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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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mein Freund?« fragte Sieben.
    Druss sank das Herz. »Nein.«
    Sie ritten noch eine Stunde lang über die sengende Steppe, dann schnallten sie die Sättel auf die beiden Nadirponys. Das Baby wurde wach und weinte eine Weile. Druss versuchte es zu beruhigen, dann nahm Sieben es. »Was meinst du, wie alt ist er?« fragte der Dichter.
    »Vielleicht einen Monat oder zwei oder – ich weiß es nicht.«
    Sieben fluchte, und Druss lachte. »Hat dich wohl auch naßgemacht, was?«
    »In meinem kurzen, ereignisreichen Leben habe ich viel gelernt, Druss«, sagte er und hielt das Kind auf Armeslänge von sich weg. »Aber ich hätte nie gedacht, daß ich mir um Urinflecken auf Seide Sorgen machen müßte. Glaubst du, der Stoff leidet darunter?«
    »Wir können nur hoffen, daß das nicht der Fall ist.«
    »Wie bringt man sie dazu, mit dem Schreien aufzuhören?«
    »Erzähl ihm eine deiner Geschichten, Dichter. Mich schläfern sie auch immer ein.«
    Sieben drückte das Kind an sich und begann mit sanfter Stimme ein Lied zu singen von Prinzessin Ulastay und ihrem Verlangen danach, Sterne im Haar zu tragen. Er hatte eine gute Stimme, kräftig und melodisch. Das Nadirkind legte den Kopf an seine Brust und war bald eingeschlafen. Gegen Abend sahen sie vor sich eine Staubwolke, und Druss führte sie vom Weg ab in eine schmale Klamm. Zwei Kompanien von Lanzenreitern ritten oberhalb von ihnen vorbei nach Westen, ihre Rüstung schimmerte, die Helme glitzerten rot im Licht der untergehenden Sonne. Siebens Herz raste wie wild. Das Kind murmelte in seinen Armen, doch so leise, daß es über dem Trommeln der Hufe nicht zu hören war.
    Sobald sie vorbei waren, wandte sich Druss nach Nordosten.
    Mit dem letzten Tageslicht wurde die Luft kühler, und Sieben spürte die Wärme des Kindes in seinen Armen. »Ich glaube, es hat Fieber«, sagte er.
    »Alle Babys sind warm«, erwiderte Druss.
    »Wirklich? Warum wohl?«
    »Sie sind es einfach. Himmel noch mal, Dichter, mußt du zu allem Fragen stellen?«
    »Ich habe halt einen wißbegierigen Verstand.«
    »Dann laß ihn überlegen, wie wir das Kind füttern wollen, wenn es aufwacht. Er sieht mir nach einem lebhaften Knaben aus, und sein Schreien wird weit zu hören sein. Und es ist unwahrscheinlich, daß wir hier draußen Freunden begegnen.«
    »So ist es wohl, Druss. Immer hast du eine tröstende Bemerkung bereit.«
     
    Gargan, Graf von Larness, wartete geduldig, während sein Diener Bren ihm die schwere Brustplatte losschnallte und abnahm. Um die Mitte herum war er stärker geworden, seit er sie das letzte Mal getragen hatte, und ihm entrang sich ein erleichterter Seufzer, als er sie los war. Er hatte vergangenen Monat eine neue Rüstung bestellt, aber sie war noch nicht fertig, als Garen-Tsen ihm von den Juwelen erzählte und daß es eilte.
    Bren löste die Riemen an Beinschienen und Handschützern, und Gargan setzte sich auf einen leinenbespannten Stuhl und streckte die Beine aus. Die Nation ging vor die Hunde, dachte er bitter. Der Wahnsinn des Kaisers wurde täglich schlimmer, und die beiden Parteien lauerten in den Schatten. Ein Bürgerkrieg drohte. Wahnsinn!
    Und wir stecken alle mit drin, erkannte er. Magische Juwelen, also wirklich! Die einzige Magie, die zählte, lag in den Schwertern der Königlichen Garde, in den glänzenden Spitzen der Königlichen Lanzen.
    Was jetzt nötig war, war eine Bedrohung von außen, um das Volk von Gothir zusammenzuschweißen. Ein Krieg mit den Stämmen würde die Gedanken der Menschen wunderbar beschäftigen. Er würde einen Zeitvorteil schaffen. Der Kaiser mußte gehen. Die Frage war, wann und wie, und wer würde ihn ersetzen? Bis zu diesem Tage mußte Gargan den Parteien etwas anderes geben, über das sie nachdenken konnten.
    Bren verließ das Zelt und kehrte mit einem Tablett zurück, auf dem Wein, Butter, Käse und Brot lagen. »Die Hauptleute möchten wissen, wann du sie empfängst Graf«, sagte er. Gargan sah ihn an. Der Mann wurde alt war ausgelaugt.
    »In wie vielen Feldzügen hast du mir gedient?« fragte Gargan.
    »In zwölfen, Graf«, antwortete Bren, schnitt drei Scheiben Brot ab und bestrich sie mit Butter.
    »An welchen erinnerst du dich am liebsten?«
    Der alte Mann hielt inne. »An Gassima«, erklärte er.
    Bren goß Wein in einen Silberbecher, verdünnte ihn mit Wasser und reichte ihn dem General. Gargan nippte daran. Gassima! Der letzte Bürgerkrieg, fast fünfundzwanzig Jahre war das jetzt schon her. Hoffnungslos unterlegen, hatte Gargan

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