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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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ich jetzt so naiv und romantisch wie Kiall?«
    »Ja. Aber daran ist nichts Schlechtes, mein Freund. Ich teile deine Ansicht. Solange die Guten nichts tun, wird dem Bösen nie etwas entgegengehalten.«
    »Dann sind wir beide Narren«, erklärte Chareos, und diesmal war sein Lächeln echt. Finn streckte die Hand aus, und Chareos ergriff sie.
    »Ob wir siegen oder unterliegen, die Welt würde es nicht verstehen«, sagte Finn.
    »Aber die Welt spielt auch keine Rolle«, antwortete Chareos und erhob sich.
    »Allerdings nicht«, erwiderte Finn. »Es ist gut, das zu wissen.«
     
    Es war kurz vor Mitternacht, als Finn und Maggrig das Lager zu Pferde verließen. Chareos, Harokas, Kiall und Beltzer schlichen langsam den Hang hinab zu der ummauerten Stadt. Okas blieb mit gekreuzten Beinen im Wald hocken, die Augen geschlossen. Er begann leise zu singen, und ein Nebel stieg aus dem Gras empor und hüllte die vier Krieger wirbelnd ein, als sie ins offene Gelände kamen.
    Der Nebel hob und senkte sich wie eine geisterhafte Decke, die im Mondlicht schimmerte. Chareos erreichte die Rückseite der Palisade und fand das eiserne Fallgitter. Beltzer trat neben ihn.
    »Was jetzt?« flüsterte der Riese.
    »Wir schieben es hoch.«
    Das Eisengitter war über einen Meter breit und gut zwei Meter hoch. Beltzer reichte Kiall seine Axt und packte die unterste Stange. Die Muskeln an Hals und Schultern des Riesen schwollen an, als er Druck ausübte: Das Tor hob sich knirschend ein paar Zentimeter. Harokas und Chareos halfen Beltzer, und das Tor hob sich um weitere dreißig Zentimeter. »Das reicht«, zischte Kiall, ließ sich auf den Rücken nieder und schob sich unter dem Tor hindurch.
    Chareos wandte sich an Beltzer. »Kannst du es so halten?«
    Der Riese grunzte. Chareos duckte sich und rollte sich unter dem Tor zu Kiall hindurch. Die beiden Männer kletterten die Stufen zur Brüstung hinauf. Es waren keine Wachen aufgestellt. Gemeinsam drehten Kiall und Chareos das Rad über dem Tor, zogen das Seil straff und erleichterten Beltzer so von seiner Last. Rasch kehrten sie zum Tor zurück, wo Beltzer sich unter dem Gitter durchmühte, gefolgt von Harokas.
    »Jetzt warten wir«, flüsterte Chareos.
    Von der anderen Seite der Stadt hörten sie galoppierende Pferde.
    Finn ritt ungestüm in das Nadirlager, wobei er zwei Lagerfeuer zerstörte. Krieger fuhren aus ihren Decken hoch, als er an ihnen vorbeidonnerte. Finn riß sein Pferd herum und brachte es zum Stehen. Er legte einen Pfeil auf seinen kurzen Jagdbogen und jagte ihn in die Kehle eines Mannes.
    Von der anderen Seite des Lagers ertönte ein wilder Schrei, und Maggrig galoppierte aus dem Nebel heraus. Die Nadir rannten zu ihren Pferden. Finn erschoß einen zweiten Mann; dann ließ er sein Tier in Galopp fallen und eilte nach Süden davon. Das Lager war in Aufruhr, als Krieger nach ihren Waffen griffen und losrannten, um ihre Pferde zu satteln. Innerhalb weniger Minuten war das Lager verlassen.
    In der Stadt eilte Tsudai aus der Halle und kletterte auf die Brüstung, um seine Soldaten zu beobachten, die sich in zwei Trupps teilten, um die Angreifer zu jagen. Er fuhr zu einem Adjutanten herum, der zu ihm rannte.
    »Geh da raus und stell fest, was los ist!«
    Der Mann stürmte zu seinem Pferd, schwang sich in den Satte und galoppierte aus dem Tor.
    Chareos und Beltzer kletterten durch das Fenster an der Rückseite der langgestreckten Halle und schlichen weiter. Vier Nadir-Offiziere saßen um einen Tisch beim Würfelspiel.
    Chareos sprang in den Raum und hieb sein Schwert durch die! Kehle des Nächstsitzenden. Beltzer stürzte sich neben ihm in den Kampf; seine Axt tötete zwei Männer, ehe sie auch nur aufstehen konnten. Der vierte versuchte, davonzulaufen und schaffte es sogar bis zur Tür. Dort bohrte sich Harokas’ Messer in seine Brust.
    Harokas trat in die Tür, packte die Leiche und legte sie auf den Boden.
    Draußen schlich Kiall, sich immer im Schatten haltend, zu dem Auktionsblock, auf dem Tanaki bewußtlos lag. Drei Männer rannten auf den Platz, und er duckte sich hinter zwei Wasserfässer und wartete.
    Die Männer kletterten auf die Brüstung, von wo Tsudai die Jagd beobachtete. Kiall konnte nicht hören, was sie sagten. Vorsichtig schlich er ins Freie und stieg auf die Auktionsplattform, kniete neben Tanaki nieder und schnitt die Stricke durch, mit denen ihre Hände gefesselt waren. Sie stöhnte, als sie seine Berührung spürte.
    »Nicht mehr«, flehte sie. Ihre Augen waren dunkel

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