag.
    »Nein,
dort gibt es nur künstlich hergestellte Aurane, das sind Cycone.
Cycone haben nicht einmal zu einem Viertel die Haltbarkeit eines
Aurans und sind auch nicht wieder aufladbar. Dieser hier ist ein
natürlicher Auran, nicht zu vergleichen mit den

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