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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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sie
unwillkürlich.
    »Sind
wir bei Lavinia zu Hause?« Nadia zitterte noch immer.
    »O
ja! Wie schick es hier ist!« Roxy ging zu der Kommode zur ihrer
Rechten und nahm einen Apfel aus der Schüssel. Sie besah ihn
sich von allen Seiten. »Nur Dekoration«, sagte sie
enttäuscht.
    Ohne
viel Federlesens ging sie ins Wohnzimmer – zumindest sah es so
aus. Nadia blieb gebeugt stehen. Sie traute ihren Magen noch nicht
über den Weg.
    Doch
als sie Lavinia aufschreien hörte, beeilte sie sich, hinterherzukommen.
    Jetzt
stieß auch Roxy einen Schrei aus. »Verdammt, wieso bist
du nackt?«, fragte sie und drehte sich mit den Händen vor
den Augen zur Wand.
    Auch
Nadia erschrak, als sie Lavinia nackt vor dem Panoramafenster der
Terrasse stehen sah. Lavinia raffte eine Decke von ihrem Bett.
    »Stell
dir vor, ich wohne hier!«
    Nadia
sah sich um. Lavinias Appartement bestand größtenteils nur
aus diesem einem Zimmer, es war Schlaf-, Wohnzimmer und Küche in
einem. Eine Tür führte vermutlich ins Badezimmer und eine
Glastür auf die mit Schnee bedeckte Terrasse. Ihr Appartement
war modern aber
schlicht eingerichtet. Das Bett stand vor dem Panoramafenster mit
Ausblick auf den Stadtpark.
    »Was
zum Teufel macht ihr hier? Das ist Hausfriedensbruch!«
    »Möchte
mal sehen, wie du das der Polizei erklären willst. Ich sehe
keine Einbruchsspuren!«
    Lavinia
schaute sich verdutzt um.
    »Was
macht ihr hier?«
    »Wir
wollten dich nur daran erinnern, was passiert ist, als du uns das
letzte Mal so lange verlassen hattest! Sicher erinnerst du dich noch
an deine Entführung«, sagte Roxy trocken.
    »Tja
ich lebe noch. Also, tschüss!« Sie winkte mit ihrer linken
Hand abschätzig während ihre rechte immer noch die
Bettdecke hielt.
    »Du
bist ein selbstsüchtiges Miststück! Kannst du dir nicht
denken, was wir uns für Sorgen gemacht haben? Du kommst nicht
mehr nach Hause und wir hören die ganze Zeit nichts von dir«,
sagte Nadia außer sich. Plötzlich war sie wutentbrannt.
Lavinia sah sie verdutzt an.
    »Ich … ich
komm ja wieder zurück.«
    Roxy
blickte erstaunt von Nadia zu Lavinia. Auch Nadia war erstaunt.
Schimpfwörter aus ihrem Mund hatten wohl eine stärkere
Wirkung, als wenn Roxy sie aussprach. Das lag ohne Zweifel daran,
dass die anderen so eine Ausdrucksweise von ihr weder kannten noch
erwarteten.
    »Wann
kommst du wieder nach Hause?«, fragte Nadia in einem
entschuldigenden Ton.
    »Ich
weiß nicht. Ich will mein Leben genießen und nicht gegen
Schauergestalten mit roten Augen kämpfen.«
    »Hast
du dir vielleicht schon Gedanken gemacht, dass Gustav dieses Etwas
sein könnte?«, sagte Roxy ohne Umschweife.
    Lavinia
zog die Augenbrauen zusammen und sammelte sich unübersehbar, um
Roxy den verbalen Todesstoß zu
versetzen.
    Nadia
stellte sich zwischen die Fronten. »Vielleicht ist er ja nicht
böse.«
    »Nadia,
aus dem Weg!«, rief Lavinia.
    Roxy,
die bereits ihre Kampfposition eingenommen hatte, ging widerwillig
zwei Schritte zur Seite.
    »Gustav
ist kein Magier, er ist Steuerberater.«
    »Das
kann eine Tarnung sein. Wir haben nachgeforscht. Es gibt viele
magische Wesen, die sich in der Menschenwelt verkleiden können,
als wären sie ganz normale Menschen.«
    Ehe
Lavinia etwas erwidern konnte, ging die Badezimmertür auf und
ein nur mit einem Handtuch bekleideter Gustav kam feucht von der
Dusche ins Zimmer.
Aufgrund seines Gesichtsausdrucks war Nadia sicher, dass er alles
gehört hatte..
    »Verrückte!«,
zischte er ungläubig von einer zur anderen blickend und beeilte
sich, Hose und Pullover überzuziehen.
    »Gustav,
wir üben nur… für ein Theaterstück«,
stammelte Lavinia.
    Roxy
gab ihre Kampfstellung auf und beobachtete Gustav mit ungläubigen
Gesichtsausdruck.
    »Von
wegen! Ihr seid Psychopathen! Ich hab doch diese verrückten
Bücher bei euch gesehen! Ich habe keine Lust, irgendwann als
Opfergabe an den Teufel verstümmelt zu werden. Melde dich bloß
nie wieder!« Während
er sprach, zog er in Rekordzeit seine Jacke und seine Schuhe an.
Seine Socken lagen noch über der der Sofalehne. Ehe jemand etwas
sagen konnte, knallte die Tür bereits hinter ihm zu.
    Lavinia
stand regungslos da und blickte auf ihre Wohnungstür.
    Roxy
kratzte sich am Hinterkopf. »Du warst also doch nicht in
Gefahr. Na gut, dann gehen wir mal.«
    Lavinia
schien zu ihrer Kochecke zu fliegen. Im nächsten Augenblick kam
ein Kochtopf auf Roxy zugeschossen.
    Bevor
auch noch ein Küchenmesser folgte, übermannte Nadia wieder
das bodenlose Gefühl.

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