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Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz

Titel: Die Drenai-Saga 2 - Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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aus, und Ananais sprang zurück, als seine Männer, wild um sich schlagend, hinzukamen. Das Biest ging unter einem Schauer von Hieben zu Boden. Katan erledigte seinen Gegner mit spielerischer Leichtigkeit und stürmte dann weiter, um dem Krieger beizustehen. Aber das war nicht mehr nötig. Pagan hämmerte dem Ungeheuer seine Axt in den Nacken; dann sank er zu Boden.
    Ananais lief zu ihm und sah, daß sein Körper von Wunden übersät war. Die Brust war aufgerissen; das Fleisch hing in blutigen Fetzen von den Knochen. Der linke Arm war fast abgerissen, sein Gesicht zerfetzt.
    Der schwarze Mann atmete stoßweise, doch seine Augen strahlten, und er versuchte, zu lächeln, als Ananais seinen Kopf in seinem Schoß barg.
    »Da oben sind Kinder«, flüsterte Pagan.
    »Wir holen sie. Bleib still liegen.«
    »Wozu, mein Freund?«
    »Bleib still liegen.«
    »Wie viele habe ich erledigt?«
    »Neun.«
    »Das ist gut. Ich bin froh, daß ihr gekommen seid – die beiden letzten wären … schwierig gewesen.«
    Katan kniete neben Pagan nieder und legte seine Hand auf dessen blutigen Kopf. Alle Schmerzen fielen von dem sterbenden Krieger ab.
    »Ich habe auf meiner Mission versagt«, sagte Pagan. »Ich hätte schon in der Stadt hinter Ceska her sein müssen.«
    »Wir kriegen ihn für dich«, versprach Ananais.
    »Sind die Kinder unverletzt?«
    »Ja«, versicherte Katan. »Wir bringen sie gerade herunter.«
    »Sie dürfen mich nicht sehen. Es würde sie ängstigen.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Katan.
    »Achtet darauf, Melissas Puppe mitzunehmen … das Mädchen ist ohne sie verloren.«
    »Wir passen schon auf.«
    »Als ich jung war, habe ich Männer ins Feuer geschickt. Das hätte ich nicht tun sollen. Das werde ich immer bereuen. Na, Schwarzmaske, jetzt werden wir nie erfahren, wer der Bessere ist, was?«
    »Ich weiß es schon«, sagte Ananais. »Ich wäre nicht mit neun Bastarden fertig geworden. Ich hätte so was überhaupt nicht für möglich gehalten.«
    »Alles ist möglich.« Pagans Stimme erstarb zu einem Flüstern. »Nur Reue vergeht nicht.« Er hielt inne. »Steiger hat einen Plan.«
    »Hat er Aussicht auf Erfolg?« fragte Ananais.
    Pagan grinste. »Alles ist möglich. Er hat mir eine Botschaft an dich mitgegeben, aber jetzt ist sie nutzlos. Er wollte dich wissen lassen, daß zehntausend Drenaisoldaten unterwegs sind. Aber sie waren vor mir da.«
    Ceorl zwängte sich zu Pagan durch und kniete mit Tränen in den Augen neben ihm nieder.
    »
Warum?
«
fragte er. »Warum hast du das für uns getan?«
    Doch Pagan war tot.
    Ananais nahm den Jungen beim Arm. »Er hat es getan, weil er ein Mann war – ein wirklich großer Mann.«
    »Er mochte Kinder nicht einmal.«
    »Ich glaube, da irrst du dich, mein Junge.«
    »Er hat es selbst gesagt. Wir würden ihn ärgern, hat er gesagt. Warum hat er sich für uns töten lassen?«
    Ananais wußte keine Antwort darauf, doch Katan trat zu ihnen.
    »Weil er ein Held war. Und so etwas macht einen Helden aus. Verstehst du das?«
    Ceorl nickte. »Ich wußte nicht, daß er ein Held war. Er hat es mir nicht gesagt.«
    »Vielleicht wußte er es selbst nicht«, meinte Katan.
     
    Galand nahm den Tod seines Bruders sehr schwer. Er zog sich in sich selbst zurück und unterdrückte seine Gefühle. Seine dunklen Augen verrieten nichts von dem Kummer, der ihn quälte. Er führte seine Männer bei mehreren Überfällen auf die Drenai-Reiterei, schlug hart zu und zog sich blitzschnell zurück. Trotz seines Verlangens, Rache zu nehmen, blieb er ein disziplinierter Krieger – der rücksichtslose Angriff war nichts für Galand, nur das kalkulierte Risiko. Unter seinen dreihundert Mann gab es nur leichte Verluste, und als sie in die Mauern von Magadon galoppierten, hatten sie nur siebenunddreißig ihrer Kameraden in den Bergen begraben müssen.
    Bei Magadon gab es keine Tore, so daß die Männer ihre Pferde laufen ließen und die Strickleitern hinaufkletterten, die ihre Kameraden zu ihnen herunterließen. Galand war der letzte, der über die Brüstung kletterte. Oben angelangt, drehte er sich um und warf einen Blick nach Osten. Dort irgendwo lag Parsal und verfaulte im Gras. Kein Grab, kein Zeichen.
    Der Krieg hatte Galands Tochter gefordert – und nun auch seinen Bruder.
    Bald wird er auch mich selbst fordern, dachte er.
    Seltsam, daß dieser Gedanke keinen Schrecken für ihn hatte.
    Von seinen Männern waren vierzig verwundet. Er ging mit ihnen zu dem Blockhaus, in dem Valtaya und ein Dutzend Frauen

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