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Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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unter dem Bein des Schreibtisches verkeilt. Er versuchte es hervorzuziehen, doch es misslang. Er kniete sich auf den Boden, zog das Foto mit einem Ruck hervor und betrachtete es. Es zeigte eine gelbe Kiste, auf der sich das Symbol für Radioaktivität befand.
    »Was die heutzutage für eine Scheiße über unsere Straßen transportieren«, murmelte er. Plötzlich wurde er stutzig. Er richtete sich auf, schaltete die Schreibtischlampe ein und hielt das Foto darunter.
    »4NRC-Co8«, las er laut den Code, der auf dem Paket aufgeklebt war.
    Er legte das Bild auf den Schreibtisch und begann hektisch in der Schublade zu wühlen. Achtlos warf er die Gegenstände und Unterlagen auf den Boden. Auch die Schachtel Zigarillos war darunter, doch die interessierte ihn im Moment nicht mehr.
    Endlich fand er die ID-Karte des Toten vom Coward Trail, die ihm Jack Silverwolfe gegeben hatte. Auf der Vorderseite stand der Name Allan Mcnish.
    Er drehte die Karte um und betrachtete die Codierung auf der Rückseite.
    »4NRC-Co8«, murmelte er leise. »Also hatte ich doch recht.«
Beaumont, Texas
    Suzannah trug eine dunkle Sonnenbrille und hatte die Haare im Nacken zusammengebunden. Brian hatte sich eine schwarze Baseballmütze aufgesetzt und trug ebenfalls eine Sonnenbrille.
    Als sie sich am Tag zuvor in die trügerische Sicherheit der Union Station im Zentrum von Washington zurückgezogen hatten, war ihnen siedend heiß eingefallen, dass womöglich Filmaufnahmen von ihnen existierten, die eine Fahndung der Polizei wesentlich vereinfachten. Schließlich war das Haus, in dem Wayne ermordet wurde, zur Genüge mit Überwachungselektronik ausgestattet. Eine weitere Möglichkeit, ihre Identität zu entschlüsseln, wäre die Kreditkarte, über die Suzannah den Leihwagen angemietet hatte. Für sie als Amerikanerin war die Ausleihprozedur weniger bürokratisch als für einen Kanadier.
    »Es ist unverfänglicher, wenn du allein gehst und nach ihr fragst«, sagte Brian. »Ich warte hier im Park auf dich.«
    Als Suzannah das Gebäude aus Glas und grauem Stein betrat, war ihr mulmig zumute. Ängstlich schaute sie sich um, doch das Foyer war an diesem Samstagmorgen leer. Mit dem Fahrstuhl fuhr sie in das Stockwerk, in dem sich die Redaktion der Zeitschrift befand. Zwei weibliche Angestellte kreuzten ihren Weg. Sie musterten Suzannah argwöhnisch. Eine von ihnen blieb stehen.
    »Suchen Sie jemanden?«
    Suzannah nickte. »Ich suche Jennifer Oldham, die Leiterin der Wissenschaftsredaktion.«
    Das Mädchen war noch im Teeniealter. Sie mochte wohl kaum Wayne Changs Freundin sein. Erstaunen machte sich auf dem Gesicht des Mädchen breit, und plötzlich wirkte sie unsicher. »Jennifer«, wiederholte sie und zog dabei die Vokale in die Länge.
    »Ja, Jennifer Oldham. Ich bin hier doch richtig in der Redaktion des Magazins?«
    Das Mädchen nickte.
    »Miss Oldham wollte mich wegen eines Artikels interviewen. Ich bin Psychologin, Schlafforscherin.«
    Wiederum nickte die junge Frau. Dennoch schien sie von einer sonderbaren Starre befallen zu sein.
    »Sie arbeitet doch hier, oder?«
    Die Starre löste sich. »Bitte warten Sie einen Moment.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ das Mädchen Suzannah stehen und verschwand hinter einer Bürotür.
    Suzannahs Unsicherheit kehrte zurück. Dabei war sie froh, dass ihr die Geschichte mit dem Interview eingefallen war, denn das klang durchaus plausibel. Einen Augenblick lang dachte Suzannah daran, sich einfach umzudrehen und zu verschwinden, doch noch bevor sie die möglichen Gründe für das sonderbare Verhalten der jungen Frau durchgespielt hatte, wurde die Tür geöffnet und ein kleiner untersetzter Mann mit dicker Brille tauchte auf.
    Mit ernster Miene reichte er ihr die Hand. »Linus Carlyle. Chefredakteur.« Er sah sie fragend an, in Erwartung, dass auch sie sich vorstellte.
    »M … Miller«, sagte Suzannah. »Christine Miller.«
    Carlyle wies auf die Sitzgruppe in der Ecke. »Ich wusste nicht, dass Miss Oldham heute einen Termin hatte.«
    »Wir hatten keinen genauen Termin ausgemacht, aber ich war gerade in der Gegend und dachte mir, ich schaue einfach einmal vorbei. Auch auf die Gefahr hin, dass sie an einem Samstag überhaupt nicht hier ist. Doch angesichts der Ereignisse nahm ich an, dass die Redakteure auch am Samstag alle Hände voll zu tun haben.«
    »Es tut mir leid«, entgegnete Carlyle. »Miss Oldham ist leider von uns gegangen.«
    Suzannah traute ihren Ohren nicht. »Zu einem anderen Magazin?«
    Carlyle

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