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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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führt.«
    »Sie wird zum Tod führen – für uns alle«, erklärte Chareos. »Wir sprechen nicht mehr davon, ein Bauernmädchen zurückzurauben oder zu kaufen. Wie sprechen von der Nadirkönigin.«
    »Laßt mich etwas sagen«, meldete Kiall sich leise zu Wort. »Du hast recht, Chareos, es ist alles zu … zu übermächtig. Darf ich vorschlagen, daß wir Schritt für Schritt vorgehen? Laßt uns zuerst überlegen, wie wir Tanaki retten können. Anschließend können wir entscheiden, was wir unternehmen sollen.«
    Chareos seufzte und schüttelte den Kopf. »Wir sind sechs Männer in einem fremden Land. Und du willst, daß wir uns einen Plan ausdenken, eine Gefangene aus der Gewalt von dreihundert der wildesten Krieger der Nadir zu befreien? Nun, warum nicht? Auf wie viele Arten kann man sterben?«
    »Darüber solltest du nicht einmal nachdenken«, sagte Harokas. »In den Händen der Nadir kann ein Gefangener langsam getötet werden, über Tage hinweg, und jeder Tag ist schlimmer und qualvoller als der vorherige.«
    »Was für ein Trost du bist!« fauchte Beltzer.
    »Die Sonne geht unter«, sagte Finn. »Wenn wir das Mädchen holen wollen, haben wir heute nacht die beste Chance. Vor allem, wenn der Großteil der Truppe außerhalb der Stadtmauern lagert. Dann müssen wir nur dort hinunter, uns an ihnen vorbeischleichen, die Mauer überklettern, jeden dort drinnen töten und das Mädchen heraustragen.«
    »Ach, das ist alles?« höhnte Beltzer. »Und ich weiß schon, wer die Schlampe tragen darf.
Ich,
nehme ich an. Oder?«
    »Richtig«, erwiderte Finn.
    »Ich komme mit euch«, sagte Harokas. »Ich mag die Frau wirklich. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mich dicht in deiner Nähe halte, Chareos, oder?«
    »Überhaupt nichts. Aber bleib vor mir, Harokas.«
    Chareos kniete auf dem Hügel, als die Sonne allmählich versank. Die Nadirkrieger hatten das Mädchen ins Freie gezerrt und sie nackt im Staub des Platzes liegengelassen. Sie war schlaff wie eine Puppe. Dann zogen zwei der Männern sie hoch, hoben sie auf die Auktionsbühne und banden sie über den Block. Chareos wandte die Augen ab und ließ den Blick über die Reiter jenseits der Stadt schweifen. Sie hatten sich im Freien niedergelassen und Lagerfeuer angezündet. Der General und vier seiner Männer waren in die lange Halle gegangen – und das bedeutete, daß noch siebzehn Männer in der Stadt waren.
    Zu viele …
    Kiall brachte Chareos eine Mahlzeit aus getrocknetem Fleisch und Obst; dann setzte er sich schweigend neben ihn.
    Was mache ich hier? dachte Chareos. Was soll dieser Wahnsinn? Die Frau bedeutet mir nichts, diese Suche ist völlig unwichtig. Was für eine Rolle spielt es für die Welt in tausend Jahren, ob ein weiterer Nadir Khan geboren wird? Er blickte auf die reglose, weiße Gestalt, die auf dem Auktionsblock lag, und die Männer, die sich über sie beugten.
    »Hast du einen Plan?« flüsterte Kiall. Chareos drehte sich zu dem jungen Mann um. Er war blaß geworden.
    »Hältst du mich für eine Art Kriegsgott, Kiall? Wir können hineingelangen – vielleicht sogar unbeobachtet. Aber dann steht es siebzehn gegen sieben – nein, gegen sechs, denn Okas ist kein Krieger. Nehmen wir einmal an, wir könnten die siebzehn Mann besiegen. Könnten wir das lautlos schaffen? Nein. Deshalb würden die anderen Krieger draußen aufmerksam. Können wir dreihundert Mann besiegen? Selbst du kennst die Antwort darauf.«
    »Was schlägt du dann vor?«
    »Ich weiß es nicht!« fuhr Chareos ihn an. »Geh und laß mich nachdenken!«
    Der Himmel wurde dunkel, der Mond schien hell. Eine Idee nach der anderen tauchte in Chareos’ Gedanken auf, wurde geprüft, erwogen, verworfen. Schließlich rief er Finn zu sich und legte ihm seine Gedanken dar. Der Jäger hörte mit unbewegtem Gesicht zu.
    »Ist das die einzige Möglichkeit?« fragte er schließlich.
    »Wenn du dir einen besseren Plan ausdenkst, ich bin dabei«, antwortete Chareos.
    Finn zuckte die Achseln. »Was du für richtig befindest, Schwertmeister, soll geschehen.«
    »Ich finde, wir sollten alle nach Hause gehen und diesen Unsinn hier vergessen«, sagte Chareos mit einem gezwungenen Lächeln.
    »Meine Stimme hast du«, gestand Finn. »Warum tun wir es dann nicht?«
    Chareos zuckte die Achseln und deutete auf die mondbeschienene Stadt hinunter, wo die nackte Gestalt Tanakis noch immer an den Auktionsblock gefesselt war.
    »Wir kennen die Frau nicht«, sagte Finn leise.
    »Nein. Aber wir haben sie leiden sehen. Rede

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