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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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Kurz darauf stand sie zitternd in der
Eingangshalle ihres Hauses.

    *

    Nadia
saß am nächsten Abend mit Maxim und Roxy zusammen am
Esstisch. Sie verspeisten vegetarische Burritos.
    »Ihr
braucht einen Anwalt, und zufällig bin ich einer«, sagte
Nadia in einem Ton, der Roxy zum Glucksen brachte. »Entschuldige
mal, du bist eine mittelmäßige Anwältin auf der Erde
und willst uns bei einem so schweren Fall in einer völlig
anderen Welt mit völlig anderen Gesetzen vertreten?«
    Maxim,
der offensichtlich keine Lust auf Frauengezicke hatte, dafür
aber scheinbar umso größeren Hunger, versuchte, schnell seine
Chili Burritos hinunterzuschlingen.
    »Mittelmäßig?
Ich arbeite bei einer der angesehensten Kanzleien Deutschlands. Mein
Büro ist von neunzehn Stockwerken im siebzehnten.«
    »Dein
Büro? Du hast doch gar kein eigenes. Du sitzt an einem alten
Holztisch mit einem Computer, der verschrottet werden sollte, bevor
er die anderen elektrischen Geräte mit Altersschwäche
ansteckt.«
    »Ich
bin professionell und gut genug in meinem Job, um über solche
Kleinigkeiten hinwegzusehen. Außerdem ist Altersschwäche
nicht ansteckend!«
    »Du
weißt nicht, wie ein magisches Verfahren abläuft. Am Ende
warten sie eh mit dem Strick auf uns.«
    Bei
diesen Worten verschluckte sich Maxim an seinem Burrito und Tränen
schossen ihm in die Augen.
    »Das
ist Blödsinn! Ich habe nachgeforscht.
    Gerichtsverfahren
laufen dort genauso ab, wie auf der Erde«, sagte Nadia.
    »Okay,
du hast recht, du bist eine sehr gute Anwältin und kennst dich
mit Verfahren in Sachen, wie Verstöße gegen das
Betäubungsmittelgesetz sehr gut aus, weil … halt, nein
doch nicht … du bist ja nur für Mietrecht zuständig.
Das kannst du also vergessen. Ich verteidige mich lieber selbst«,
sagte Roxy und verpuffte in einem Mantel aus dichtem schwarzen Nebel.
    Maxim
hüstelte.
    Nadia
richtete ihre Brille. »Du hast morgen frei stimmt ’ s?«
    »Ja,
am Samstag lass
ich die Werkstatt immer geschlossen. Warum?«
    »Weil
du mich morgen in das MaGiA-Register-Amt begleitest. Wir fragen Frau
Edelweiß, was genau die Anklagepunkte gegen euch sind und ob
wir dem Verfahren irgendwie aus dem Weg gehen können«,
sagte Nadia entschlossen.
    »Wieso
muss ich mit und Roxy nicht?«
    »Weil
du nicht so schnell verpuffen kannst wie sie!«
    »Und
warum gehen wir dazu ins MaGiA-Register-Amt und nicht zum
Gerichtsgebäude?«
    »Überlass
das Denken einfach mir, iss deinen Burrito zu Ende und hör auf,
so viele Fragen zu stellen!«

    *

    Am
nächsten Tag peinigte ein kalter Wind ihre Gesichter, als sie in
St. Benedikt durch die enge Einkaufsstraße gingen. Die
Einwohner der magischen Stadt hatten sich in warme Felljacken
gehüllt. Einige blickten Maxim verwundert an, da er lediglich eine dünne
Lederjacke anhatte.
    »Frierst
du nicht?«, fragte Nadia durch ihren Schal hindurch.
    »So
kalt ist es doch nicht. Das bisschen Wind.«
    Ein
paar windige Minuten später standen sie in der Schlange vor der
Information. Das junge Mädchen, das sie bereits bei ihrem ersten
Besuch empfangen hatte, stand wieder hinter der Theke und arbeitete
einen Besucher nach dem anderen ab.
    »Ihre
Katze hat Ihr Hausschwein aufgefressen? Nein, nein, da sind Sie hier
falsch. Ich habe noch nie einen Wolpertinger ein anderes Tier
verspeisen sehen, höchstens ein paar Mäuse. Womöglich
wurde ihre Katze verhext oder sie ist ein getarnter Zoophormant. Dann
würde ich mich in Acht nehmen, bevor er noch ihr Kind verspeist.
Erkundigen sie sich bitte im Amt
für Animalogie in
der Engen
Gasse direkt
am Henkersteg über dem Regenbogenfluss, bitte sehr«, sagte
sie zu dem glatzköpfigen dicken Herren vor ihnen. Der Mann
drehte sich schweißgebadet um und eilte zur
Tür hinaus.
    Nadia
und Maxim traten vor die Theke. Die Empfangsdame blickte sie wie beim
letzten Mal hochnäsig an. »Ihr seid die Unruhestifter
stimmt ’ s?«
    »Wir
würden gerne zu der Beamtin, die uns beim Scanning zugeteilt
wurde. Frau Edelweiß«, sagte Nadia, während Maxim
den Kopf senkte.
    »Wie
Sie möchten … « Die
Empfangsdame tippte auf das Orphon, das daraufhin
hell erstrahlte.
    »Was
gibt es?«, hörte Nadia eine Stimme aus der Kugel.
    »Ihre
zugeteilten Patenmagier bitten um ein Gespräch.«
    »Welche?«
    »Die
neuesten …«
    »Na
wunderbar«, antwortete Frau Edelweiß nicht gerade
erfreut. »Schicken Sie sie hoch. Sie sollen einen Moment
warten.«
    »Wir
haben verstanden«, sagte Nadia, als die Empfangsdame den Mund
öffnen

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