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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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wuchs. Nuang leckte sich die Lippen und bereitete sich noch einmal darauf vor, das Signal zu geben. Der Axtkämpfer schüttelte fast unmerklich den Kopf, dann sprach er. Seine Stimme war tief, und – falls das überhaupt möglich war – noch kälter als sein Blick. »Denk gut über deine Entscheidung nach, Alter. Es scheint, daß das Glück dir in letzter Zeit nicht gerade hold war«, sagte er. »Du hast, na, dreimal mehr Frauen als Männer, nicht wahr? Und deine Reiter bluten und wirken müde.«
    »Vielleicht hat sich unser Glück gewendet«, hörte Nuang sich sagen.
    »Vielleicht«, gab der Reiter zu. »Ich bin in der Stimmung zu tauschen. Ich habe hier Nadir Ponys und ein paar Schwerter und Bögen.«
    »Du hast eine schöne Axt. Steht sie auch zum Tausch?«
    Der Mann lächelte. Es war kein beruhigender Anblick »Nein, das ist Snaga, was in der Alten Sprache bedeutet: der Todesbringer, die Klinge ohne Wiederkehr. Jeder, der den Grund für ihren Namen wissen will, braucht nur zu fragen.«
    Nuang spürte, wie die Männer um ihn herum unruhig wurden. Sie waren jung und trotz ihrer kürzlichen Verluste begierig zu kämpfen. Plötzlich fühlte er das ganze Gewicht seiner einundsechzig Jahre. Er riß sein Schwert herum und befahl seinen Männern, in der Nähe der Felsentürme das Nachtlager aufzuschlagen, sowie Reiter auszuschicken, die nach feindlichen Kräften Ausschau hielten. Man gehorchte ihm augenblicklich. Er wandte sich wieder an den Axtkämpfer und lächelte gezwungen. »Ihr seid in unserem Lager willkommen. Heute Abend reden wir über den Handel.«
    Später, als die Nacht hereinbrach, saß er mit dem Axtmann und seinem Gefährten an einem kleinen Feuer. »Wäre es zwischen den Felsen nicht sicherer?« fragte der Krieger mit dem schwarzen Bart.
    »Sicherer vor
Menschen«,
antwortete Nuang. »Das sind die Türme der Verdammten, und Dämonen sollen die Pässe unsicher machen. Ein uralter Zauberer liegt dort begraben und seine Teufel mit ihm. Jedenfalls sagen das die Geschichten. So, und was möchtest du im Tausch für diese mageren Ponys haben?«
    »Proviant für die Reise und einen Führer, der uns zur nächsten Wasserstelle bringt und anschließend zum Schrein von Oshikai Dämonstod.«
    Nuang war überrascht, aber seine Miene blieb ausdruckslos. Was wollten
gajin
am Schrein? »Das ist eine schwierige und gefährliche Reise. Das hier ist das Land der Knochenbrecher. Zwei Männer und ein Führer wären eine … verlockende Beute.«
    »Sie waren bereits verlockend«, erklärte der Axtkämpfer. »Deswegen haben wir die Ponys und Waffen zum Tauschen.«
     
    Gelangweilt von dem andauernden Feilschen stand Sieben auf und entfernte sich vom Feuer. Der Nadirclan hatte seine Zelte im Kreis aufgeschlagen und dazwischen Windschutzplanen aufgestellt. Die Frauen kochten an kleinen Feuern, die Männer saßen in drei kleinen Gruppen zusammen und tranken
lyrrd –
einen Schnaps, der aus vergorener Ziegenmilch gebraut wurde. Trotz der Feuer und des Windschutzes war die Nacht kalt. Sieben ging zu den Pferden und band seine Decke los, die er sich lässig über die Schulter warf. Als er die Nadir zuerst gesehen hatte, hatte er angenommen, daß der Tod rasch kommen würde, trotz der beeindruckenden Kraft von Druss. Jetzt ließ die Anspannung nach, und er verspürte eine fast überwältigende Müdigkeit. Eine junge Nadirfrau erhob sich von einem der Kochfeuer und brachte ihm eine hölzerne Schale mit geschmortem Fleisch. Sie war groß und schlank, ihre Lippen voll und sinnlich. Sieben vergaß augenblicklich seine Müdigkeit, als er ihr dankte und sie anlächelte. Sie ging ohne ein Wort davon, und Siebens Blick verweilte auf ihren schwingenden Hüften. Das Fleisch war heiß und stark gewürzt. Der Geschmack war ihm neu, und er aß mit Genuß, ehe er die Schale der Frau zurückgab, die mit vier anderen beisammensaß. Er hockte sich zu ihnen. »Ein Mahl für einen Fürsten«, sagte er. »Ich danke dir, meine Dame.«
    »Ich bin nicht deine Dame«, sagte sie. Ihre Stimme war kühl und desinteressiert.
    Sieben setzte sein bestes Lächeln auf. »Leider nein, was gewiß ein Verlust für mich ist. Es ist nur ein Ausdruck, den wir …
gajin
benutzen. Was ich sagen will: Danke für deine Freundlichkeit und für deine Kochkunst.«
    »Du hast mir jetzt dreimal gedankt, und Hund ist nicht schwer zuzubereiten«, antwortete sie, »solange man ihn abhängen läßt, bis die Würmer in den Augenhöhlen auftauchen.«
    »Köstlich«, sagte er. »Den Tip

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